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Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Titel: Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eben Alexander
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Verdacht, dass man mich dort, wo ich – biologisch gesehen – hergekommen war, nicht geliebt und nicht geschätzt hatte. Unbewusst hatte ich geglaubt, ich verdiene es nicht, geliebt zu werden oder überhaupt zu existieren. Herauszufinden, dass ich von Anfang an geliebt worden war, heilte mich so umfassend, wie man es sich nur vorstellen kann. Ich fühlte eine Ganzheit wie nie zuvor.
    Das war jedoch nicht die einzige Entdeckung, die ich auf diesem Gebiet machen sollte. Die andere Frage, von der ich dachte, sie sei an jenem Tag, als ich mit Eben IV. im Auto saß, beantwortet worden – die Frage, ob es da draußen wirklich einen liebenden Gott gibt –, stand immer noch im Raum, und die Antwort, die mein Verstand darauf gab, lautete immer noch Nein.
    Erst als ich sieben Tage im Koma lag, stellte ich diese Frage erneut. Und ich fand darauf ebenfalls eine vollkommen unerwartete Antwort …

12
    Die Botschaft des Zentrums
    Etwas zog an mir. Nicht so, als würde mich jemand am Arm fassen, sondern irgendwie subtiler, weniger körperlich. Es war ein bisschen, wie wenn die Sonne hinter einer Wolke verschwindet und man spürt, dass sich als Reaktion darauf die eigene Stimmung verändert.
    Ich ging wieder zurück, weg vom Zentrum. Seine tiefschwarz strahlende Dunkelheit trat gegenüber der über wältigend grünen Landschaft des Übergangsbereichs in den Hintergrund. Als ich nach unten schaute, sah ich die Dorfbewohner, die Bäume und die glitzernden Ströme und Wasserfälle wieder, aber auch die lichthellen Engelwesen über mir.
    Meine Begleiterin war ebenfalls da. Sie war natürlich die ganze Zeit dagewesen, während meiner gesamten Reise zum Zentrum – in Form dieser sternengleichen Lichtkugel. Aber nun hatte sie ihre menschliche Form wieder. Sie trug dasselbe schöne Kleid wie zuvor, und sie wiederzusehen erzeugte in mir ein Gefühl wie bei einem Kind, das sich in einer riesigen, fremden Stadt verlaufen hat und plötzlich ein vertrautes Gesicht sieht. Was für ein Geschenk sie war! »Wir werden dir hier viele Dinge zeigen, doch am Ende wirst du zurückkehren.« Diese Botschaft, die mir am Eingang zur pfadlosen Dunkelheit des Zentrums ohne Worte vermittelt worden war, tauchte nun erneut in mir auf. Jetzt verstand ich auch, was »zurück« bedeutete, wohin ich zurückkehrte: in das Reich der Regenwurmperspektive, wo diese Odyssee begonnen hatte.
    Aber diesmal war es anders. Als ich mit dem Wissen um das, was über ihr lag, in die Dunkelheit zurückkehrte, empfand ich nicht mehr die Beklemmung, die ich empfunden hatte, als ich zum ersten Mal dort war. Als die herrliche Musik aus dem Übergangsbereich verklang und das pulsierende Pochen des unteren Bereichs wieder einsetzte, hörte und sah ich diese Dinge, wie ein Erwachsener einen Ort sieht, vor dem er sich früher gefürchtet hat, aber jetzt nicht mehr. Die Düsternis und die Dunkelheit, die Gesichter, die auftauchten und wieder verblassten, die aderähnlichen Wur zeln, die von oben kamen, schreckten mich nicht mehr, weil ich verstand – auf die wortlose Weise, in der ich jetzt alles verstand –, dass ich nicht mehr ein Teil dieses Ortes war, sondern ihm nur einen Besuch abstattete.
    Aber warum besuchte ich ihn noch einmal?
    Die Antwort kam auf dieselbe unmittelbare, nonverbale Art zu mir wie die Antworten in der strahlenden Welt dort oben. Dieses ganze Abenteuer, so dämmerte mir, war eine Art Reise – eine Art Besichtigungstour durch die unsichtbare, spirituelle Seite der Existenz. Und wie alle guten Besichtigungstouren schloss sie sämtliche Stockwerke und Ebenen ein.
    Sobald ich zurück in diesem unteren Bereich war, war ich auch wieder den Launen der Zeit in diesen Welten jenseits dessen, was ich von der Erde her kannte, ausgesetzt. In einem Traum werden »vorher« und »nachher« zu verzwickten Bezeichnungen. Man kann in einem Teil eines Traumes sein und wissen, was als Nächstes kommt, obwohl man es noch nicht erlebt hat. Meine »Zeit« auf der anderen Seite hatte etwas davon, wobei ich betonen sollte, dass das, was ich erlebte, nichts von der finsteren Verwirrung unserer erdgebundenen Träume hatte, außer in den ganz frühen Phasen, als ich noch in der Unterwelt war.
    Wie lange war ich dort in dieser Zeit? Auch davon habe ich keine wirkliche Vorstellung – keine Möglichkeit, es einzuschätzen. Ich weiß aber sehr wohl, dass es nach meiner Rückkehr in die unteren Bereiche eine Weile dauerte, bis ich herausfand, dass ich eine gewisse Kontrolle über meinen

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