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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hielt, hatte Lynn eine Plastikunterlage und ein paar Handtücher auf dem Bett ausgebreitet, so daß Jane sich darauf sinken ließ.
    Annie suchte sich einen Holzstuhl am Ende des Raums, setzte sich und sah dem Treiben gelassen zu. Erst als Jim ins Zimmer kam, wurde Jane klar, daß er sie untersuchen würde, und sie wand sich verlegen. Er mochte ein Doktor sein, aber zugleich war er der Vater ihres Mannes.
    Ehe sie allerdings länger darüber nachgrübeln konnte, setzte eine weitere Wehe ein, und zwar doppelt so stark wie die Male zuvor. Sie schrie auf, und durch den reißenden Schmerz hindurch kam ihr der Gedanke, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Da stimmte was nicht…
    Jim erteilte seinem Sohn im Flüsterton ein paar Anweisungen, so daß Cal ihre Knie während der Untersuchung auseinanderhielt, während Lynn, eine beruhigende Melodie auf den Lippen, mit gefalteten Händen in der Nähe des Bettes stand.
    »Hallo, ich habe einen Fuß«, sagte Jim. »Das wird eine Steißgeburt.«
    Jane zischte auf, doch wieder setzte eine Wehe ein.
    »Cal, setz dich hinter sie«, befahl Jim seinem Sohn.
    »Halt sie in deinem Schoß und spreiz ihre Beine, so weit du kannst. Dabei wirst du sicher ziemlich naß. Jane, du darfst nicht pressen! Lynn, lauf zum Wagen und hol meine Tasche rein.«
    Schmerz und Angst gewannen die Oberhand. Sie verstand einfach nicht, was da vor sich ging. Was hatte Jim damit gemeint, er hätte einen Fuß? Warum kümmerte er sich um ihren Fuß? Sie sah ihren Schwiegervater verzweifelt an, während Cal hinter ihr auf die Matratze sprang. »Was ist los? Ich kann das Baby noch nicht kriegen. Es geht zu schnell. Irgend etwas ist nicht in Ordnung, oder?«
    »Das Baby liegt andersrum«, antwortete er kurz.
    Erst stöhnte und dann schrie sie auf. Steißgeburten waren sehr riskant, und normalerweise wurden diese Kinder in gut ausgerüsteten Operationssälen per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht und nicht in irgendeiner Hütte in einer entlegenen Bergregion. Warum hatte sie sich so gegen das Krankenhaus gesträubt. Nun war ihr kostbares Baby in Gefahr – wegen ihrer Sturheit.
    »Als sie am Mittwoch beim Arzt war, war der Kopf noch unten«, sagte Cal und rutschte, ohne auf sein verletztes Knie zu achten, hinter sie.
    »Manchmal drehen sie sich zu allerletzt«, erklärte Jim.
    »Es ist selten, aber kommt vor.«
    Cal zog sie in seinen Schoß, lehnte ihren Rücken an seine Brust, legte seine Beine auf ihre Unterschenkel und spreizte mit den Händen ihre Knie, so weit es ging.
    Ihr Baby war in Gefahr, so daß sie jede Scham verlor. Der kraftvolle Krieger, der sie mit seinem Leib umschlang, täte alles, damit ihr Kleines sicher das Licht der Welt erblickte.
    Jim tätschelte ihr sanft das Knie. »Es wird sehr schnell gehen, meine Liebe. Ganz anders, als du erwartet hast.
    Während ich den anderen Fuß nach unten ziehe, darfst du nicht pressen. Cal, wir müssen vorsichtig sein, damit sich die Nabelschnur nicht um das Baby wickelt. Halt sie davon ab, daß sie preßt!«
    »Atmen, mein Schatz. Atmen! Genau! So, wie wir es geübt haben. Du machst es wunderbar.«
    Vor lauter Schmerzen verlor sie beinahe den Verstand.
    Sie hatte das Gefühl, als würde sie von einem wilden Tier in Stücke gerissen, aber Cal zwang sie, mit ihm zusammen zu atmen, während er gleichzeitig Worte der Liebe und der Ermutigung von sich gab. Lustige Worte – voller Zärtlichkeit.
    Der Drang zu pressen wurde übermächtig, und aus ihrer Kehle drangen grauenhafte Laute. Sie mußte pressen, da sie andernfalls zerbarst!
    Aber Cal, der erfahrene Führer, ließ nicht zu, daß sie den Kampf gegen sich verlor. Er drohte und schmeichelte, und sie tat, was er sagte, weil er ihr keine Chance ließ. Sie keuchte, wie er befahl, dann atmete sie hechelnd aus und schrie unentwegt, während sie mit den natürlichen Instinkten ihres Körpers rang.
    »Genau so!« rief Jim. »So ist's richtig, meine Liebe! Du machst es einfach toll.«
    Inzwischen unterschied sie nicht mehr den einen Schmerz vom anderen. Es war ganz anders als in den Filmen über Geburten, die sie gesehen hatte, in denen die Paare Karten spielten und durch Korridore wandelten, und in denen es Ruhephasen zwischen den einzelnen Wehen gab.
    Minuten wurden zu Stunden, während die Welt um sie herum in einem dichten Nebel aus Schmerzen und Cals Stimme versank. Sie folgte ihm blind, da sie ohne ihn verloren war.
    »Atme! Genau so! Genau so, mein Schatz! Phantastisch, wie du dich hältst!« Es war, als spürte

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