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Blicke windwärts

Blicke windwärts

Titel: Blicke windwärts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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vermute, sie wollen, dass ich zurückkehre. Stimmt’s?«
    Die Kanonenguss-Aura der Drohne zeigte Ratlosigkeit. »Wir wissen es nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    »Komponist Ziller, ich spreche vollkommen offen mit Ihnen.«
    »Aha. Nun, können Sie sich einen anderen Grund für diese Expedition vorstellen?«
    »Viele, mein lieber Freund, aber keiner davon erscheint sehr plausibel. Wie gesagt, wir wissen es nicht. Ich war jedoch gezwungen zu spekulieren. Ich neige dazu, Ihnen in der Vermutung zuzustimmen, dass der Hauptgrund für den bevorstehenden Besuch wohl darin besteht, von Ihnen die Rückkehr nach Chel zu verlangen.«
    Ziller kaute auf dem Pfeifenstiel herum. Kabo fragte sich, ob er wohl irgendwann durchbrechen würde. »Sie können mich nicht zur Rückkehr zwingen.«
    »Mein lieber Ziller, wir denken nicht im Entferntesten daran, Ihnen so etwas vorzuschlagen«, erwiderte die Drohne. »Dieser Gesandte möchte das vielleicht, aber die Entscheidung liegt ganz allein bei Ihnen. Sie sind ein geehrter und geachteter Gast, Ziller. Die Staatsbürgerschaft der Kultur könnte Ihnen jederzeit zugestanden werden, bis zu dem Maße, da so etwas tatsächlich mit einer gewissen formalen Konsequenz existiert. Ihre vielen Bewunderer, zu denen ich mich selbst zähle, hätten sie Ihnen schon längst mit Freuden verliehen, wenn das nicht anmaßend erschienen wäre.«
    Ziller nickte mit nachdenklicher Miene. Kabo fragte sich, ob das der natürliche Gesichtsausdruck eines Chelgrianers war oder ein erlernter, nachgeahmter. »Sehr schmeichelhaft«, sagte Ziller. Kabo hatte den Eindruck, dass das Geschöpf sich ehrlich um einen wohlwollenden Tonfall bemühte. »Ich bin jedoch immer noch Chelgrianer. Noch nicht ganz naturalisiert.«
    »Natürlich. Ihre Anwesenheit ist Auszeichnung genug. Wenn Sie das hier zu Ihrer Heimat erklären würden, wäre das…«
    »Übertrieben«, sagte Ziller spitz. Das Aurafeld der Drohne errötete geradezu, was bedeutete, dass es eine trübe Schlammfarbe annahm, um anzudeuten, dass sie peinlich berührt war, obwohl ein paar rote Flecken zeigten, dass dieses Gefühl nicht sehr tief ging.
    Kabo räusperte sich. Die Drohne wandte sich ihm zu.
    »Tersono«, sagte der Homomdaner. »Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich hier bin. Aber darf ich fragen, warum Sie in dieser ganzen Angelegenheit als Repräsentant des Kontakts sprechen?«
    »Natürlich dürfen Sie das. Ja, ich spreche im Namen der Kontakt-Sektion. Und in uneingeschränkter Zusammenarbeit mit Masaq’-Nabe.«
    »Ich bin nicht ohne Freunde und Bewunderer«, sagte Ziller plötzlich und sah die Drohne eindringlich an.
    »Nicht ohne?«, sagte Tersono, und sein Feld leuchtete orangerot auf. »Nun, wie ich bereits sagte, haben Sie eigentlich nichts anderes als…«
    »Ich meine unter einigen Ihrer Gehirne, Ihrer Schiffe, Kontaktdrohne Tersono«, erklärte Ziller kalt. Die Maschine schaukelte in ihrem Sessel ein wenig zurück – eine kleine melodramatische Einlage, dachte Kabo. Ziller fuhr fort: »Es könnte mir durchaus gelingen, einen davon zu überreden, mir einen Gefallen zu tun und mir ein eigenes Kreuzfahrtschiff zu besorgen. Eines, bei dem diesem Gesandten ein Eindringen sehr viel schwerer fallen dürfte.«
    Die Aura der Drohne sprang auf Purpur zurück. Sie wippte eine Zeit lang im Sessel vor und zurück. »Lassen Sie sich nicht davon abhalten, es zu versuchen, lieber Ziller. Ein solches Unterfangen könnte jedoch als schreckliche Beleidigung aufgefasst werden.«
    »Scheiß auf die Typen!«
    »Ja, nun ja. Aber ich meinte bei uns. Eine schreckliche Beleidigung uns gegenüber. Eine so schreckliche Beleidigung, dass unter den sehr traurigen und bedauernswerten Umständen…«
    »Ach, verschonen Sie mich damit!« Ziller wandte den Blick ab.
    Ach ja, der Krieg, dachte Kabo. Und die Verantwortung dafür. Kontakt betrachtete das Ganze als äußerst heikle Angelegenheit.
    Die Drohne, umnebelt von Purpur, schwieg für eine Weile. Kabo rutschte auf seinem Polster hin und her. »Die Sache ist die«, fuhr Tersono fort, »dass selbst die bereitwilligsten und – äh – charakterfestesten Schiffe sich möglicherweise nicht auf ein solches Anliegen einlassen werden, das Sie, wie Sie andeuteten, möglicherweise vorzubringen gedenken. Ich würde tatsächlich eine sehr hohe Wette abschließen, dass sie es nicht machen würden.«
    Ziller kaute weiter auf seiner Pfeife herum. Sie war erloschen. »Was so viel heißt, dass Kontakt bereits alles geregelt hat, nicht

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