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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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ging in die Detektei und verbrachte den Großteil des Tages damit, die Rechnungen zu bezahlen, die immer noch viel schneller ins Haus flatterten, als ihre eigenen Rechnungen nach draußen gingen. Ihm war nur allzu bewusst, dass es jetzt, wo ein Baby unterwegs war, wichtiger war denn je, den Kopf über Wasser zu halten.
    Er rief sie im Laufe des Morgens zweimal an, doch beim zweiten Mal fuhr sie ihn heftig an und sagte, sie könne sich nicht entspannen, wenn ständig das Telefon klingelte. Darauf zog er sich zurück und meldete sich erst wieder um vier Uhr nachmittags. Sie war nicht da.
    Er versuchte es mobil, aber sie hatte ihr Handy ausgeschaltet.
    So schmorte er eine Weile im eigenen Saft, während er sich alle möglichen Unfälle ausmalte. Als er nach Hause fuhr, war die Wohnung leer, und er litt weiter, bis sie um kurz nach neun endlich nach Hause kam.
    »Wo warst du denn?«, fragte er, als er sah, dass es ihr gut ging.
    »Bei Nick«, sagte Clare.
    »Du warst bei Nick Parry?«, fragte er ungläubig.
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    »Das habe ich doch gerade gesagt.« Sie zog ihren Mantel aus.
    »Du solltest dich doch entspannen und nicht als Schwester arbeiten.«
    »Hör auf, mich anzuschreien«, sagte sie ruhig.
    Novak lehnte sich an die Wand, schwach vor Wut und Erleichterung.
    »Tut mir Leid, dass ich laut geworden bin, aber ich war krank vor Sorge.«
    »Warum?« Ihre Überraschung war echt.
    »Weil ich nicht wusste, wo du steckst, und dein Handy war ausgeschaltet.«
    »Ich hatte es nicht bei mir.« Clare ging in die Küche.
    »Nick rief um die Mittagszeit an. Er hatte miese Laune, und mir war langweilig. Weil ich wusste, dass du sauer geworden wärst, wenn ich doch noch in die Detektei gekommen wäre, bin ich stattdessen zu Nick gegangen, um ein bisschen Zeit mit ihm zu verbringen.«
    Novaks Ärger war bereits verraucht; jetzt schämte er sich.
    »Tut mir Leid«, sagte er wieder. »Ich weiß, dass ich dich manchmal zum Wahnsinn treibe.«
    »Fast die ganze Zeit im Augenblick«, sagte sie.
    »Das ist nicht meine Absicht«, sagte er.
    »Ich weiß.« Clare nahm den Wasserkocher, schwenkte das Wasser, das bereits darin war, und stellte ihn wieder ab. »Bei Nick zu sein lenkt mich von allem ab.«
    »Bei mir zu sein nicht?«, sagte Novak und versuchte, nicht verletzt zu klingen.
    »Bei dir zu sein nicht«, erwiderte Clare.
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    83.
    hristopher schlief schon seit geraumer Zeit in seinem C Zimmer, und Lizzie hatte mit der Krankenschwester auf Jacks Station telefoniert und erfahren, dass auch ihr Sohn eingeschlummert war. Erst jetzt dachte sie daran, die Mailbox ihres Handys abzuhören – Robin hatte eine Nachricht hinterlassen. Er erkundigte sich, wie die Tour liefe, und sagte, er hoffe, Lizzie habe nach ihrer Rückkehr nach London Lust, ein Glas mit ihm trinken zu gehen.
    »Oder zum Abendessen«, fügte er hinzu, »wenn Sie sich dazu imstande fühlen.«
    Lizzie hörte ihre restlichen Nachrichten ab; dann rief sie noch einmal zu Hause an und sprach erst mit ihrer Mutter, dann mit Gilly, anschließend mit Sophie, die sich geweigert hatte, ins Bett zu gehen, bis sie erfuhr, wie es Jack ging, und schließlich mit Edward.
    »Geht es Dad gut?«, fragte er, nachdem er das Neueste von seinem Bruder erfahren hatte.
    »Dad geht es prima«, sagte Lizzie. »Aber er ist sehr erschöpft, deshalb ist er früh zu Bett gegangen.«
    »Bestell ihm liebe Grüße«, sagte Edward.
    »Das mache ich«, sagte Lizzie.
    Als Nächstes rief sie Susan an, dankte ihr erneut, dass sie sich als so gute Freundin erwiesen hatte und bat sie, sie noch einmal bei Howard und den anderen Vicuna-Mitarbeitern zu entschuldigen. Sie verspreche, diese »unprofessionelle Phase«
    wieder gutzumachen, worauf Susan entgegnete, so gut Wahre Wonne auch sein mochte, es sei schließlich bloß ein Buch und wohl kaum mit Jacks Gesundheit zu vergleichen.
    Lizzie sagte Susan gute Nacht, machte sich eine Tasse heißer Schokolade und ging damit ins Wohnzimmer, wo sie Allbeurys 373
    Nummer heraussuchte und wählte.
    »Was für eine nette Überraschung«, sagte er, als er ihre Stimme hörte. »Was ist passiert?«
    Sie staunte kurz über sein Einfühlungsvermögen und erzählte ihm, was geschehen war. Seine aufrichtige Sorge um Jack und sein Mitgefühl, was das abrupte Ende ihrer Tour betraf, vermittelten ihr ein Gefühl von Wärme.
    »Soll ich kurz mit Christopher sprechen?«, fragte Allbeury leichthin, als wären sie alte Freunde, die regelmäßig plauderten.
    »Er ist eigentlich schon zu Bett

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