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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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andere Chirurgen. Dein Vater ist nicht der einzige.«
    »Aber der beste«, sagte Jack.
    Lizzie blickte ihn an. Er war unnachgiebig.
    »Bist du ganz sicher, dass es dir nichts ausmacht, wenn nur ich hier bin?«, fragte sie.
    »Ich schwör’s«, sagte er und brachte ein Grinsen zustande.
    »Du bist zwar vielleicht kein Super-Chirurg, Mom, aber du bist auch nicht schlecht – solange du kein Theater machst.«
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    Lizzie stand auf. »Dann gehe ich wohl besser und sage ihm, dass er nach London fahren soll.«
    »Cool«, sagte Jack.
    »Und du«, sagte Lizzie, »bist einer unter zehn Millionen, Jack Wade.«

    Als Allbeury nach Hause kam, war Winston Cook – der junge Mann, den Adam Lerman ihm so wärmstens empfohlen hatte –
    noch immer an der Arbeit am Computer in seinem blauen Büro, wo er sich bereits um zehn Uhr morgens niedergelassen hatte. Er war sehr jung; ein gut aussehender schwarzer Junge mit aufgestelltem Stachelhaar und grünem Lidschatten, der unerschütterlich von seinen Fähigkeiten überzeugt war.
    »Wenn jemand Ihr System geknackt hat«, hatte Cook bei seiner Ankunft verkündet, »und er ist nicht irgendein Guru, finde ich ihn auch.«
    Allbeury hätte ihm wohl auch geglaubt, hätte Adam ein weniger enthusiastisches Loblied auf ihn gesungen.
    »Hast du zu Mittag gegessen?«, fragte er ihn jetzt.
    »Ihr Mann da unten hat mir einen Big Mac holen lassen«, antwortete Winston. »Ich habe ihn draußen auf dem Balkon gegessen – ich hoffe, das macht Ihnen nichts.«
    »Ganz und gar nicht. Aber ich habe dir doch gesagt, du kannst dich jederzeit an meinem Kühlschrank bedienen.«
    »Man hat von da draußen einen unglaublichen Blick«, sagte Winston.
    »Wie kommst du voran?«
    »Langsam, aber sicher«, sagte der Junge.
    »Konntest du den Angriff schon stoppen?«
    Cook schüttelte den Kopf. »Ich kann den Eindringling nicht aufspüren, wenn ich alle Türen schließe.« Er blickte ins Gesicht 362
    des Anwalts und sah seine Enttäuschung.
    »Es ist wie ein Köder – wir müssen sie wiederkommen lassen, damit wir sie finden können.«
    »Das klingt logisch«, nahm Allbeury an und sah auf die Uhr.
    »Solltest du nicht langsam Feierabend machen?«
    »Bald«, sagte Cook.
    Allbeury ließ ihn alleine und ging ins Wohnzimmer, um sich einen Drink zu mixen.
    Und dachte an Lizzie, wie es ihm allmählich zur Gewohnheit wurde.
    Lizzie, die zurzeit auf Promotion-Tour war, weg von zu Hause und von Wade. Was bedeutete, dass sich im Augenblick ein ehemaliger Straßenstrich-Freier und Kokainkonsument um ihre drei schutzlosen Kinder kümmerte – ein Gedanke, der Allbeury beinahe körperliche Schmerzen bereitete.
    Doch Lizzie schien überzeugt zu sein, dass ihr Mann als Vater der Größte war, also ging zumindest das wahrscheinlich in Ordnung. Wahrscheinlich.
    Doch der Gedanke, dass Lizzie nach ihrer Tour nach Hause kam und wieder ins Bett dieses Straßenstrich-Freiers kroch, ließ Allbeury schaudern.
    Es steht dir nicht zu, zu schaudern.
    Er fragte sich, ob sie über Wades Vergangenheit Bescheid wusste.
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    81.
    m Donnerstagnachmittag im Krankenhaus bei Windsor A sagte Jacks behandelnder Arzt zu Lizzie, er sei der Meinung, Jack solle entweder nach Radcliffe oder ins Hammersmith verlegt werden, um von einem Spezialisten untersucht und behandelt zu werden.
    »Ich habe mich fürs Hammersmith entschieden, falls sie ein Bett freihaben«, sagte Lizzie am Telefon zu Angela, »weil Christopher schon in London ist.«
    »Wie geht es Jack?«, fragte Angela.
    »Seine Atmung hat sich ein wenig verschlechtert«, sagte Lizzie, »aber bisher kommt er noch ganz gut damit zurecht, also mach dir keine zu großen Sorgen.«
    »Da fass dir mal an die eigene Nase, Schatz«, sagte ihre Mutter.
    »Hat Christopher angerufen? Er ist nämlich nicht im Beauchamp, und Jane scheint nicht zu wissen, wo er steckt – das ist ungewöhnlich für sie.«
    »Wir haben nichts von ihm gehört. Aber wenn er anruft, sag ich ihm, was los ist, und sorg dafür, dass er sich sofort bei dir meldet.« Angela atmete tief ein, fest entschlossen, um ihrer Tochter willen Ruhe zu bewahren.
    »Wann fährst du in Windsor los?«
    »Innerhalb der nächsten zwei Stunden.« Lizzie bemühte sich, ihre Gedanken zu ordnen. »Ich darf mein Handy vielleicht nicht anlassen, wenn wir fahren – kannst du Christopher das bitte sagen, Mom?«
    »Ich sorge dafür, dass er dich im Hammersmith erwartet.«
    »Du bist ein Engel, Mom«, sagte Lizzie. »Und gib den 364
    anderen beiden einen Kuss von mir,

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