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Blamage

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Titel: Blamage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Saehrendt
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absolut gefragter Typ!
    Jetzt nur noch rein in den Flieger, ein Katzensprung von Moskau nach Berlin-Schönefeld, und wir sind wieder zu Hause. Bleibt noch die Frage, wie sich Ausländer darauf vorbereiten, Deutschland zu bereisen, ohne in peinliche Situationen zu geraten. Nur eine kleine Kostprobe am Rand: Amerikaner wundern sich, dass die Deutschen selten lächeln und bei sozialen Kontakten einen eher neutralen Gesichtsausdruck einnehmen. Diese Neutralität wirkt auf sie derart abweisend und feindlich, dass sie vom German death look sprechen. Amerikanische Reiseführer warnen daher davor, den Deutschen im Alltag allzu freundlich zu begegnen: »Die Deutschen könnten sonst glauben, Sie wollten irgendetwas verkaufen oder seien psychisch labil.« Deutschland-Experte Wladimir Kaminer, der 1990 aus Russland eingewandert war, staunte ebenfalls über die emotionale Zurückhaltung hierzulande: »Wenn sich hier zwei alte Freunde treffen, sagt der eine ›na?‹. Der andere reagiert in der Regel entweder mit einer Kopfbewegung, die auf gewisse Schwierigkeiten in seinem Leben hindeutet, oder ebenfalls mit einem bestimmten ›na‹ – ein Signal, das besagt, dass bei ihm alles in Ordnung ist. Danach klopfen sie einander auf die Schulter und gehen weiter, jeder in seine Richtung.« Die massive Gegenwart historischer Themen wird Deutschlandbesuchern sicherlich auffallen. Auch Kaminer stellte in seinem Berlin- Reiseführer für faule Touristen fest: »Die Eingeborenen zeigen sich in der Regel sehr kritisch ihrem Land gegenüber.« Erst nach einer Weile kam er darauf, dass die permanente Selbstkritik und historische Selbstgeißelung eine Art Flirt, ein Fishing for compliments darstellt: »Das Land will gefallen, schämt sich aber, es öffentlich zuzugeben.«
    Briten wird vor einem Deutschlandbesuch gerne geraten (besonders nachdrücklich während der Fußball- WM , die 2006 in Deutschland stattfand): »Don’t mention the war!« Ein Ratschlag, den ein weitgereister Brite in den Wind schlug, als er Exkanzler Helmut Kohl einmal auf der Hannover-Messe begegnete: Er begrüßte den Oggersheimer respektvoll in deutscher Sprache: »Guten Tag, Herr Reichskanzler!« Es handelte sich um Prinz Philip, Herzog von Edinburgh und treuer Gatte der britischen Queen, der einmal über sich selbst in voller Demut sagte: »Ich bin nichts als eine verdammte Amöbe.« Jahrzehntelang stand der 91-Jährige im Schatten der Königin, musste aber dennoch bei unzähligen Staatsbesuchen seinen Mann stehen, wobei er die steifen Zeremonien durch einen ihm eigenen Humor aufzulockern gedachte. Dabei gelang es ihm, rund um den Globus unvergesslich peinliche Situationen zu erzeugen. Jahrzehntelang haben ihm dies politisch korrekte Zeitgenossen äußerst übelgenommen – inzwischen sieht man die Sache etwas gelassener, und peinlich ist eher der Eifer, mit dem sich die Moralapostel und Feuilleton-Gouvernanten darüber erregten. Hier eine kleine Auswahl von Bemerkungen, die Philip auf internationaler Bühne machte.
    â€¢ Fangen wir bei unseren westlichen Nachbarn an, denen Philip beim Staatsbesuch in Den Haag attestierte: »Schaut euch diese Holländer an: haben Gesichter wie Hintern!«
    â€¢ In Schottland fragte er einen Fahrlehrer, wie der es nur hinbekomme, seine Fahrschüler mehrere Stunden lang nüchtern zu halten, damit sie die Prüfung schafften.
    â€¢ Beim Staatsakt in Nigeria beschied er dem Präsidenten, der in landesüblicher Tracht erschienen war: »Sie sehen aus, als ob Sie gleich ins Bett gehen wollen!«
    â€¢ Der Anblick Brasiliens entlockte ihm, an die Gastgeber gerichtet, das große Kompliment: »Ihr Land könnte so schön sein, wenn nur nicht die vielen Brasilianer wären!«
    â€¢ Auf den karibischen Cayman-Inseln erklärte er den einheimischen Honoratioren: »Sie stammen wohl alle von den Piraten ab!«
    â€¢ Einem britischen Rucksacktouristen, der zu Fuß Papua-Neuguinea durchquert hatte, gratulierte Philip dazu, dass er »nicht gefressen« worden sei.
    â€¢ »Na, werfen Sie noch Speere?«, fragte er jovial einen Aborigine beim Besuch in Australien.
    â€¢ Und in China warnte der Prinz eine Gruppe britischer Gaststudenten: »Wenn ihr noch länger hier bleibt, bekommt ihr auch noch Schlitzaugen!«
    Prinz Philip, und wie er die Welt sah. An seinem Beispiel wird wieder einmal

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