Blackcollar
überhaupt nichts nützen, aber ich zeige Ihnen den einzigen Weg, der hineinführt.«
»Es ist einer der fünfzehn Lüftungstunnels, die in die Basis führen.« Bernhard klopfte mit dem Bleistift auf eine Stelle der Karte, an der ein periodisch auftretender Bach eingezeichnet war. »Er hat hier einen Durchmesser von zwei Metern, wird aber später größer, sobald andere Lüftungsschächte in ihn münden. Er verläuft etwa zwölf Meter waagrecht, führt dann etwa hundert Meter senkrecht hinunter und verläuft dann wieder waagrecht zu der mehrere Kilometer entfernten Basis. Zum Glück handelte es sich um einen Belüftungstunnel; bei einem Entlüftungstunnel würde Ihnen das Grundwasserwärmeaustauschsystem den Weg versperren.«
»Hört sich ziemlich einfach an«, bemerkte Skyler, der Bernhard über die Schulter sah. »Wo liegt der Haken?«
»Der Haken besteht darin, dass der Eingang so deutlich als Hintertür erkennbar ist, dass nicht einmal militärische Bürokraten ihn übersehen könnten. Deshalb haben seine Erbauer dafür gesorgt, dass ihn niemand benutzen kann.«
»Ist er durch Sprengladungen abgesichert?«, fragte Caine.
»Das wäre die Untertreibung des Jahres. Es ist ein äußerst gemeines Abwehrsystem mit drei Stufen.« Er holte einen Notizblock und einen Bleistift vom Bücherregal und begann zu zeichnen. »Stufe eins befindet sich in den ersten zwölf Metern nach dem Tunneleingang und in den ersten Metern des senkrechten Schachts. Die Abwehreinrichtungen sind größtenteils ferngesteuert, obwohl es auch einige gibt, die auf Berührung und Körperwärme reagieren.«
»Die ferngesteuerten Waffen werden uns wenigstens keine Schwierigkeiten bereiten«, bemerkte Caine, »weil niemand da ist, der sie abfeuert.«
Bernhard überhörte die Bemerkung. »Stufe zwei«, fuhr er fort, »befindet sich in der Mitte der Strecke, wo die kleineren Tunnels sich zu einem dreißig Meter breiten Tunnel vereinen. Dieser Teil ist mehr oder weniger auf passive Abwehr ausgelegt und besteht aus Schotts, die den Tunnel hermetisch abriegeln sollten, falls die Basis aufgegeben wurde.«
»Wurden sie aktiviert?«, erkundigte sich Lathe.
»Ich weiß es nicht, aber ich würde es annehmen. Und selbst wenn Sie die Zeit und die Ausrüstung besäßen, um diese Schotts aufzuschneiden, kommt danach noch Stufe drei... und ich garantiere Ihnen, dass Sie diese Stufe nicht überleben werden.«
»Lassen Sie mich raten«, schaltete sich Skyler ein. »Automatische Abwehr, richtig?«
»Automatisch, selbstständig und reines Gift. Laser, Partikel- und Flechettes-Waffen, Gas, Sprengstoffe, Splittergranaten und ein Mikrowellenflammenwerfer, der Sie in Sekundenschnelle gar kocht, selbst wenn Sie einen Flexarmor tragen.«
»Mit anderen Worten ein Teil des Tunnels, durch den man vorsichtig kriechen muss«, stellte Lathe fest. »Wie lang ist er?«
»Etwa hundert Meter - aber Sie haben das Wesentliche nicht erfasst. Sie werden nicht durch diesen Teil kriechen; Sie werden auch nicht durch ihn laufen, fliegen oder fahren. Sie gelangen in diesen Abschnitt und sind tot. Punkt.«
Einen Augenblick lang herrschte Stille im Raum.
Dann beugte sich Lathe über den Tisch und bezeichnete genau nördlich von dem von Bernhard angegebenen Punkt das Paralleltal mit einem kleinen Kreuz.
»Ich nehme an, dass der Eingang zum Tunnel getarnt ist. Sie müssen uns helfen, ihn zu finden.«
Bernhard blickte zu ihm auf. »Haben Sie nicht zugehört? Ich habe Ihnen gerade auseinandergesetzt, dass der Tunnel tödlich ist.«
»Das haben Sie getan«, bestätigte Lathe. »Aber Abwehrsysteme verfallen im Lauf der Zeit, und es ist möglich, dass sogar eine so ausgeklügelte Anlage so weit in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass wir durchkommen. Aber das müssen wir an Ort und Stelle herausfinden.« Er richtete sich auf. »Wenn Sie mit mir kommen wollen, bringe ich Sie in das Zimmer, das Reger für Sie vorgesehen hat. Wir werden uns hier einige Tage lang still verhalten, bis sich der Sicherheitsdienst in Denver ausgetobt hat, dann machen wir uns auf den Weg und sehen mal nach, womit wir es dort genau zu tun haben.«
Als Bernhard aufstand, räusperte sich Caine. »Ich möchte gern einen Augenblick mit Ihnen sprechen, Lathe, wenn Sie Zeit haben.«
»Selbstverständlich.« Lathe sah Skyler an und machte eine Kopfbewegung zur Tür. »Klar«, sagte der Riese. »Kommen Sie, Bernhard, ich zeige Ihnen Ihre Unterkunft!«
Es sah aus, als wolle Bernhard noch etwas sagen, doch er überlegte es sich und verließ
Weitere Kostenlose Bücher