Der Kuss Des Daemons
R ICH
H W
I
W R
I D
R
D …
Es beginnt als Liebe auf den zweiten Blick – nie im Leben hätte die junge Dawn für möglich gehalten, dass Ihre Gefühle ausgerechnet von Julien erwidert werden. Er ist der unnahbar Coole und unheimlich schöne
Neue an der Highschool. Doch an Julien haftet auch ein dunkles Geheimnis, das Dawn in die Welt der
Vampire führt und aus dem Liebestraum bald einen
Albtraum macht.
Dark Fantasy vom Feinsten – packend,
unheimlich und spannend.
Lynn Raven ,
geboren 1971, lebte in Neuengland, USA, ehe es sie trotz ihrer Liebe zur wildromantischen Felsenküste Maines nach Deutschland verschlug, wo sie - wie sie es selbst ausdrückt - »hängen blieb«. Zurzeit ist sie mit Hund und Adoptivkatze in der Nähe von Mainz zu Hause und arbeitet freiberuflich als Journalistin und Übersetzerin.
Mehr über die Autorin ist im Internet unter
www.lynn-raven.de
zu finden.
Lynn Raven
Der Kuss
des Dämons
UEBERREUTER
Für Katja - die mir mehr als einmal den Wald
zwischen all denBäumen gezeigt hat. Danke!
ISBN 978-3-8000-5351-3
Alle Urheberrechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung und öffentlichen Wiedergabe in jeder Form, einschließlich einer Verwertung in elektronischen Medien, der reprografischen Vervielfältigung, einer digitalen Verbreitung und der Aufnahme in Datenbanken, ausdrücklich vorbehalten. Umschlaggestaltung von Nele Schütz Design, München, unter Verwendung eines Fotos von Corbis, Düsseldorf Copyright © 2008 by Verlag Carl Ueberreuter, Wien
Druck: Druckerei Theiss GmbH, St. Stefan i. L.
8 10 12 14 15 13 11 9
Ueberreuter im Internet: www.ueberreuter.at
Ein Oberlicht auf einem Flachdach über Nacht offen zu lassen war, als bettele man um einen Regenguss und die darauf folgenden nassen Fußböden - oder um einen Einbruch. Vor allem wenn das Sicherheitssystem so prähistorisch war wie das der Montgomery-High und nur ein einsamer Wachmann auf dem kleinen Campus seine Runden drehte. Und der befand sich gerade auf der anderen Seite, bei den Turnhallen.
Geschmeidig glitt er durch das Oberlicht und landete lautlos auf dem Linoleumfußboden. Der Anbau lag ebenerdig. Es wäre für ihn auch ein Leichtes gewesen, durch eines der Fenster hineinzugelangen, aber wenn jemand so freundlich war, ihm eine Hintertür offen zu lassen, warum sollte er diese dann nicht nutzen. Ohne zu zögern, bewegte er sich durch den dunklen Korridor, vorbei an metallenen Spinden, mehreren gläsernen Schaukästen, in denen Fotografien der Schulmannschaften und deren Trophäen standen, und an einem Schwarzen Brett, das mit Zetteln und Plakaten bedeckt war, zur Tür des Sekretariats. Er drückte die Klinke und grinste, als sich nichts bewegte. Offenbar gab es in dieser Schule zumindest einen verantwortungs- bewussten Menschen. Nach nicht ganz einer Minute war das Schloss geöffnet und die Tür schwang mit einem leisen Schaben auf.
Der Raum dahinter hätte als Prototyp eines Highschool- Sekretariats durchgehen können. Ein Tresen trennte den Schreibtisch der Sekretärin mit Computer, Drucker, Telefon und was man sonst noch brauchte von der vorderen Hälfte des Raumes, an dessen Längswand ein paar Plastikstühle standen. Hinter dem Schreibtischsessel erhob sich ein metallener Hängeregisterschrank, auf dem sich mehrere Ordner den Platz mit Postein-und -ausgangskorb, zwei Stapeln Schulbüchern und einem Prachtexemplar von Ficus teilten. Eine zweite Tür, auf deren oberen Hälfte aus Milchglas der Name A. J. Arrons prangte, führte in das Zimmer des Direktors. Was sich dahinter befand, interessierte ihn nicht.
Ohne Licht zu machen, glitt er am Tresen vorbei, zog die erste Schublade des Hängeregisterschrankes auf und orientierte sich kurz im Ablagesystem der Sekretärin. Dann ging er rasch die Akten des für ihn wichtigen Schülerjahrgangs durch. Sorgfältig prägte er sich die infrage kommenden Gesichter ein. Viele waren es nicht. Das bedeutete, er musste nicht die Stecknadel im Heuhaufen suchen.
Als er die Tür schließlich wieder hinter sich verschloss, lag ein großer brauner Umschlag zwischen den anderen Briefen im Posteingangskorb der Sekretärin. Sie würde ihn am nächsten Tag öffnen und danach würde alles genauso ablaufen, wie er es geplant hatte.
Hund und Katz
Bis gestern war ich der Meinung gewesen, es gäbe nichts Schlimmeres als eine Matheklausur. Seit heute wusste ich, dass es tatsächlich etwas Schlimmeres gab: eine Matheklausur nach einer Nacht, in
Weitere Kostenlose Bücher