Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
Vom Netzwerk:
offenbar hier, laut AA.«
    »Hervorragend«, sagt er. »Mal sehen … zwei. Die probieren wir mal.«
    Aufgeregt rufe ich die erste Nummer an, während Graham die zweite nimmt. Doch nach zwei Minuten Tuten wird uns klar, dass wir auf diesem Weg kein Glück haben werden.
    »Geht keiner dran«, sage ich zu ihm.
    »Bei mir auch nicht. Da gibt es nur eins. Wir müssen hinfahren.«
    Bei der ersten Adresse öffnet uns eine alte Dame mit der üppigsten Gesichtsbehaarung, die ich jemals außerhalb des Safariparks von Knowsley gesehen habe.
    »Was wollen Sie«, kreischt sie und linst um die Tür herum.
    »Entschuldigen Sie die Störung, aber wir sind vom Daily Echo «, erkläre ich ihr. »Wir suchen die Familie von Janet Harper. Sie lebt jetzt in Afrika, aber geboren ist sie in Ormskirk. Sie sind nicht zufällig mit ihr verwandt?«
    »Was?«, schreit sie und hält sich die Hand ans Ohr.
    »Ich sagte, wir suchen Janet Harper«, wiederhole ich schon beträchtlich lauter. »Kennen Sie sie?«
    »Ich kann Sie nicht verstehen«, brüllt sie. »Falls Sie von den Mormonen sind, können Sie gleich wieder abhauen. Ich habe Gott abgeschrieben, als Robert Redford geheiratet hat.«
    »Wir sind keine Mormonen«, kläre ich sie auf, und das kann sie offenbar von meinen Lippen ablesen.
    »Wenn Sie Trickbetrüger sind, dann muss ich Sie warnen – versuchen Sie erst gar nichts. Ich kann Selbstverteidigung. Meine Finger stecken in Ihren Augenhöhlen, bevor Sie noch Piep sagen können.«
    Plötzlich dämmert mir etwas.
    »Haben Sie Ihr Hörgerät an?«, frage ich und zeige auf mein Ohr.
    »Was?«, plärrt sie.
    »IHR HÖRGERÄT?«, plärre ich zurück.
    Ein Ausdruck von Verstehen huscht über ihre Miene, und sie fummelt hinter ihrem Ohr herum.
    »IST ES JETZT BESSER?«, donnert Graham, und ich schrecke zusammen.
    Die alte Dame zieht den Kopf ein. »Kein Grund zu schreien, um Himmels willen. Was wollen Sie?«
    »Wir suchen Janet Harper«, sage ich. »Sie lebt in Afrika.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Meine Nichte Janice lebt in Aberdeen. Nützt Ihnen das was?«

76
     
    A LS WIR BEI DER nächsten Adresse ankommen, ist sofort klar, dass das der heiße Favorit ist. Denn bedauerlicherweise sind wir nicht die Ersten – bei Weitem nicht. Bereits vier Reporter stehen draußen, und höchstwahrscheinlich sind noch weitere im Anmarsch.
    »Hattet ihr Glück?«, frage ich Andrew Bright von der Daily Mail .
    »Nee. Niemand da, aber ich soll hier warten, bis sie zurückkommen.«
    Was, wie ich befürchte, genau das ist, was auch wir tun werden.
    Zwanzig Minuten später sehe ich auf die Uhr und weiß, dass Grahams frühere Version der Ereignisse es auf die Titelseite des Daily Echo geschafft haben muss, von der Redaktion noch um ein paar aktuelle Zeilen ergänzt. Aber keine Exklusiventhüllung und mit Sicherheit kein Foto oder Interview mit der Familie.
    Die Abendausgabe habe ich nicht geschafft, genau wie meine (zugegeben aussichtslose) Deadline. Meine einzige Chance ist jetzt, einen Wahnsinnsknüller für morgen zu kriegen.
    Was den Gesprächen vor dem Haus der Harpers nach zu urteilen für mich ebenso unwahrscheinlich ist wie für alle anderen.
    Plötzlich klingelt mein Handy, und ich bin in Alarmbereitschaft. Das könnte Jack sein.
    »Evie Hart«, melde ich mich und bin selbst verblüfft über die deutlich wahrnehmbare Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung in meiner Stimme.
    »Evie. Stehst du immer noch vor dem Harper-Haus?«
    Na super. Es ist nicht die neue Liebe meines Lebens, sondern mein höchst ungeliebter Chefredakteur.
    »Ja«, antworte ich. »Wobei ich eigentlich vorgehabt hatte, Graham hier zu lassen und mich wieder ans Telefon zu klemmen. Hat ja keinen Zweck, wenn wir hier zu zweit rumhängen.«
    »Du sagst es«, erwidert Simon. »Beweg deinen Hintern zurück in die Redaktion. Du hast schon einen ganzen verdammten Vormittag vergeudet.«
    Ich sitze bereits in einem Taxi zurück ins Büro, als mein Telefon wieder klingelt. Ich beeile mich ja schon, aber Simon ist offenbar nicht klar, dass ich nicht fliegen kann.
    »Ich bin unterwegs«, brumme ich statt einer Begrüßung.
    Doch es kommt keine Antwort, und die Leitung ist tot. Dieser Mann ist wirklich die Liebenswürdigkeit in Person. Wir arbeiten noch nicht einmal einen ganzen Monat zusammen, und schon legt er einfach auf, wenn wir telefonieren. Als das Handy wieder klingelt, nehme ich mir vor, etwas höflicher zu sein. Sonst kommen wir nie miteinander klar.
    »Hi«, grüße ich also, wenn auch

Weitere Kostenlose Bücher