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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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der Miravo-Luftwaffenstützpunkt nicht gewesen wären, hätte Duncan Farlowe es niemals geglaubt. Farlowe hatte jetzt eine ziemlich gute Vorstellung davon, was Kristens Bruder gesehen und was ihm das Leben gekostet hatte. Und in Anbetracht der Tatsache, wie die Nachricht des Pfadfinderführers unterbrochen worden war, bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß die Gruppe bald dasselbe Schicksal wie David Kurcell erleiden würde.
    Farlowe ging zum Fenster und öffnete es, um in den Sturm hinauszusehen. Der Schnee, der sich auf dem Fenstersims angesammelt hatte, wehte in den Raum. Diese Hütte, die in der Nähe eines ehemaligen Skigebiets lag, hatte ihm seit Dienstag, als das Rathaus von Grand Mesa in die Luft gesprengt worden war, sichere Zuflucht gewährt. Er hatte damit gerechnet, daß ihn die Ereignisse der Außenwelt irgendwann wieder einholen würden, aber nicht damit, daß es auf diese Weise geschehen würde. Die Ironie der Situation entlockte ihm ein Lächeln.
    Doch nach einem Blick aus dem Fenster setzte er ein Stirnrunzeln auf. Inzwischen würde es keine freie Straße mehr geben, über die ein Rettungsteam zu diesen Pfadfindern gelangen konnte. Vielleicht war er sogar der einzige, der ihren Notruf empfangen hatte. Nicht viele Leute ließen dieser Tage ihre Funkgeräte eingeschaltet.
    Somit war Farlowe die einzige Hoffnung des Pfadfinder-Fähnleins. Er brauchte zehn Minuten, um sich die geeignete Kleidung anzuziehen, und weitere zehn Minuten, um zur Garage hinüberzustapfen. Die Schneekatze, die vor der Reihe übriger Fahrzeuge stand und wie ein kleiner Panzer mit einer Fahrerkabine statt eines Geschützturmes aussah, würde für seine Zwecke genügen. Er würde das Gefährt mit so vielen Vorräten beladen, wie er auftreiben konnte, und dann losfahren.
    »Und da ist noch etwas. Wir haben in der Mine etwas gefunden.«
    »Heute scheint mein Glückstag zu sein«, murmelte Duncan Farlowe.
    Die Stimme kam über das Funkgerät des Hubschraubers, als Tom Wainwrights Learjet noch fünfundzwanzig Kilometer von den Koordinaten in Zentralarizona entfernt war, die er von Johnny Wareagle erhalten hatte.
    »Identifiziertes Luftfahrzeug, Sie sind in gesperrten Luftraum eingedrungen. Bitte kehren Sie unverzüglich um!«
    »Tower, ich habe eine Nachricht an Ihren kommandierenden Offizier abzuliefern. Erbitte Landegenehmigung!«
    »Ihre Kennzeichnung, bitte!«
    Wainwright gab ihm durch, was Johnny Wareagle ihm aufgetragen hatte, in der Hoffnung, daß es für den Mann am anderen Ende der Leitung mehr Sinn ergab als für ihn. Es folgte eine kurze Pause, und als die Stimme sich wieder meldete, klang sie wesentlich freundlicher als zuvor.
    »Genehmigung erteilt. Halten Sie weiter auf Zwo-Fünf-Null zu! Wir liegen genau auf Ihrem Kurs.«
    Wainwright setzte zum Landeanflug an und überflog einen dichten Nadelwald. Als er sah, was sich einen halben Kilometer dahinter befand, riß er ungläubig die Augen auf.
    »Verdammte Scheiße!« stöhnte er.
    Worauf er hinuntersah und zuflog, war … einfach unmöglich.
    »Der kommandierende Offizier erwartet Sie auf dem Rollfeld«, dröhnte die Stimme in seinen Kopfhörern. »Sie haben Landeerlaubnis.«

Fünfunddreißigstes Kapitel
    Sie saßen im Kreis auf der Grasfläche der Mall, so daß jeder von ihnen einen freien Blick entweder auf das Kapitol oder das Washington Monument hatte. Neben Cleese, Kristen und McCracken waren es noch vier Midnight Riders, zwei Männer und zwei Frauen.
    »Ich möchte euch mein Aufklärungsteam vorstellen«, begann Cleese. »Das sind Luke, Sally, Freedom und Bird Man.«
    Die Riders nickten kurz, als sie vorgestellt wurden. Das Gros der übrigen Mitglieder hatte bereits damit begonnen, sich unauffällig in kleinen Gruppen über die Stadt zu verteilen. Sie standen mit Cleese in Sprechfunkkontakt.
    »Diese vier waren von Anfang an dabei«, erzählte er. »Mein Gott, wie viele Nächte haben wir damit verbracht, uns vorzustellen, wie es auf der anderen Seite ist … Wie dem auch sei, ich habe jedem von ihnen einen Bezirk der Stadt zugewiesen, so daß wir uns ein Bild davon machen können, was uns bevorsteht. Vielleicht fängst du einfach mal an, Bird Man.«
    Bird Man hatte helles, gelocktes Haar und eine nach unten gebogene, schnabelförmige Nase, der er seinen Spitznamen verdankte. »Wir haben viele Fahrzeuge ausgemacht, die nach Müllabfuhr oder Stadtreinigung aussehen. Viele Leute halten sich in ihrer Nähe auf, aber keiner von ihnen scheint zu

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