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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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kleiner Tische, die am Rand des Hauptkorridors aufgestellt waren. Er stopfte die Handschuhe in die Manteltasche, änderte die Richtung und durchquerte den Vorraum in Richtung Café. Schließlich gelangte er zu den inneren Türen, stieß die nächste mit einer Hand auf, während er mit der anderen den Mantel öffnete, und betrat dann die Passage, die von warmer Luft und leiser Hintergrundmusik erfüllt wurde.
Während er aufs Café zuging, zog er den Mantel aus, hielt dabei die Ärmel fest und drehte das Kleidungsstück auf links, sodass die unifarbene marineblaue Seite durch ein schwarzes und bordeauxfarbenes Fischgrat-Muster ersetzt wurde. Als er die erste Tischgruppe erreichte, hatte er den Mantel längst gewendet und geschlossen.
Einer der Tische war erst vor Kurzem verlassen worden, und die leeren Tassen, Teller und Servietten der Gäste standen noch dort. Er setzte sich auf einen Stuhl, von wo aus er den Eingang der Passage im Blick hatte, und Mordecai - der sich ebenfalls als Verwandlungskünstler betätigt hatte - nahm den Stuhl ihm gegenüber.
Sie hatten kaum Platz genommen, als die Türen zum Vorraum aufgestoßen wurden und vier bewaffnete Sicherheitsleute hereinstürmten.
Lathe hatte den Kopf gesenkt und blickte stur an sich runter, während er mit einer Serviette einen imaginären Kaffeefleck am Mantel wegzurubbeln versuchte. Mordecai nahm eine der leeren Tassen in die eine Hand und stützte das Kinn auf die andere, wobei er mit den Fingern teilweise das Gesicht verdeckte und so tat, als würde er Lathes Säuberungsaktion verfolgen. Aus dem Augenwinkel sah Lathe, dass die Sicherheitsleute für einen Moment innehielten und sich umschauten; dann liefen sie weiter den Gang entlang und schwärmten auf der Suche nach ihrer Beute zu einer lockeren Formation aus.
»Alles klar?«, murmelte Mordecai.
»Alles klar«, bestätigte Lathe und wischte ein letztes Mal über den Mantel. Die Sicherheitsleute trabten noch immer den Gang entlang und schauten en passant in jede Ladentür. »In dem Verein kann heutzutage wohl auch der größte Blindgänger Mitglied werden.«
»Oder aber sie haben den Auftrag, uns unbehelligt zu lassen.«
»Nein, sie haben uns überhaupt nicht bemerkt«, sagte Lathe ihm. »Ich hätte es an ihrer Körpersprache gesehen, wenn sie uns identifiziert hätten. Aber du hast wohl dahingehend recht, dass eine Dienstanweisung existiert, uns in Ruhe zu lassen.«
»Was ist also unser nächster Zug?«
Lathe schaute mit einem Kopfnicken zur Tür.
»Das Auto steht direkt vor der Tür. Sehen wir doch mal nach, ob die anderen eine Mitfahrgelegenheit brauchen.«
Das Sicherheitsfahrzeug war schräg am Straßenrand geparkt; der Motor war zwar ausgeschaltet, aber die Signallampen blinkten noch immer. Der Fahrer hatte immerhin daran gedacht, den Autoschlüssel abzuziehen, aber das tat der Sache auch keinen Abbruch. Eine halbe Minute später fuhr Lathe los, wendete in einer engen Kurve und fuhr in Gegenrichtung nach Westen über den Parkplatz.
»Hast du irgendeine Idee, wo sie rauskommen werden?«, fragte Mordecai und schaltete die Signallampen aus.
»Einen halben Kilometer westlich des Kasinos gibt es einen weiteren dieser privaten U-Bahn-Zugänge«, sagte Lathe und deutete nach vorn. »Ich vermute, dass der Rest der Sicherheitskräfte sich dort sammeln wird - entweder um ihnen in einer Zangenbewegung dorthin zu folgen oder einfach nur oben zu warten, bis sie auftauchen.«
»Eine Zangenbewegung wäre riskant«, sagte Mordecai. »Aber vielleicht sind sie trotzdem so blöd, dass sie bei einem alternden Tactor und einem Nicht-Blackcollar doch ihr Mütchen kühlen wollen.« Er schob die Finger unter den Ärmel. »Ich frage mich, wie gut diese Dinger unterirdisch funktionieren.«
An Lathes Handgelenk sprach der Pocher an und morste kribbelnd Mordecais Botschaft: Shaw - Caine - antworten.
Die Antwort blieb aus. »Das verheißt wohl nichts Gutes«, folgerte Mordecai. »Wenn wir vielleicht näher rankommen...«
»Einheit Eins, melden«, drang plötzlich eine Stimme aus dem Funkgerät des Fahrzeugs. »Ihr seid von eurer Position abgewichen.«
»Zumindest haben sie kompetente Leute bei den Spähern«, stellte Mordecai fest, kurbelte das Fenster herunter und schaute gen Himmel. »Das könnte Ärger geben.«
»Dann werden wir uns eben etwas einfallen lassen müssen«, sagte Lathe, nahm das Mikro aus der Halterung und schaltete es ein. »Einheit Eins«, meldete er sich in der abgehackten Sprechweise, die für die Sicherheit

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