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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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noch vor einer halben Minute tatsächlich mit eigenen Händen außer Gefecht setzen wollen - eine völlig irreale Vorstellung, sagte er sich nun.
Wie der Türsteher starrte auch die Kellnerin des Restaurants die beiden Männer nur mit offenem Mund an, als sie an ihr vorbeiliefen. Ein paar Gäste reagierten genauso, doch andere ignorierten den Anblick einfach, als ob alle naslang zwei maskierte Männer hier durchliefen. Niemand versuchte sie aufzuhalten, als Shaw durch den Hauptspeiseraum lief und dann weiter durch einen Wirtschaftsflur.
»Kapuze runter«, sagte er leise zu Judas und streifte sich selbst Kapuze und Brille ab, während er den breiten Wirtschaftsflur entlang lief.
Judas runzelte die Stirn und tat wie geheißen; er fragte sich, was der andere jetzt schon wieder vorhatte. Sie gelangten zu einer T-Kreuzung, und Shaw bog in den Quergang ein. In fünf Metern Entfernung sah Judas eine unmarkierte Tür.
Eine Tür, die von zwei der größten und hässlichsten Männer flankiert wurde, die er jemals gesehen hatte.
Nun begriff er auch Shaws Plan. Keine der beiden Wachen hielt eine Schusswaffe in der Hand, aber das hätte sich wohl schnell geändert, wenn sie zwei Blackcollars in voller Kampfmontur auf sich zustürmen gesehen hätten. Die Waffen hätten gegen den Flexarmor natürlich kaum etwas auszurichten vermocht, aber das Geräusch der Schüsse hätte zumindest die Sicherheit auf ihre Spur gebracht.
Doch wo sie nun die Hauben abgenommen und den Rest der Flexarmor kaschiert hatten, waren er und Shaw nur zwei Typen, die sich vielleicht verlaufen hatten. Die Art von Eindringling , denen gegenüber sogar professionelle Bodyguards zunächst vielleicht eine gewisse Milde walten ließen.
Auf jeden Fall trat eine der Wachen einen Schritt vor und hielt die Hand hoch. »Das hier ist eine private Party«, sagte er, als Shaw unverdrossen auf ihn zukam. »Der Hauptraum ist dahinten...«
Die letzte Silbe geriet zu einem Grunzen, als Shaw die letzten zwei Meter im Sprung überbrückte, sich auf dem linken Fuß drehte und mit dem rechten dem Mann einen seitlichen Tritt in den Bauch versetzte.
Die zweite Wache wich zur Tür zurück und schob die Hand unter das Jackett. Ohne den rechten Fuß erst wieder auf den Boden zu stellen, winkelte Shaw das Bein an und hopste an der verkrümmten Gestalt der ersten Wache vorbei. Als die Hand des zweiten Manns mit einer kompakten Handfeuerwaffe wieder zum Vorschein kam, trat Shaw ihm die Waffe gegen die Brust.
Der Mann stieß den Atem explosionsartig aus, und Shaw zog das Bein erneut an und verpasste ihm dann einen letzten geschmeidigen Tritt gegen die Schläfe.
Er ging neben seinem Partner zu Boden und rührte sich nicht mehr.
»Boah ey«, murmelte Judas und trat vorsichtig über die verkrümmten Körper hinweg. »Und ich dachte, ein Tactor wäre nur der Planer der Organisation.«
»Wir sind auch Blackcollars«, rief Shaw ihm brüsk in Erinnerung. »Und jetzt Beeilung.«
Zu Judas' gelindem Erstaunen war das Hinterzimmer leer. Doch als Shaw auf einen Kleiderschrank mit geringer Tiefe zuging, sah er, dass hinter dem Kleiderschrank eine Lücke klaffte. Und dahinter war wiederum ein breites rundes Treppenhaus zu sehen.
Shaw übernahm die Führung, und sie rasten hinunter.
Die U-Bahnen in Mitteleuropa waren ebenfalls dichtgemacht worden, als die Ryqril vor drei Jahrzehnten die Kontrolle über das TDE übernommen hatten. Doch Judas hatte ein paar alte Fotos von ihnen gesehen, und das U-Bahn-Netz von Inkosi City wies eine große Übereinstimmung mit diesen Bildern auf. Ein breiter Tunnel mit gewölbter Decke erstreckte sich nach Ost und West, und Monorail-Gleise waren in geraden Gräben in der Mitte eingelassen.
Der Größe der Anlage nach zu urteilen, befanden sie sich vermutlich in einer der ursprünglichen Stationen mit breiten Bahnsteigen und leeren Verkaufsständen, wo es Süßigkeiten, Zeitschriften oder Souvenirs gegeben hatte. Die Wandkacheln und Bodenfliesen waren in einem gelbgrün-braunen Blumenmuster gehalten; weil die trübe Deckenbeleuchtung jedoch nur vereinzelte Inseln aus Licht erzeugte, war das tatsächliche Dekor schwer zu bestimmen. Zu Judas' Enttäuschung waren jedoch keine U-Bahn-Züge zu sehen.
Dafür gab es aber - im Mittelpunkt einer der Licht-Inseln - einen runden Tisch aus Granit, der hier völlig deplatziert wirkte. Um ihn herum saßen ein halbes Dutzend Männer mit grimmigen Gesichtern.
Alle schauten sie nun zu den Eindringlingen auf.
Die beiden Männer, die am unteren

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