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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht, als hättest du das schon mal gehört?«
    Sie reagierte genau so, wie er es erwartet hatte – gekränkt. »Ich bitte dich nicht, mir zu helfen, Dodge.«
    »Prima. Denn …«
    »Berry steckt in Schwierigkeiten.«
    »Sieht ja fast aus, als würde tatsächlich jemand auf dem Ding kochen.« Dodge setzte sich an den Frühstückstisch in Dereks und Julies Küche, die zwar tadellos aufgeräumt war, aber sichtliche Gebrauchsspuren trug.
    Derek lachte. »Ich erinnere mich nicht, dass ich vor unserer Hochzeit den Herd jemals angeschaltet hätte.« Er griff nach der Kaffeekanne und schwenkte sie einladend.
    »Klar«, sagte Dodge. »Zwei Stück Zucker. Wenn schon, denn schon.«
    Derek kehrte mit einem Kaffeebecher, der Zuckerdose, einem Löffel und einer fransenbesetzten Leinenserviette zum Tisch zurück. Dodge betastete den Saum der Serviette und musterte seinen Boss mit hochgezogenen Brauen.
    »Julie besteht auf Stoffservietten.«
    Dodge rümpfte die Nase und schaufelte Zucker in seinen Becher. »Benutzt sie diesen ganzen Krempel tatsächlich?«
    Derek folgte Dodges Blick zu dem Keramikkrug, in dem allerlei Kochutensilien steckten. »Ja. Es ist unglaublich, aber es gibt für alles irgendeine Gerätschaft.«
    »Wo ist sie überhaupt?«
    »Oben. Sie übergibt sich.«
    Dodge blies in seinen Kaffee und nippte daran. »Das ist ja nicht schön.«
    »Nein, eigentlich ist sie sogar froh darüber.«
    »Sie steht drauf, sich die Seele aus dem Leib zu kotzen?«
    »Morgendliche Übelkeit ist ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass sich der Embryo in der Gebärmutter einnistet, was alle möglichen hormonellen Schwankungen auslöst. Deshalb kann es zu Übelkeit kommen, weshalb …«
    »Danke«, brummte Dodge in seinen Kaffeebecher. »Eigentlich habe ich kein Bedürfnis, mich in Julies Gebärmutter wie in meinem Wohnzimmer auszukennen. Offen gesagt wäre es mir lieber, wenn die Geheimnisse der menschlichen Fortpflanzung auch weiterhin geheim blieben.«
    »Dachte ich’s mir doch, dass ich deine Stimme gehört habe.« Julie betrat die Küche und lächelte Dodge an. Trotz ihres Übelkeitsanfalls sah sie wie das blühende Leben aus. »Wieso bist du so früh schon auf den Beinen? Für dich ist es ja noch mitten in der Nacht, oder? Noch dazu an einem Samstag.«
    »Klingt, als hättest du einen anstrengenden Morgen hinter dir.«
    »Halb so wild. Das legt sich bald, außerdem ist die Übelkeit ein gutes Zeichen. Der Embryo nistet sich in der Gebärmutter ein.«
    Derek lachte. »Das habe ich ihm alles schon erklärt. Aber Dodge will nichts mehr davon hören.«
    »Verstehe ich.« Sie erkundigte sich, ob Derek ihrem Gast bereits etwas zu essen angeboten hatte. Als er verneinte, schnitt sie ihm ein Stück Rührkuchen ab, das er gern annahm. Schließlich wusste er, was für eine ausgezeichnete Köchin sie war.
    »Wärst du meine Frau, hätte ich garantiert schon zehn Kilo mehr auf den Rippen«, murmelte er und schob sich den zweiten Bissen in den Mund.
    »Hast du Derek in letzter Zeit mal nackt gesehen?«
    »Hey!« Derek gab ihr einen Klaps aufs Hinterteil, zog sie auf seinen Schoß und vergrub das Gesicht an ihrem Hals. »Du bist diejenige von uns, die dick und rund wird.« Er legte seine Hand auf ihren Bauch, der allerdings noch kein Anzeichen ihrer Schwangerschaft trug. Sie legte ihre Hand über seine, dann tauschten sie einen liebevollen, vielsagenden Blick.
    Dodge räusperte sich. »Soll ich vielleicht lieber gehen?«
    Julie glitt von Dereks Schoß und setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Dodge. »Nein, ich freue mich, dass du hier bist. Derek sieht dich ja fast jeden Tag, ich aber nicht.«
    Dodge zog seinen Boss zwar regelmäßig damit auf, dass er wegen seines jungen Eheglücks völlig durch den Wind war, doch in Wahrheit freute er sich für die beiden. Derek und Julie Mitchell gehörten zu den wenigen Menschen auf diesem Planeten, für die Dodge zumindest ein Minimum an Toleranz aufbringen konnte. Er würde sogar so weit gehen zu behaupten, er respektiere und möge sie, trotzdem hielt er sie sorgsam auf Distanz, ebenso wie alle anderen Menschen um sich herum – wenn auch eher um deren Sicherheit als um seiner eigenen willen. Er tat anderen Menschen nicht gut. Er schien dazu verdammt, alles und jeden um sich herum zu ruinieren.
    »Also, was verschafft uns die Ehre?«
    Dereks Frage mochte sich ganz unschuldig anhören, doch Dodge ließ sich davon nicht täuschen. Derek hatte einen messerscharfen Verstand und einen untrüglichen

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