Blackcollar
zu täuschen und sich auf einem anderen Weg reinzuschleichen. Er musste für ein paar Minuten unbeobachtet sein, um Shaw anzurufen und zu veranlassen, dass jemand Caine folgte, nachdem sie den Austausch vorgenommen hatten.«
»Diese Taverne, bei der sie zuerst haltgemacht hatten«, knurrte Haberdae.
»Richtig.« Galway nickte. »Shaws Leute sind zuerst dort eingetroffen und haben Beobachter postiert. Als wir mit Caine abfuhren, sind sie uns einfach bis zur Basis gefolgt.« Er sah Judas an. »Und seitdem diente alles, was sie in deiner Anwesenheit sagten und taten, nur dem Zweck, dich - und uns - von ihrem eigentlichen Plan abzulenken.«
»Das ganze Kompetenzgerangel zwischen Lathe und Shaw«, murmelte Judas, der plötzlich im wahrsten Sinne des Worts alt aussah. »Die geänderten Pläne, die falschen Hinweise - einfach alles.«
»Einfach alles«, sagte Galway mechanisch, und seine Gedanken fuhren sich fest. Judas - die Blackcollars...
»Was... war ... dann... ihr... Plan?«, wollte Taakh wissen.
»Ich war ihr Plan«, sagte Galway und wandte sich wieder dem Ryq zu. »Das ganze Vorgehen seit dem Moment ihrer Landung war nur auf zwei Ziele ausgerichtet: in Khorstron einzudringen und für ein paar Minuten mit mir allein zu sein.«
»Was... ihnen... letzte... Nacht... auch... gelungen... ist.«
»Genau«, sagte Galway und machte wie zufällig einen Schritt auf Judas zu. »Caine verfolgte derweil seinen eigenen Plan. Er hatte den Auftrag, nach ein paar Tagen einen Fluchtversuch zu starten, in der Hoffnung, dass ich Inkosi City verließ und in die Berge fuhr, um mich selbst mit ihm zu befassen. Da hatten sie schon Spadafora in Position gebracht, um die Sensoren an der Zufahrt auszuschalten. So vermochten sie aufs Gelände zu gelangen und mein Fahrzeug zu manipulieren, während ich drinnen war.«
»Trotzdem... bist... du... loyalitätskonditioniert«, sagte Taakh.
»Das war ich mal«, stellte Galway richtig. »Ich habe erst gestern Abend erfahren, dass sie eine Droge namens Whiplash besitzen, die die Loyalitätskonditionierung aufhebt.«
»Das... ist... nicht... möglich«, sagte Taakh mit Bestimmtheit.
Galway spreizte die Hände seitlich ab. »Ich bin der lebende Beweis«, sagte er und machte einen weiteren Schritt zur Seite. Noch einen Schritt, und er würde direkt neben Judas' Stuhl stehen.
»Aber wieso?«, fragte Judas, der offensichtlich noch immer keinen Durchblick hatte. »Sie haben doch schon Katz und Maus mit uns gespielt. Wozu hat man Sie dann noch gebraucht?«
»Für vieles«, sagte Galway. »Weil sie eben nicht Katz und Maus mit uns gespielt haben. Jedenfalls nicht bis heute Nachmittag. Wenn Ihr Euch zurückerinnert, Eure Eminenz, hatte ich gleich vermutet, dass das Feuer am Bunker vielleicht ein Ablenkungsmanöver war. Ich habe auch darauf hingewiesen, dass einer der Dummys auf dem Südtunnel gelandet war und daraus geschlossen, dass Shaws Männer vielleicht an dieser Stelle einen Durchbruch versuchen würden.« Er musterte Haberdae. »Und natürlich war ich auch derjenige, der die Korridorlaser wieder ausgeschaltet hat, nachdem Haberdae sie angeschaltet hatte.«
»Na schön«, sagte Haberdae. »Dann sind sie eben in Khorstron eingedrungen. Na und? Es gibt hier nichts Brauchbares, was sie stehlen könnten.«
»Es ging nie um einen Diebstahl«, sagte Galway und machte den Schritt, der ihn an Judas' Seite brachte. »Khorstron war nur Mittel zum Zweck. Das eigentliche Ziel des Plans ist viel subtiler.« Er drehte sich wieder zu Taakh um und ließ die Hand wie zufällig auf Judas' linkes Handgelenk fallen.
Und dann betätigte er mit den Fingerspitzen den Pocher unter dem Flexarmorärmel des anderen Manns.
Er kannte den Geheimcode der Blackcollars nicht.
Aber das war auch gar nicht erforderlich. Er hoffte, dass ein Dauersignal sowieso als Hilferuf gedeutet würde. »Diese kleine Übung, Eure Eminenz, hat Euch deutlich vor Augen geführt, dass Euer Universum sich plötzlich geändert hat«, sagte er zu Taakh.
»Wenn wir schon in der Lage sind, ins Zentrum einer Ryqril-Basis vorzustoßen...«
»Eure Eminenz!«, rief Judas und machte plötzlich große Augen. »Er morst mit meinem Pocher!«
»Weg da«, knurrte Taakh, machte einen Ausfallschritt und erhob die Hand zum Schlag.
Galway duckte sich nach links ab und versuchte aus der Reichweite des anderen zu kommen. Aber der khassq war zu groß und zu schnell. Er versetzte Galway mit der flachen Hand einen Schlag gegen die Schläfe, dass er sich halb um die eigene Achse
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