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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Augen aufprallte, zurückgeschleudert. Die beiden anderen, die noch immer wie Dilettanten nebeneinander standen, zerrten an ihren Halftern, als der nunchaku beide an der Stirn traf.
Der eine ging sofort zu Boden; der zweite war benommen, blieb aber stehen, bis Skyler ihn mit einem Schlag hinter das Ohr erledigte. Skyler horchte nach Alarmsignalen, während er sich seine Waffen zurückholte und dabei die Wächter untersuchte. Zwei von ihnen waren für die Dauer seines Aufenthalts ausgeschaltet, der dritte - der Mann am Pult - für immer.
Skyler betrachtete den Toten einen Augenblick lang, und sein Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Es war lange her, seit er gezwungen gewesen war, jemanden zu töten... Er steckte sein Messer beinahe grimmig in die Scheide und wandte sich dem Zimmerverzeichnis auf dem Pult zu.
Die Liste war kurz, und es fiel Skyler nicht schwer, den Geiselraum zu finden: zu seiner Linken in dem Korridor hinter der Doppeltür. Er hielt den nunchaku bereit, durchquerte die Rezeption, öffnete eine der Türen und schlüpfte durch den Spalt.
Zwanzig Meter vor ihm drangen aus einer offenen Tür Licht und fröhliche Gespräche. Das war zweifellos das richtige Zimmer; nur Geiseln machten solchen Krach. Skyler ging weiter und dachte dabei daran, was für eine ironische Wendung dieses Kolliegambit genommen hatte. Kurz nach der Besetzung von Plinry hatten die Ryqril verlangt, dass führende Zivilisten in einem bestimmten Turnus als Geiseln festgehalten wurden, um sich dadurch die Kooperation der Bevölkerung zu sichern. Dieser Befehl war nie widerrufen worden, aber in den Jahren nach der Kapitulation der Blackcollars hatte sich die Einstellung zur Geiselnahme geändert. Es galt jetzt als Statussymbol, wenn man für die Viertageschicht als Geisel ausgewählt wurde - es war sozusagen ein Merkmal des Erfolgs. Der Geiselraum war luxuriös ausgestattet worden, und die Geiseln betrachteten ihren Aufenthalt als kostenlosen Urlaub - was er im Grunde auch war. In vieler Hinsicht hatten sich die zehn Männer und Frauen da drinnen genauso der Kollaboration mit dem Feind schuldig gemacht wie die loyalitätskonditionierten Kollies, und es ging Skyler gegen den Strich, dass er sie herausholen musste. Aber sie waren Geiseln - und wenn der Wirbel losging, würde sich ihr Privatclub sehr rasch sehr gründlich verändern.
Er hatte die offene Tür erreicht und trat ein, ohne zu zögern. Direkt vor ihm befanden sich die Geiseln, die seine Anwesenheit noch nicht bemerkt hatten. Zu beiden Seiten der Tür standen zwei Sicherheitsmänner: der eine lehnte an der Wand, der zweite, jüngere, hielt sich pflichtbewusst gerade. Skyler erledigte zuerst den Jüngeren mit einem Fausthieb in die Magengegend und einem Handkantenschlag gegen den Hals. Der ältere Wächter, der nach seinem Revolver griff, ging nach einem Magenhaken und zwei Faustschlägen gegen den Kopf zu Boden.
Als Skyler von den bewusstlosen Sicherheitsmännern aufblickte, herrschte im Raum Totenstille. Die Geiseln starrten ihn mit schreckgeweiteten Augen an und hatten ihre Karten, Drinks und Gespräche vergessen. »Meine Damen und Herren«, begann Skyler - doch plötzlich erwachte der Pocher an seinem rechten Handgelenk zum Leben und klopfte Punkte und Striche auf zwei Hautabschnitte. Im praktischen Einsatzcode der Blackcollars bestand die Nachricht nur aus zwölf Buchstaben - aber Skyler stockte der Atem. Ryq kommt durch Haupteingang herein - werde angreifen - ersuche um Hilfe.
Bevor die Nachricht auch nur zu Ende war, rannte Skyler durch die Tür und den Korridor hinunter; er wusste, dass er trotzdem nicht als Erster ankommen würde. Als er die Doppeltür erreichte, bestätigte ihm ein gedämpfter Aufprall seine Befürchtungen; als er die Tür aufstieß, war der Kampf bereits im Gang.
Der Ryq, der von hinten wie ein großer, aufrecht gehender, mit braunem Gummi überzogener Dobermann aussah, marschierte durch die Rezeption und schlug mit seinem Schwert erbittert nach Woody Pittman. Der Rekrut bemühte sich nach Leibeskräften, den Schlägen auszuweichen oder sie mit seinem bereits sehr zersplitterten nunchaku abzuwehren, aber er verlor schnell an Boden und würde innerhalb von Sekunden mit dem Rücken zur Wand stehen. Skyler wechselte den nunchaku in die linke Hand, zog mit der rechten ein Messer aus seinem Gürtel und überlegte kurz, ob er nicht womöglich Pittman statt des sich schnell bewegenden Ryq treffen würde. Doch er hatte keine Wahl. Er hob das Messer,

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