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Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Titel: Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eben Alexander
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wie ich. Aber wenn diese Menschen auf die irdische Ebene zurückkommen, geht es ihnen wie mir: Ihnen fehlen die passenden Worte, um ihre Erfahrungen und Einsichten zu vermitteln, die jenseits der Macht der Worte liegen. Es ist, als versuche man mit der Hälfte des Alphabets einen Roman zu schreiben.
    Die wichtigste Hürde, welche die meisten Menschen, die ein Nahtoderlebnis hatten, überwinden müssen, besteht nicht darin, sich wieder an die Einschränkungen der irdischen Welt zu gewöhnen – obwohl das sicher eine Herausforderung sein kann –, sondern darin, dass sie Probleme haben zu vermitteln, wie sich die Liebe, die sie dort draußen erfahren haben, anfühlt.
    Tief in unserem Inneren wissen wir es bereits. Genau wie Dorothy in Der Zauberer von Oz stets die Fähigkeit hat, nach Hause zurückzukehren, sind auch wir in der Lage, unsere Verbindung zu jenem idyllischen Bereich wiederherzustellen. Wir haben vergessen, dass wir das können, weil der auf unserem Gehirn basierende physische Teil unserer Existenz jenen größeren kosmischen Hintergrund ausblendet oder verschleiert, genau wie das Licht der Sonne jeden Morgen den weiteren Blick auf die Sterne verhindert. Stellen Sie sich einmal vor, wie eingeschränkt unsere Sicht des Universums wäre, wenn wir nie den sternenübersäten Nachthimmel sehen könnten.
    Wir können nur sehen, was der Filter unseres Gehirns durchlässt. Das Gehirn – besonders seine linke, sprachlich-logische Seite, die unsere Rationalität und unser Gefühl, ein klar definiertes Ich oder Selbst zu haben, hervorbringt – ist eine Barriere für unser höheres Wissen und unsere höheren Erfahrungen.
    Ich bin davon überzeugt, dass wir gegenwärtig in einer für unsere Existenz entscheidenden Zeit leben. Wir müssen mehr von jenem größeren Wissen wiedererlangen, während wir hier auf der Erde leben, also während unsere Gehirne (einschließlich ihrer linken, analytischen Hälften) voll funktionsfähig sind. Die Wissenschaft – die Wissenschaft, der ich so viel von meinem Leben gewidmet habe – bestreitet das, was ich dort oben gelernt habe, nicht. Doch viel zu viele Menschen tun das, weil gewisse Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinde, die sich einer materialistischen Weltsicht verschrieben haben, immer und immer wieder darauf bestanden haben, dass Wissenschaft und Spiritualität nicht koexistieren können.
    Sie irren sich. Um diese uralte, grundlegende Tatsache einem größeren Publikum bekannt zu machen, habe ich dieses Buch geschrieben. Die Schilderung aller anderen Aspekte meiner Geschichte – der rätselhafte Beginn meiner Krankheit; wie ich es schaffte, in der Woche, in der ich im Koma lag, in dieser anderen Dimension bewusst zu bleiben; und wie ich mich wieder vollständig erholte – ist absolut zweitrangig.
    Die bedingungslose Liebe und Akzeptanz, die ich auf meiner Reise erlebte, ist die wichtigste Entdeckung, die ich je gemacht habe oder machen werde. Und während ich weiß, dass es schwer werden wird, die anderen Lektionen zu verarbeiten, die ich dort gelernt habe, weiß ich tief in meinem Herzen auch, dass meine wichtigste Aufgabe darin besteht, diese ganz einfache Botschaft – so einfach, dass die meisten Kinder sie bereitwillig akzeptieren werden – anderen mitzuteilen.

13
    Mittwoch
    Zwei Tage lang war »Mittwoch« die Standardantwort – der Tag, den meine Ärzte stets im Munde führten, wenn es um meine Überlebenschancen ging. Etwa in Sätzen wie: »Wir hoffen, dass wir bis Mittwoch eine gewisse Besserung feststellen können.« Und jetzt war Mittwoch, aber mein Zustand hatte sich kein bisschen verändert.
    »Wann kann ich Papa sehen?«
    Diese Frage – die natürlichste Frage der Welt für einen Zehnjährigen, dessen Vater im Krankenhaus liegt – war mit schöner Regelmäßigkeit von Bond gestellt worden, seit ich am Montag ins Koma gefallen war. Holley hatte sie zwei Tage lang erfolgreich abgewehrt, aber am Mittwochmorgen beschloss sie, dass es Zeit sei, das Thema anzusprechen.
    Als Holley Bond am Montagabend mitgeteilt hatte, ich sei noch nicht wieder aus dem Krankenhaus zurück, weil ich »krank« sei, hatte er sich unter diesem Wort das vorgestellt, was es bis zu diesem Zeitpunkt in seinen zehn Lebensjahren immer für ihn bedeutet hatte: Husten, Halsschmerzen und vielleicht Kopfschmerzen. Zugegeben, seine Auffassung da von, wie weh Kopfschmerzen wirklich tun können, war durch das, was er am Montagmorgen erlebt hatte, zwar stark erweitert worden, doch als

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