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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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näherte sich vom anderen Ende des Abteils.
    »Ich muß Sie bitten, auf Ihren Platz zurückzukehren, Sir.«
    McCracken trat ganz dicht an die Stewardeß heran und beugte sich zu ihr. »Ich glaube, in dem Wagen ist eine Bombe«, sagte er leise.
    In den Augen der Chefstewardeß vermischten sich Furcht und Unsicherheit. Sie sah von Blaine zu dem Küchenwagen und wieder zu Blaine zurück.
    »Sie müssen wirklich auf Ihren Platz zurückkehren«, wiederholte sie. »Bitte, Sir.«
    »Gut, aber den Wagen nehme ich mit.«
    McCracken schob den Küchenwagen vor. Die Chefstewardeß spielte mit dem Gedanken, ihn daran zu hindern, half dann aber einfach beim Schieben, um Aufsehen zu vermeiden.
    Als Blaine den Karren durch den Vorhang ins Erste-Klasse-Abteil schob, wartete dort der Captain auf ihn. »Ich muß darauf bestehen, daß Sie wieder Platz nehmen, Sir. Ansonsten werde ich …«
    »Er sagt, er glaubt, in dem Küchenwagen sei eine Bombe«, flüsterte die Chefstewardeß.
    »Was?«
    »Ich glaube es nicht«, korrigierte Blaine, der die Hand um das vermeintliche Tablett geschlossen hatte, das die jüngere Stewardeß nicht hatte herausziehen können. »Hier ist eine Bombe.« Er verzog das Gesicht und tastete tiefer in den Wagen. »Und … ich … glaube … ich … habe … sie … gefunden.«
    Mehrere Passagiere der Ersten Klasse hatten sich zu ihnen umgedreht. Der Captain trat näher an den Karren heran, um zu verdecken, was McCracken dort tat.
    »Wer sind Sie?« fragte der Captain.
    »Derjenige, den diese Bombe töten soll. Und derjenige, der sie entschärfen könnte.«
    »Entschärfen? Wenn Sie recht haben, werde ich Mayday rufen und sofort umkehren.«
    »Das wäre wahrscheinlich keine gute Idee.«
    »Nehmen Sie die Hand da raus!«
    McCracken hatte die erste oberflächliche Untersuchung abgeschlossen und tat wie geheißen. »Hören Sie, Captain, wenn ich mich nicht ganz irre, wurde die Bombe aktiviert, als wir eine bestimmte Höhe erreichten, und wird explodieren, wenn wir beim Landeanflug auf dieselbe Höhe hinabgehen.«
    Der Gesichtsausdruck des Captains wurde unsicher. »Wie können wir uns vergewissern?«
    »Ich hole sie heraus und untersuche sie.«
    McCracken krempelte die enge Kombüse der Ersten Klasse zur behelfsmäßigen Werkstatt um. Ihm standen lediglich ein paar Werkzeuge aus einem Kasten zur Verfügung, der sich für Notfälle an Bord befand, und darüber hinaus Steakmesser und andere Küchenutensilien aus der Kombüse. Mit Hilfe der Chefstewardeß, deren Name Judy lautete, und von Captain Hollis holte er alle Tabletts aus dem Küchenwagen bis auf diejenigen heraus, die sich in unmittelbarer Nähe der Bombe befanden. Dann ging er in die Hocke und sah mit Hilfe einer Taschenlampe hinein.
    Die Bombe befand sich dort, ein hochmodernes und kompliziertes Modell, wie er es schon oft gesehen hatte. Die Verdrahtung befand sich unter dem Gehäuse; die Mikrostromkreisläufe verbanden vier Schichten Plastiksprengstoff C-4 miteinander. Zwei Computerchips stellten das Gehirn der Bombe dar und überwachten ihre empfindlichen Sensoren. Sie klemmte an der Rückwand des Küchenwagens, ähnelte einem eingeschobenen Tablett und war mit denen über und unter ihr verbunden. Die Bombe verfügte über keinen Zeitzünder. Sie explodierte, wenn eins der mit ihr verbundenen Tabletts entfernt wurde oder, für den Fall, daß man die Tabletts nicht herausnahm, aufgrund der Druckveränderung, zu der es kam, wenn das Flugzeug beim Landeanflug auf eine gewisse Höhe hinabging.
    »Und?« fragte der Captain, als McCracken sich wieder aufrichtete.
    »Geben Sie mir ein Steakmesser und einen Schraubenzieher«, sagte Blaine zu Judy. Erst dann drehte er sich zu Hollis um. »In fünf Minuten wissen wir mehr.«
    Aber es wurden fast zehn daraus. Das komplizierte Innenleben der Bombe befand sich in einem schwarzen Stahlgehäuse, in das man einige Löcher gebohrt hatte, durch die Drähte führten. Diese Drähte waren mit einem einfachen Klebeband an der Rückseite des Küchenwagens befestigt, das Blaine problemlos durchtrennen konnte. Doch damit handelte er etwas vorschnell; er hatte die Bombe noch gar nicht herausholen wollen.
    »Captain!« rief er.
    »Hier.«
    »Greifen Sie in den Küchenwagen und ziehen Sie die beiden anderen Tabletts heraus, sobald ich es Ihnen sage. Ich muß mir die Drähte, die sie mit der Bombe verbinden, erst einmal genauer ansehen, bevor ich das Risiko eingehen kann, sie zu durchtrennen.«
    Schweiß tropfte in McCrackens

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