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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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mit Skyler den Raum.
Sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, wandte sich Lathe Caine zu. »Also? Hat Bernhards Gruselgeschichte Ihnen Angst eingejagt?«
»Ein bisschen schon«, gab Caine zu. »Aber darüber wollte ich nicht mit Ihnen sprechen. Bilde ich es mir nur ein, oder werden tatsächlich alle Leute um uns plötzlich unglaublich kooperativ?«
»Das ist Ihnen also auch aufgefallen.«
»Man kann es kaum übersehen. Zuerst gab Anne Silcox zu, dass sie zumindest etwas mehr über die Fackel weiß, als sie vorher behauptet hat, dann vollzieht Bernhard eine komplette Kehrtwendung und ist bereit, uns zu helfen, und das geht so weit, dass er nicht einmal dagegen protestiert, wenn Sie ihn in die Berge schleppen wollen. Und schließlich hat Reger nichts dagegen, ihn und Kanai hier wohnen zu lassen, obwohl er ihn am liebsten umbringen möchte, was schließlich auf Gegenseitigkeit beruht. Es kommt mir einfach zu gut vor, um wahr zu sein, und ich traue keinem von ihnen.«
»Hmmm. Was Silcox betrifft, so glaube ich, dass hier kein Grund zum Misstrauen besteht, weil sie uns ebenfalls blind vertraut hat, bis wir ihr bewiesen haben, dass wir auf ihrer Seite stehen, indem wir sie aus Athena herausholten.«
Caine lächelte spöttisch. »Sie sieht es bestimmt so. Aber im Grunde haben wir sie in diesen Schlamassel gebracht, damit Bernhard jemanden hatte, den er dem Sicherheitsdienst zum Fraß vorwerfen konnte. Das gab uns wieder die Möglichkeit, den Sicherheitsdienst durcheinanderzuwirbeln, indem wir sie retteten...«
»Wer hat Ihnen das denn erzählt?«, fragte Lathe scharf.
»Ach, kommen Sie schon, Lathe, ich bin vielleicht kein so guter Taktiker wie Sie, aber rückblickend wird mir auch Verschiedenes klar. Sie hofften, dass Anne Sie zur Fackel führen würde, und als das schiefging, lockten Sie Bernhard mit ihr an, damit Sie einen Vorwand hatten, die Schau mit dem großen Ausbruch aus Athena abzuziehen. Wollen Sie mir vielleicht widersprechen?«
Lathe starrte Caine schweigend an und schüttelte dann wehmütig den Kopf. »Sie sind tüchtiger, als ich angenommen habe. Ich habe immer gewusst, dass Sie über taktische Begabung verfügen. Tut es Ihnen gut, wenn ich Ihnen gestehe, dass ich im Grunde hoffte, Bernhard würde den Köder nicht schlucken? Ich hätte mir dann nämlich ein anderes Druckmittel gegen ihn einfallen lassen müssen.«
»Wegen Anne habe ich eigentlich kein so schlechtes Gewissen wie den Dupres und Karen Lindsay gegenüber. Schließlich hat Anne sich uns freiwillig angeschlossen - warum sollte man sie da anders behandeln als jeden Einzelnen von uns?«
»Danke für Ihr Verständnis.«
»Nicht der Rede wert. Doch wir sprachen über die verdächtige Kooperationsbereitschaft.«
»Richtig. Was Bernhard betrifft...« Lathe zögerte. »Ich habe den Verdacht, dass er seinen Gesinnungswandel als Tarnung benützt, um dabei eigene Interessen zu verfolgen. Dazu kommt...« Er unterbrach sich abrupt. »Vergessen Sie es! Es geht darum...«
»Dazu kommt, dass Jensen Bernhard hierhergebracht hat«, ergänzte Caine.
»Sie sind eindeutig begabter, als ich geglaubt habe«, meinte Lathe grinsend. »Ja. Äußerlich sieht es wie ein sehr geschickter Schachzug aus, aber etwas in Jensens Haltung bringt mich auf die Idee, dass er einen eigenen Plan verfolgt, zu dem Bernhards Anwesenheit in diesem Haus erforderlich ist.«
»Werden Sie ihn danach fragen?«
»Nein, zumindest nicht sofort. Vielleicht sobald und falls wir in Aegis eindringen können. Aber jetzt noch nicht. Seit der Mission auf Argent haben sich Jensens Einstellung und sein Durchblick zwar etwas verändert, aber seine Fähigkeiten und seine Intelligenz sind gleich geblieben. Sie haben es vielleicht nicht bemerkt, aber als wir vorhin Bernhard hier hereingeführt haben, haben Jensen und Reger den Raum gemeinsam verlassen; vielleicht hat Jensen mit Reger etwas ausgetüftelt, das unsere Flanke schützt, während wir uns auf unsere Hauptaufgabe konzentrieren.«
»Das heißt im Klartext, Sie haben eine Ahnung, was er vorhat, aber Sie wollen es mir nicht erzählen.«
»Wenn ich recht habe, Caine, dann handelt es sich um etwas, woran ich nicht beteiligt sein möchte. Und ich bin davon überzeugt, dass auch Sie es nicht vorher wissen wollen.«
»Mit anderen Worten, ich soll Ihnen vertrauen, nur dieses eine Mal.« Caine schnitt eine Grimasse, dann seufzte er. »Ich habe ja gewusst, dass es ein Fehler war, Ihnen den Befehl zu übertragen.«
Lathe grinste, aber seine Augen

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