Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
hab ich mir gedacht. Tom, ich will dir was sagen. Ich bin sicher kein Moralapostel. Aber wenn du dich auf Gregor näher einlässt ...“
„Ja. Was dann?“
„Verlieb dich bloß nicht in den Kerl. Er hat auch noch einen Kumpel, der noch schlimmer ist.“
„Du meinst Andrey?“
Überrascht schaute Nico zu mir rüber.
„Ja, genau den. Hast du ihn kennengelernt?“
„Hab ich. Du kennst ihn auch?“
„Lass uns ausreiten. Ich sattel’ dir Lohengrin. Die Ostsee entlang.“
Plötzlich wirkte Nico wie verändert. Ich tat, was ich sollte und schon zehn Minuten später ritt ich neben Nico auf Arco die Ostsee entlang.
„Wie komme ich denn zu der Ehre eines Ausrittes?“, fand ich meine Sprache wieder.
Nico lachte und unterbrach meine Gedanken.
„Weil ich dich mag. Du, Tom, mal ehrlich. Gut, du und ich wir hatten Spaß, ich bin ein Macho und hab nur Kerle im Kopf. Ja, ich verdrehe Jungs die Augen. Wie zum Beispiel Benny. Aber Gregor und Andrey, das ist eine andere Welt. Wenn du es auch vielleicht ernst meinst, sie sicher nicht. Glaub bloß nicht, ich wäre eifersüchtig. Aber sei vorsichtig. Fick mit deinem Gregor so viel du willst. Aber verlieb dich nicht. Er ist es nicht wert. Der Herr Baron spielt gern mit Gefühlen. Generell. Beide meinen, für Geld könnten sie sich alles kaufen. Männer inklusive.“
Ich musste lächeln. Das immerhin wusste ich schon.
Nico redete weiter, als ich das Salz der Ostsee roch. Mein Reitlehrer kam dabei richtig in Fahrt. Und er ließ dabei kein gutes Haar an meinen neuen adeligen Bekannten.
„Du bist echt gut im Bilde. Haben sie dir was getan? Dich abblitzen lassen oder warum die Ratschläge?“
Ich provozierte, um mehr zu erfahren.
Nico schluckte.
„Mir nicht. Aber einem Kumpel. Andrey hat ihm einen Geschäftsvorschlag gemacht. Dabei hat er den armen Sascha nur benutzt. Und ihn nebenbei auch noch ins Bett gelockt. Okay, das gehörte wohl mit zu dem Deal. Nur hat der blonde Freiherr sich anschließend nicht mehr an seinen Teil der Vereinbarung gehalten. Ein Arsch. Glaub mir. Ich mag dich. Tom, darum will ich nicht, dass auch du enttäuscht wirst.“
Immerhin wusste ich nun, welchen Titel Andrey hatte. Freiherr. Wie unser ehemaliger Verteidigungsminister. Meine Mutter wäre sicher wieder begeistert gewesen.
Wir verlangsamten unseren Ausritt. Die Wellen umspülten die Hufe unserer Pferde. Denen schien das jedoch nichts auszumachen. Und Nico schien mich wirklich zu mögen. Ich aber mochte Gregor. Und nun?
„Ich bin gern mit dem Baron zusammen“, murmelte ich. „Hat er dir denn auch was getan? Oder deinem Kumpel?“
Fast trotzig schon meine Bemerkung.
„Nein. Aber der ist auch nicht besser als Andrey. Oder meinst du, er würde eines Tages mit dir zusammenziehen wollen? Vielleicht stellt er dich ja als Butler ein. Hast du nun seine Mutter in Hamburg kennen gelernt?“
Nicos Grinsen dabei machte mich wütend.
Innerlich aber musste ich ihm in dem Punkt recht geben.
„Danke für deinen Tipp. Ich werde drüber nachdenken. Okay?“
„Okay. Mehr wollt ich ja auch gar nicht.“
Versöhnlich nun der Blick meines Reitlehrers.
„Die Baronin wirst du übrigens nächsten Montag kennenlernen. Sie bringt zwei neue Pferde auf den Hof.“
„Ach. Interessant.“
So konnte ich mir meine Schwiegermutter in Spe ja in aller Ruhe aus nächster Nähe ansehen.
Entspannend danach unser weiterer Ritt die Ostsee entlang.
Erst gegen Mittag waren wir wieder zurück in der Pension.
Am Nachmittag machte ich mich erneut auf den Weg zum Strand.
Sommer pur, reckte ich mich dort im Sand. Ich wollte einfach die Sonne auf der Haut genießen und an nichts weiter denken.
Einfach dösen und das Leben genießen. Alle Blaublüter und ihre Probleme oder besser meine Probleme mit ganz besonders einem jungen Baron verdrängen.
Eine Stunde später blinzelte ich in die Sonne.
„Hallo, Tom. Du sonnst nackt?“
Ich blickte leicht erschrocken hoch. „Hallo.“
Gregor stand vor mir.
In weißen Shorts und einem blauem Hemd. Vorne offen. Ich konnte sein Duschgel riechen. Mein Baron sah wieder aus, als wäre er direkt einem Modekatalog entsprungen.
„Ja, das muss auch mal sein.“
„Machst du das öfter?“
Gregor hockte nun vor mir, um mir auch noch voll auf meine Männlichkeit zu schauen.
Verdammt, was sollte das denn nun werden? Ein Verhör?
„Ab und an. Hier bin ich ja ungestört.“
„Bist du. Ich hab dich auch lange gesucht. Darf ich?“
„Gern. Freu mich, dich zu
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