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Blicke windwärts

Blicke windwärts

Titel: Blicke windwärts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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so was Implantiertes.«
    »Zweifellos würden Sie Ihren Kopf nur unter erheblichen Schwierigkeiten vergessen können. Unterdessen werde ich einen der Außen-Koms des Kahns abberufen, damit er Sie für den Rest des Abends begleitet, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Okay.« Der junge Mann steckte sich die Brosche wieder an und wandte sich dem voll beladenen Buffettisch zu. »Also, trotzdem, kann ich das essen…? Oh, es ist weg!«
    »Kribbelnde bewegliche Hülsen«, sagte das Tablett und schwebte davon.
    »Hä?«
    »Ach, Kabo, mein lieber Freund. Da sind Sie ja. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.«
    Kabo drehte sich um und sah die Drohne E. H. Tersono, die neben ihm schwebte, auf einer Höhe, die für einen Menschen etwas über dem Kopf und für einen Homomdaner etwas unterhalb des Kopfes war. Die Maschine war etwas weniger als einen Meter hoch und halb so breit und tief. Ihre abgerundete, rechteckige Ummantelung bestand aus zartem rosafarbenem Porzellan, gehalten von einem Gitterwerk aus sanft schimmerndem blauem Lumenstein. Unter der durchscheinenden Porzellanoberfläche waren die inneren Bestandteile der Drohne schemenhaft zu erkennen; Schatten unter der dünnen Keramikhaut. Ihr Aurafeld, beschränkt auf einen kleinen Bereich gleich unter dem flachen Sockel, war ein schwacher Hauch von Magenta, was, wenn sich Kabo richtig erinnerte, bedeutete, dass sie beschäftigt war. Beschäftigt damit, sich mit ihm zu unterhalten?
    »Tersono«, sagte er. »Ja. Nun, Sie haben mich doch eingeladen.«
    »Das habe ich, in der Tat. Wissen Sie, mir ist erst später in den Sinn gekommen, dass Sie meine Einladung möglicherweise falsch deuten könnten als eine Art strenge Aufforderung, vielleicht sogar als Vorladung. Natürlich, wenn solche Nachrichten erst einmal verschickt werden…«
    »Ha-ha. Wollen Sie damit sagen, es war keine Vorladung?«
    »Eher so etwas wie ein Gesuch. Sehen Sie, ich muss Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Ach ja?« Das war etwas Neues.
    »Ja. Vielleicht könnten wir uns an einen Ort begeben, wo wir uns etwas intimer unterhalten können?«
    Intim, dachte Kabo. Das war ein Wort, das man in der Kultur nicht oft hörte. Wahrscheinlich wurde es vor allem im sexuellen Zusammenhang verwendet, mehr als in jedem anderen. Und selbst dann nicht immer.
    »Natürlich«, sagte er. »Gehen Sie voraus.«
    »Danke«, sagte die Drohne, schwebte zum Heck und stieg höher, um über die Köpfe der im Funktionsraum versammelten Leute hinwegzusehen. Die Maschine bog in die Richtung und in jene und machte deutlich, dass sie etwas oder jemanden suchte. »Eigentlich«, sagte sie leise, »sind wir noch nicht ganz vollzählig… Ach, wir sind da. Bitte, hier entlang, Br. Ischloear.«
    Sie näherten sich einer Gruppe von Menschen, die sich um Mahrai Ziller drängte. Der Chelgrianer war beinahe so lang, wie Kabo hoch war, und bedeckt mit einem Fell, das von Weiß um sein Gesicht herum bis zu Dunkelbraun auf dem Rücken verlief. Er hatte das Äußere eines Raubtiers, mit großen, nach vorn gewölbten Augen in einem massigen Kopf mit breiten Kinnladen. Seine Hinterbeine waren lang und kräftig, zwischen ihnen bog sich ein gestreifter Schwanz, durchwoben von einer Silberkette. Wo seine fernen Vorfahren vielleicht zwei Mittelbeine gehabt haben mochten, hatte Ziller eine einzige breite mittlere Gliedmaße, zum Teil verdeckt durch eine dunkle Weste. Seine Arme glichen denen von Menschen, waren jedoch von goldfarbenem Fell bedeckt und endeten in breiten, sechsfingrigen Händen, die eigentlich eher Pfoten waren.
    Sobald er und Tersono sich zu der Gruppe um Ziller gesellten, fand sich Kabo umringt von einem anderen verwirrenden Geplapper.
    »… natürlich wissen Sie nicht, was ich meine. Sie haben kein Umfeld.«
    »Lächerlich. Jeder hat ein Umfeld.«
    »Nein. Sie haben kein Umfeld. Sie existieren. Das kann ich Ihnen kaum absprechen, aber das ist nicht dasselbe.«
    »Na ja, danke.«
    »Sie behaupten also, wir leben nicht wirklich, nicht richtig?«
    »Das kommt darauf an, was sie unter ›leben‹ verstehen. Aber sagen wir mal ja.«
    »Wie faszinierend, mein lieber Ziller«, sagte E. H. Tersono. »Ich frage mich…«
    »Weil wir nicht leiden.«
    »Weil Sie kaum zum Leiden fähig zu sein scheinen.«
    »Wohl gesprochen! Nun, Ziller…«
    »Oh, das ist ein uraltes Diskussionsthema…«
    »Aber nur die Fähigkeit zu leiden ist es, die…«
    »He! Ich habe gelitten, und wie! Lemil Kimp hat mir das Herz gebrochen.«
    »Halt den Mund, Tulyi!«
    »…

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