Blackcollar
Wachhabenden aus gesteuert, nachdem Ausweise und Bewilligungen genau überprüft worden waren. Der Blackcollar drehte sich um und überflog den Schreibtisch, um ein Schaltbrett oder etwas Ähnliches zu finden; neben dem rechten Knie des Offiziers entdeckte er eine Kontaktplatte...
»He!« Der Offizier wandte sich an Mordecai. »Was, zum Teufel, suchen Sie hier? Zeigen Sie Ihren Ausweis her!«
Dann erkannte er sein Gegenüber. »Ach du lie...«, stieß er hervor.
Mordecai sah Pittman an.
Der Jüngere beugte sich vor und stieß dem Mann die gespreizten Finger in die Kehle.
Mit einem erstickten Laut sank der Offizier in seinem Stuhl zusammen. Mordecai trat neben den Bewusstlosen. »Ausweis«, flüsterte er Pittman zu.
»Linke Brusttasche.«
»Irgendwelche Reaktionen?«, fragte Pittman, während er die Karte herauszog.
»Noch nicht.« Mordecai wusste, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Im Augenblick verdeckte Pittmans Körper den Wachhabenden vor den Sicherheitsmännern am anderen Ende des Korridors; doch das würde sich in dem Augenblick ändern, in dem Mordecai und Pittman zum Lift gingen.
»Ist das der einzige Weg zu den Zellen?«
Pittman nickte. Er drückte jetzt den Ausweis gegen den Schirm des Auswerters und versuchte, die Hand des Offiziers auf die Platte für die Fingerabdrücke zu schieben. »Die einzige Monitoranlage, von der ich weiß, befindet sich unten im Lageraum, und die Bedienungsmannschaft kümmert sich nicht besonders darum.«
Der Offizier hatte sich ein wenig erholt und versuchte schwach, Widerstand zu leisten. Mordecai versetzte ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf, und er sank wieder in sich zusammen. »Wir werden die Kameras ohnehin sofort ausschalten. Haben Sie Ihre Kampfhaube und Ihre Kampfhandschuhe dabei?«
»Nein - mir ist kein triftiger Grund eingefallen, warum ich sie behalten sollte. Sie befinden sich wahrscheinlich dort, wo auch die Ausrüstung der anderen aufbewahrt wird, in einem Raum am Ende des Korridors beim Lift. Als ich unten war, habe ich auf den Monitoren beobachtet, wie das Zeug dorthin gebracht wurde.«
»Haben sie oben richtige Gewehre oder nur Pfeilpistolen?«
»Die Wächter tragen nur Pistolen, aber ich nehme an, dass der Raum hinten als kleine Waffenkammer genutzt wird. Es tut mir leid, aber in die große unten bin ich nicht hineingekommen.«
»Wir hätten im Fahrstuhl ohnehin keine Laser brauchen können - Fahrstühle und Treppenhäuser sind unangenehmerweise häufig mit Resonanzdetonatoren ausgestattet, um gestohlene Waffen zu zerstören. Okay - fertig?«
»Fertig.«
Pittman schaltete das Lesegerät ein und hielt dabei die Hand des Offiziers auf der Platte fest. Gleichzeitig hob ihn Mordecai aus seinem Stuhl, drehte seinen Kopf dem Netzhautscanner zu, zog die Augenlider mit Daumen und Zeigefinger hoch und hielt den Atem an.
Ein Pfeifton erklang, und ein Relais klickte.
»Lift«, murmelte Mordecai, ließ den Offizier in den Stuhl sinken und griff nach der Kontaktplatte. Hinter ihm glitt die Fahrstuhltür auf; als sie wieder zuging, befanden sich beide Männer in ihm.
»Wie lange?«, fragte Pittman. Seine Stimme zitterte leicht - es war das erste Mal, seit die Operation begonnen hatte.
»Bis sie es merken?« Mordecai zuckte die Achseln, holte seine Reservetasche mit shuriken heraus und drückte sie Pittman in die Hand. »Nicht sehr lange. Deshalb müssen wir oben als Erstes den Fahrstuhl unbrauchbar machen. Wenn möglich unauffällig - ich möchte mich erst einige Minuten umsehen, bevor ich in Aktion trete.«
»Ich werde es versuchen.«
Die Türen gingen auf, und Mordecai stieg als Erster aus. Der Lift befand sich am Ende eines langen Korridors, und der Schreibtisch des Wachhabenden war einige Meter von ihm entfernt. Eine gute Stelle, um den Lift zu verteidigen, sobald der Offizier ausgeschaltet war. Weiter vorn waren mehrere Türen; eine von ihnen war sichtlich gepanzert. Neben ihr saß ein Wächter; Mordecais Unternehmungslust war durch den Adrenalinstoß verstärkt, er ging am Schreibtisch vorbei und zu dem Sicherheitsmann bei der Waffenkammer. »Haben Sie die Ausrüstung der Blackcollars da drinnen?«, fragte er scharf. »Ja.«
»Holen Sie rasch das ganze Zeug heraus«, befahl Mordecai und blickte dabei unauffällig in den Korridor zurück. »Angeblich sind einige nunchaku mit Sprengstoff gefüllt - und der General will, dass sie ins Freie gebracht werden, bevor die ganze Waffenkammer in die Luft fliegt.«
»Verdammt - ist denn niemand mit Bombendetektoren
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