Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
den eigentlichen Test war. Er musste herausfinden, wie sicher Quinns Zellen im vierten Stock tatsächlich waren. Er drehte sich um und ging zu den Fahrstühlen zurück.

Fahrstühle sowie die Eingangshallen, in denen die Menschen auf sie warten, bilden eine ganz spezielle Geräuschkulisse, und deshalb ortete Mordecai sie mühelos. Während er sich auf den Weg zu ihnen machte, musterte er seine Umgebung aufmerksam und stellte nach den ersten Schritten fest, dass er die Kleidung des Mannes vor ihm kannte. Die Kleidung, die Gestalt und seinen Gang. Pittman!
Der Blackcollar lächelte grimmig und ging langsamer, um den anderen nicht zu überholen. Pittman drehte sich nicht um und bog, ohne zu zögern, um die nächste Ecke. Dort wartete eine Gruppe von bewaffneten Sicherheitsmännern auf den Lift, und Mordecai überlegte, ob er über sie herfallen und sich dadurch zusätzliche Feuerkraft verschaffen sollte.
Aber die Vorsicht siegte; er lehnte sich in einiger Entfernung von den anderen an die Wand und ließ nachdenklich den Kopf hängen, um zu vermeiden, dass er angesprochen wurde.
Zwei Lifts trafen beinahe gleichzeitig ein. »Fahren Sie hinauf?«, rief Pittman in einen hinein. »Ich will in den dritten Stock.«
»Er fährt hinunter, Sie Blindgänger, sehen Sie den Pfeil nicht?«, fuhr ihn einer der bewaffneten Sicherheitsmänner an, bevor ein Fahrstuhlinsasse antworten konnte. Er stieß Pittman zur Seite und stieg mit seinen Kollegen ein. Pittman murmelte etwas vor sich hin und nahm den zweiten Lift. Mordecai wartete, bis er unterwegs war, dann drückte er auf den »Aufwärts«-Knopf. Er wusste nicht genau, wohin Pittman wollte, nahm aber an, dass es nicht schaden konnte, wenn er ihm folgte.
Der nächste Fahrstuhl traf mit zwei Sicherheitsmännern ein, und Mordecai stieg ein. Der Knopf für den dritten Stock war gedrückt; Mordecai verzog sich in die hintere Ecke, rieb sich nachdenklich die Lippen und begann, sich psychologisch auf den Kampf vorzubereiten.
Die Tür glitt auf. Er ließ die anderen vorausgehen, dann stieg er aus, sah sich um... und stellte fest, dass er in eine massive Falle geraten war.
Die Kampfreflexe setzten ein; doch noch während seine Hand zu dem versteckten nunchaku fuhr, verarbeitete sein Gehirn den ersten Eindruck, und er merkte, dass das Dutzend graugrüner Uniformen ihn nicht einkreiste - im Gegenteil, sie kümmerten sich überhaupt nicht um ihn. Er ließ die Hand wieder sinken und musterte die geschäftig herumeilenden Sicherheitsmänner genauer. Sie wechselten gelegentlich ein paar Worte, und ihre Körpersprache zeigte, wie unbekümmert sie waren.
Der dritte Stock war eine Kaserne des Sicherheitsdienstes.
Großartig. Einfach großartig. Aber es hätte auch schlimmer sein können. Mordecai sah sich unauffällig nach Pittman um. Dieser war nicht schwer zu finden, denn er marschierte rechts von Mordecai den Korridor hinunter, als gehöre ihm das ganze Gebäude. Der Blackcollar folgte ihm, achtete aber darauf, nicht zu nahe an ihn heranzukommen.
Der Korridor war lang, und an seinem Ende stand ein Schreibtisch, an dem der Offizier vom Dienst saß. Dahinter befand sich überraschenderweise ein einzelner Lift. Es war klar, was das zu bedeuten hatte. Mordecai stellte beinahe erleichtert fest, dass der schwierigste Teil seiner Aufgabe vorüber war und dass endlich der Kampf begann. Der Lift war die einzige Möglichkeit, zu Lathe und den anderen zu gelangen - und der Identifizierungscomputer auf dem Schreibtisch des Wachhabenden würde sich ganz bestimmt nicht damit begnügen, nur den Namen zu überprüfen.
Er ging schneller und befand sich in Hörweite, als Pittman den Schreibtisch erreichte. »Ich möchte hinauf und mit General Quinn sprechen«, teilte der junge Mann dem Wachhabenden mit. »Kann ich einfach in den Fahrstuhl steigen, oder müssen Sie mich durchchecken?«
»Keins von beidem«, lautete die Antwort. »Den Zellenblock dürfen nur dazu Befugte betreten, und Sie gehören nicht dazu.«
»Das ist doch lächerlich«, fuhr ihn Pittman an. »Galway hat gesagt, dass ich jederzeit hier heraufkommen kann...«
»Galway hat hier nichts zu melden, Postern«, unterbrach ihn der Wachhabende. »Wenn ich Sie wäre, würde ich nicht versuchen, an Orte zu gelangen, an denen man mich nicht haben will.«
»Also hören Sie mal...!«
Mordecai schlüpfte unauffällig an den Streitenden vorbei und musterte rasch die Fahrstuhltür. Bestimmt gepanzert, keine Bedienungsknöpfe. Vermutlich wurde er vom Schreibtisch des

Weitere Kostenlose Bücher