Blackcollar
machen, weil Sie mich treffen könnten.«
»Ich bin dir für deine Rücksicht dankbar - aber tu das nie wieder! Duck dich, mache einen Schritt nach links oder rechts, spring über diese Küchenschaben, wenn du musst, aber falle nie vor einem Ryq auf den Rücken! Verstanden?«
»Ja, Sir.«
Skyler legte dem Jungen die Hand auf die Schulter. »Schließlich und endlich«, fuhr er fort, »möchte ich dich nach so vielen Ausbildungsjahren nicht verlieren.«
Er spürte, wie sich Pittmans Muskeln unter seiner Hand entspannten. »Ja, Sir. Ich werde von nun an Ihre Investition im Auge behalten.«
Skyler lächelte vor sich hin. Der Junge würde bestimmt ein verdammt guter Kämpfer werden.
Das hartnäckige Summen des Fons auf seinem Nachtkästchen riss Präfekt Galway aus tiefem Schlaf. Er schaltete den Bildschirm ab und griff nach dem Hörer. »Galway«, nuschelte er und gähnte.
»Hier spricht Sergeant Grazian, Präfekt, der Überwacher von Alain Rienzi. Es tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe, aber ich habe etwas bemerkt, das vielleicht wichtig ist.«
»Sprechen Sie weiter!« Galway rieb sich die Augen.
»Rienzi hatte seine Tabletten in der Hütte vergessen und musste mit dem Wagen hinaufgefahren werden, um sie zu holen. Vor mir liegen die Berichte vom Osttor über seine Abfahrt und seine Ankunft, und - na ja, ich wundere mich über die zusätzliche Aktentasche, mit der er zurückgekommen ist.«
Galway war plötzlich hellwach. »Eine zusätzliche Aktentasche? Ist sie durchsucht worden?«
»Nein, Sir. Und noch etwas: Rienzi ist vor beinahe fünfzig Minuten durch das Osttor hereingekommen, aber er ist noch immer nicht in seinem Hotel eingetroffen. Und über die Wanzen in seiner Kleidung bekommen wir nur Straßengeräusche herein.«
»Rufen Sie die zentrale Dienststelle an, und lassen Sie sich die Aufzeichnungen der letzten Stunde geben.«
»Ja, Sir.« Eine lange Pause. »Das ist merkwürdig. Niemand meldet sich.«
Galways Nackenmuskeln verkrampften sich vor undefinierbarer Angst. »Fahren Sie hinaus und stellen Sie fest, was los ist! Nehmen Sie zwei Männer mit!«
»Sir, er hat wahrscheinlich nur...«
»Tun Sie's, Sergeant! Und rufen Sie mich sofort zurück - ich ziehe mich inzwischen an.«
Er legte auf, rollte aus dem Bett und war froh, dass Margaret so tief schlief. Sein Anzug hing ordentlich über einem Stuhl, und er kleidete sich so rasch wie möglich an. Gerade war er dabei, sich die Stiefel anzuziehen, als Grazian erneut anrief und ihm berichtete, was geschehen war. »Beta-Alarm«, befahl der Präfekt. »Schicken Sie zusätzliche Leute an die Tore! Die Nabe muss hermetisch abgeriegelt werden. Sehen Sie nach, ob sie im Gebäude noch etwas unternommen haben!« - ihm fiel etwas ein -, »und schicken Sie sofort einige Leute in das Archivgebäude!«
Der Sergeant bestätigte und legte auf. Galway schnallte sich seinen Revolvergurt um. Endlich ist es so weit, dachte er grimmig, während er die Energiereserve seines Lasers überprüfte; die Explosion, vor der er sich so viele Jahre gefürchtet hatte, war erfolgt.
Er warf einen letzten Blick auf seine schlafende Frau und verließ eilig die Wohnung.
8
Es war Zeit.
Die Musik im Apex Club hatte den dröhnenden Höhepunkt erreicht. Der Nachhall hing noch immer im Raum. Musik, Beleuchtung und Alkohol hatten die Menge in einen brodelnden Kessel voll Zorn und Enttäuschung verwandelt. Die Teenager waren im Begriff zu explodieren.
Der erforderliche Katalysator war ebenfalls bereit.
Denis Henrikson blickte mit fragend hochgezogenen Augenbrauen von der anderen Seite der Bühne aus zu Durbin hinüber. Durbin nickte. Henrikson stand mit grimmigem Lächeln auf, betrat die Bühne und ergriff ein Mikrofon. Durbin schob seinen Stuhl zurück und machte sich für die Action bereit.
»Freunde!« Henriksons verstärkte Stimme dröhnte durch den Raum, und einige Teenager unterbrachen ihre Gespräche und blickten zur Bühne. »Warum sitzen wir hier herum? Warum lassen wir zu, dass diese verdammten Kollies uns das antun? Ist uns schon alles egal?«
Immer mehr Köpfe wandten sich ihm zu, und die Gespräche verstummten nach und nach, während Henrikson vernichtende Anschuldigungen gegen die Regierung erhob. Es waren nicht so sehr die Worte an sich, denn all das hatte jeder schon gehört, sondern die Art, wie Henrikson es brachte. Er besaß die undefinierbare Aura der Autorität, das Charisma des geborenen Führers. Seine Fähigkeiten waren durch drei Jahre geheimer Ausbildung in Psychologie und
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