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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Treppenabsatz Wache standen, hatten - im Gegensatz zu denen, mit denen Shaw es oben zu tun gehabt hatte - ihre Waffen bereits gezogen und in Anschlag gebracht, als Shaw und Judas unten ankamen. »Ich bitte unser Eindringen zu entschuldigen, meine Herren«, sagte der Tactor, blieb ein paar Schritte vor den Bewaffneten stehen und bedeutete Judas, seinem Beispiel zu folgen. »Den Rest der Besprechung werden Sie leider vertagen müssen. Die Sicherheit ist oben auf der Jagd.«
»Auf der Jagd nach euch, vermute ich«, sagte einer der Männer.
»Stimmt leider«, sagte Shaw.
»Spricht irgendetwas dagegen, sie ihnen gleich auszuliefern?«, warf jemand sarkastisch ein.
Shaw neigte leicht den Kopf. »Du kannst es ja mal versuchen.«
Für einen Moment herrschte Schweigen. Judas starrte auf die Waffen, die auf ihn gerichtet waren, und hoffte inständig, dass die Wachen nicht die Nerven verlieren würden. Nicht etwa seinetwegen oder Shaws wegen, sondern ihretwegen.
Der erste Mann rührte sich und stand auf. »Ich glaube nicht, dass es das wert wäre«, sagte er ruhig und wies auf die anderen. »Und wer auch immer ihr seid, sie würden sich freuen, auch einen von uns hopszunehmen. Anchor, Veeling - ihr sichert den Ausgang.«
Stumm senkten die beiden Wachen die Waffen und schoben sich an Shaw und Judas vorbei zum Treppenhaus. »Viel Glück«, sagte der erste Mann beim Hinaufgehen und nickte den Blackcollars zu, während die anderen ihm folgten. »Falls sie euch erwischen, solltet ihr uns vielleicht nicht erwähnen.«
»Kein Problem«, versprach Shaw ihm.
Nach einer Minute waren sie verschwunden.
»Komm«, sagte Shaw und lief in schnellem Lauf in westlicher Richtung durch den Tunnel. Judas sah, dass die Station in fünfzig Metern Entfernung endete und der Tunnel sich zu einer Röhre verengte, die in tiefer Dunkelheit lag. »Versuch, möglichst wenig Lärm zu machen.«
Judas verzog das Gesicht und rannte hinter ihm her. Also war Shaw nicht nur ein Tactor, der mit anderen Blackcollars zu disponieren vermochte, sondern er unterhielt anscheinend auch noch gute Beziehungen zum organisierten Verbrechen der Stadt mit seinen potenziellen personellen Ressourcen. Ihm war noch nie so bewusst geworden wie jetzt, dass Shaw aus dem Spiel herausgenommen werden musste.
Judas hoffte nur, dass Galway dieser Aufgabe auch gewachsen war.

Lathe und Mordecai hatten es fast bis zum Südeingang der Passage geschafft, als ein einzelnes Sicherheitsfahrzeug an der westlichen Peripherie des Parkplatzes auftauchte und in ihre Richtung fuhr. »Wurde auch Zeit«, merkte Mordecai an. »Ich dachte schon, dass sie uns vergessen hätten.«
»Aber sie scheinen sich trotzdem mehr für die anderen zu interessieren, oder?«, fragte Lathe und richtete den Blick wieder auf den Kasinoparkplatz. Dort standen schon mindestens drei Sicherheitsfahrzeuge, deren blinkende Signallampen verzerrte, stroboskopartige Reflexe auf die Gebäude und die anderen Autos projizierten. Am westlichen Ende des Kasinos erschien ein viertes Fahrzeug und schickte sich an, den Fuhrpark zu ergänzen. »Ich glaube, wir sollten etwas unternehmen.«
»Wieso überlassen wir sie nicht einfach der Sicherheit?«
Lathe lächelte. »Er hat aber auch ein Talent, den Leuten auf die Füße zu treten, stimmt's? Trotzdem wäre es unprofessionell, ihn den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen.«
»Wohl wahr«, sagte Mordecai. »Wie sieht der Plan also aus?«
»Schaun wir erst mal, wie scharf sie wirklich auf uns sind«, sagte Lathe mit einem Seitenblick auf das sich nähernde Sicherheitsfahrzeug und legte einen Zahn zu. »Wir locken sie zur Passage, schlagen ein paar Haken und schauen, was passiert. Fertig... Los.«
Unvermittelt wechselten er und Mordecai von ihrem gemächlichen Spaziergang in einen Sprint zum Eingang der Passage. Das Sicherheitsfahrzeug beschleunigte rasant, als der Fahrer ihre Beute wie Karnickel Haken schlagen sah, aber er war so weit zurück, dass er den Vorsprung der beiden Blackcollars nicht mehr aufzuholen vermochte. Das Fahrzeug war noch immer fünfzig Meter entfernt, als Lathe eine der großen Glastüren aufstieß und die Passage betrat.
Gleich hinter den äußeren Türen war ein großer, vier Meter breiter Vorraum mit einer weiteren Reihe Glastüren an der Rückseite. Er verlangsamte zu einem schnellen Gang, ging auf die inneren Türen zu, wobei er die Flexarmorhandschuhe abstreifte und den Bereich hinter dem Vorraum sondierte. Zur Linken war ein kleines »Freiluft«-Café mit einem Dutzend

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