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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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einer Masch i nenpistole, die an einem Schultergurt auf d em Rücken befestigt war. Hierbei handelte es sich tatsächlich um die alte MAC-10, die über eine besonders hohe Feuergeschwindigkeit verfügte. Wenn man den Finger auf den Abzug hielt, konnte man das Magazin innerhalb von zwei Sekunden leeren. Die Waffe war auch beliebt, weil sie einen geringen Rückstoß verursachte . E in großer Vorteil für Frauen, die in der Regel weniger Muskelmasse besaßen als ihre männlichen Kollegen. Allerdings war die MAC hoffnung s los veraltet, was bedeutete, dass Camilles kleiner Guerilla-Trupp auf C-Ware aus Os t blockländern zurückgreifen musste. Was wie ein Witz klang , wenn man b e dachte, dass die Waffe ursprünglich aus Spring Valley in K alifornien stam m te. Die Wege des Herrn … und so weiter und so fort.
    Sie richtete den Blick auf Camille. Nicht fühlen, dachte sie und biss auf die Innenseite ihrer Lippe, bis sie Blut schmeckte.
    „Arbeitet ihr für Miceal oder was habt ihr hier zu suchen?“
    Keine Tränen der Rührung, keine überschwänglichen Wiede r seh e ns-Umarmung.
    „Wir suchen uns unsere Aufträge selbst aus“, gab Camille ruhig zurück.
    In ihrem Unterton schwang etwas mit, das Blanche nicht gefiel. Fragend zogen sich ihre Brauen zusammen. „Und ihr seid hier, weil … ? “
    Camille nickte zu den brennenden Häusern. „Zuerst kümmern wir uns um die Verletzten, alles andere besprechen wir später.“
    Wo sie r echt hatte . Um sich besser konzentrieren zu können , lud Bla n che die Waffen nach. Tatsächlich half ihr diese vertraute Tätigkeit, den inn e ren Aufruhr, der sich diesmal nicht so einfach wegsperren ließ, zu dämpfen. Dieser Abend versprach , interessant zu werden. Erst begegnete sie Tchort, nun einem Geist ihrer Vergangenheit, den sie lieber vergessen hätte. Es musste eine plausible Erklärung für all das geben. Zumindest Camille könnte ihr erklären, was zur Hölle sie hier verloren hatte und wer die Leute mit dem Spring Valley-Schrott waren. Außerdem würde sie brennend interessieren, wie sie die Dämonen mit einem Peitschenhieb in eine blubbernde Pfütze verwandelt hatte. Fachsimpeleien unter Killern.
    Camille beobachtete sie, bis sie die Waffen in die Oberschenkelholster g e steckt hatte. Sie hob eine Braue und deutete mit einer Kopfbewegung zur Heckler. „Eine P2000, hm?“
    Blanche legte den Kopf schräg, und fixierte ihre einstige Freundin schwe i gend.
    „Nettes Spielzeug“, erwiderte diese und verzog den Mund.
    So viel zum Thema Fachgespräch. Blanche trat einen Schritt zurück und sah zu den Häusern. „Wir haben zu tun“, sagte sie ruppiger , als sie vorhatte. Doch es war zu spät , es zurückzunehmen, also stampfte sie zu dem Me n schenauflauf, der sich vor dem Herrenhaus gebildet hatte, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Konzentration!
    Ihr Auftrag hatte Vorrang vor ihren chaotischen Emotionen. Die Kinder standen im Mittelpunkt sowie die Frage, warum ihr Zuhause von Dämonen angegriffen wurde – angeführt von ihrem Drecksack-Vater. Ihre Gefühle musste sie so lange irgendwo parken.
    „Was ist hier passiert?“, fuhr sie den am nächsten stehenden Mann an, den sie als Wortführer identifiziert hatte, und ließ damit alle Gespräche ve r stummen.
    „Da ist sie ja“, sagte der Angesprochene.
    Dass er kein Kämpfer war , schrie seine gesamte Körperhaltung. Vor allem stand er nicht richtig, und er schenkte seiner Umgebung zu wenig Beac h tung. Er wirkte wie jemand, der es gewohnt war, auf Podien zu stehen und Vorträge zu halten. Ein drahtiger Mann in den Vierzigern, der sie abschätzig musterte. Anscheinend erkannte er in ihr diejenige, die das Dämonenpack vernichtet hatte. Seinem Gesichtsausdruck nach schien er sich jedoch nicht besonders zu freuen , sie zu sehen.
    Ganz meinerseits.
    Sein Blick blieb an ihrer geschulterten Waffe hängen, de r en Mündung noch immer qualmte. Der Recaller.
    „Ausgerechnet dich hat er …“ Eine Pause entstand, in der er nach Worten suchte.
    Ja, beendete Blanche im Geiste den Satz, der wie eine schwarze Wolke in der Luft hing. Miceal hatte sie als seine Vollstreckerin geschickt, denn das konnte sie am besten. Ihr Blick wurde von Camille eingefangen und einen Moment glaubte sie , einen Schatten über deren Gesicht huschen zu sehen. Doch es war zu schnell, dass sie sicher sein konnte. Ja, dachte sie abermals. Ich bin es – kaum wiederzuerkennen, was? Dank Wayne hatte sich Blanche vom verschreck t en Straßenkind zum Schrecken

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