Blacksoul - In den Armen des Piraten
verlassen konnte, antwortete sie: „… ich finde dich sehr praktisch, um mich zu wärmen.“
Dann raffte sie schnell die Decke an sich und rannte in Richtung seiner Kabine, aber es war klar, dass sie ihm nicht entkommen konnte. Nackt jagte er hinter ihr her, und als er sie erreicht hatte, warf er sie sich über die Schulter und schleppte sie, zappelnd und lachend, bis zu seinem Bett. Und auch dort ließ er sie nicht los, sondern hielt ihr die Hände über dem Kopf gefangen und drückte sie mit seinem Körper unnachgiebig in die Matratze.
„Soso, dann hast du mich also benutzt?“, fragte er gefährlich leise. „Dann werde ich nun meine Rache genießen. Du brauchst nicht zu betteln, Schätzchen, denn ich gewähre keine Gnade.“
„Si, wenn der Winde so bleiben, wir England erreichen schon morgen.“
Pablo Morales bekräftigte seine Worte durch einen festen Ruck am Seil, welches er nachzurrte. Smithe nickte zustimmend. Die Atlantiküberquerung war ein Kinderspiel gewesen. Keine Stürme, guter Wind und schönes Wetter hatten ihnen ein schnelles Vorankommen beschert.
Josie horchte auf. Sie war gerade auf dem Weg in die Kombüse, wo sie seit einigen Wochen Felipe unterstützte. Die Männer waren begeistert über ihr Zutun im Reich des Spaniers und lobten ihre Kochkünste täglich aufs Neue. Nach anfänglichem Schmollen gab sogar Felipe zu, dass die einfachen Rezepte durch ihre Hilfe verbessert wurden.
Sie hatte nicht bewusst auf das Gespräch der Seeleute gehört, dennoch zitterten ihr nun die Knie, sodass sie sich schnell auf eine der Kisten setzte, die an Bord herumstanden. Konnte es wirklich sein, dass schon zwei Monate vergangen waren, seit sie New Orleans verlassen hatten? Die Zeit war nur so an ihr vorbeigezogen. Sie und Adam waren sich inzwischen nicht nur körperlich nahe gekommen. Sie liebte ihn mehr, als sie jemals für möglich gehalten hatte, aber er verbarg noch immer seine Vergangenheit vor ihr. Sie hatte gedacht, ihr bliebe noch so viel Zeit.
Zwei Monate. Immer wieder hallten ihr diese Worte durch den Kopf. Irgendetwas passte da nicht. Ein wichtiger Gedanke – der ihr immer wieder entglitt. Zwei Monate, in denen sie täglich leidenschaftliche Erfüllung in Adams Armen gefunden hatte, in denen ihre Liebe zu ihm zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden war und ein Lächeln von ihm ihr alles bedeutete.
Plötzlich überschlugen sich ihre Gedanken. War das möglich? Wie hatte sie das nur übersehen können? Zwei Monate ohne Unterbrechung …
Sie fasste sich auf den Bauch, und mit einem Mal ergab alles einen Sinn. Sie hatte ihre Übelkeit auf die rauere See nahe der europäischen Küste geschoben. Ihre Appetitlosigkeit auf den seit Wochen gleichen, eintönigen Speiseplan. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag, und ihr wurde ganz flau. Wie hatten sie beide nur vergessen können, dass dies eine natürliche Folge ihrer Intimitäten sein konnte?
Ihr blieb nur noch ein Tag, um Adams Herz zu gewinnen. Sie wusste, dass er sie gern hatte und mit Freuden das Bett mit ihr teilte. Aber würde er sich auch für sie entscheiden, wenn er die Wahl zwischen Catherine und ihr hatte? Sie konnte ihre Schwangerschaft in die Waagschale werfen, aber dann niemals wissen, ob er sie auch wirklich liebte. Wenn sie es ihm jedoch verschwiege, bestand die Gefahr, ihn zu verlieren. Sie kaute auf den Innenseiten ihrer Wangen herum, so unschlüssig war sie, als Adam sie fand.
„Josie? Ist alles in Ordnung, du siehst so besorgt aus?“, fragte er, setzte sich und zog sie auf seinem Schoß.
„Adam, ich … – ich muss dir …“
Smithes energisches Räuspern unterbrach ihre Zweisamkeit. Adam küsste sie beiläufig auf die Wange, seine Aufmerksamkeit bereits dem Maat gewidmet.
„Was ist?“
„Captain, wir haben ein Problem. Schon gestern ist uns ein Schiff am Horizont aufgefallen, aber in der letzten Nacht haben wir es aus den Augen verloren. Jetzt ist es wieder da. Und es kommt näher.“
Adam runzelte die Stirn.
„Ändert vorübergehend den Kurs um fünf Grad, dann sehen wir, ob es uns wirklich folgt. Vielleicht ist es ein Zufall.“
Smithe sah auf seine Schuhspitzen und schüttelte den Kopf.
„Das haben wir schon. Sie sind mitgezogen. Ich sage es nicht gern, Captain, aber wir bekommen Besuch.“
Adam erhob sich und gab Josie einen Stoß in Richtung seiner Kabine.
„Mach dir keine Sorgen. Ich komme gleich zu dir.“
„Non, je ne veux pas. Ich will wissen, was los ist.“
„Du wirst auf der
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