Blätter treiben im Wind (German Edition)
bezeichnetest, wurde Dir von Gott gestohlen und den, der sich in Dich verliebt hat – unsterblich, wie es scheint – raubst Du Dir nun selbst.
Wie kannst Du mir nur schreiben, dass Du meine „Liebenswürdigkeit“ nicht verdienst und annehmen kannst?
Ich bin so traurig!
Ich versuche dem Brief noch ein Ende zu geben. Aber nachdem Du meine Seele nicht vergiften willst, weißt Du sicherlich, wie ich mich im Moment fühle.
Das muss ich dir jetzt auch noch sagen, da es für mich verdammt wichtig ist. Ich will es nicht für immer alleine mit mir herumtragen, ohne dass Du es je erfährst.
Als du am Sonntag gefahren bist, habe ich abends sofort mit Shawn gesprochen, da ich meine Eindrücke von Dir einfach jemandem mitteilen musste.
Ich erzählte ihm sehr lange von Dir, ohne einmal zu unterbrechen. Du hast mich so fasziniert. Noch nie habe ich von einem Menschen so geschwärmt wie von Dir. Ich sagte ihm noch, Shawn, ich glaube ich habe die Frau meines Lebens gefunden. Das Warten hat sich gelohnt. Einunddreißig Jahre Warten haben endlich ein Ende. Sie hat wohl viel mitgemacht und ist eine verletzte Seele, aber ich werde mich bemühen, ihrer Tochter Julia ein guter Freund und später auch mal Vater zu werden. Es fällt mir nicht leicht, aber die Frau ist so ein Glücksfall in meinem Leben, dass ich einfach alles dafür tun werde, um diesen nie wieder „loszulassen“.
Alles das, und noch viel mehr, sagte ich ihm. Aber jetzt ...
Kann das alles falsch gewesen sein?
Auf den Fotos, die ich von Dir gemacht habe, siehst du einfach zauberhaft aus. Ich klebte mir eines davon an mein Notebook. Und das, welches Du mir am Samstag im Moffit’s geschenkt hast, trage ich immer nahe bei mir.
Du wirst es nicht glauben, die ersten Seiten meines Romans schrieben sich praktisch im Schlaf. Ich schwebte wie auf einer Traumwolke. Mein Magenkribbeln wollte kein Ende nehmen. Ich freute mich schon auf das kommende Wochenende, wenn ich Dich Wiedersehen und Deine Tochter das erste Mal treffen würde.
Ich werde nie vergessen, was Du mir in der Nacht sagtest, was Du wirklich fühlst, über Dein jetziges Leben und Deine Gefühle zu Deiner Tochter.
Ein Mensch, der Dir helfen will, versuchte ich in diesen Minuten und Stunden zu sein, und der wollte ich auch in Zukunft sein. Alles nur noch Makulatur?
Der Satz mit dem Teufel spricht deutlich Worte!
Was mich schockiert muss Dich nicht schockieren. Aber Du bist die dritte Frau in meinem Leben, die mir schreibt: Du bist zu lieb und deine Seele zu verletzlich, lass es uns beenden, da ich Dich sonst noch viel mehr im Leben verletzen werde.
Ich bin einfach gewillt Liebe zu schenken und das einzige was ich erwarte, ist Gleiches zu empfangen. Nichts sonst. Einfach nur Liebe!
„Ich meine es wirklich nur gut mit Dir, deshalb sollten wir uns nie Wiedersehen“.
Ein Satz, den mich mein Leben gelehrt hat zu verstehen. Doch es fällt sehr schwer, es wahr zu haben. Einfach aus dem Grund, was sage ich den weit über hundert Gründen – oder waren es noch mehr? – die wir herausfanden, dass sie uns verbinden. Ich darf nicht an deine Briefe zurückdenken, sonst vergieße ich noch weitere Tränen während ich diesen Brief schreibe. Oder doch? Der Schmerz muss raus.
„Ich kreische und springe vor Freude, wie auch Erleichterung ... so sehnsüchtig auf Deine Antwort gewartet habe ... Du machst mich süchtig – süchtig nach Dir ... der besondere Mensch in meinen Träumen, wie Fantasie hat nun ein Gesicht ... ich will Dich ganz tief in mein Herz lassen ... bin so verrückt nach Dir ... wir sind ein unschlagbares Team, die Blicke werden unser sein.
Noch so vieles was Du mir schriebst oder auch am Wochenende sagtest, waren es wirklich nur Worte; Worte, die sich vor andere Worte gedrängt haben; Worte, die nicht aus Deinem Herzen kamen? Die nicht Deine innerste Seele mir schrieb?
Gerade läuft im Hintergrund „Mysterious Girl“. Ein Song, das seit Samstag eine andere Bedeutung hat. Du streicheltest mir das erste Mal die Wange und den Nacken. Ein Gefühl von purem Glück strömte durch meinen Körper. Ich kann es einfach nicht beschreiben. Nur einfach glücklich. Das war der Anfang von etwas ganz besonderem. Unglaublich, dachte ich – damals.
Deine Augen. Was für Augen! Deine Blicke. Ich werde jetzt noch schwach dabei, auch nach deinem Brief, der wie eingebrannt vor mir auf dem Schreibtisch liegt.
Du mein
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