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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Prolog
    E r war bereits aus dem Geländewagen gesprungen, noch während die dichte Staubwolke um die Reifen aufstieg.
    Die rotierenden Lichter des Krankenwagens, dessen Türen sperrangelweit geöffnet waren, flackerten über das nahegelegene Wäldchen. Vermutlich waren die Rettungssanitäter bereits im Haus.
    Der Kies knirschte unter seinen Stiefeln, als er mit drei großen Schritten den Weg zur Veranda überwand. Er betrat eine großzügige Diele und ließ den Blick durchs Wohnzimmer zu seiner Linken schweifen. Leer. Alles wirkte auf den ersten Blick normal. Zwei leere Weingläser standen auf dem Couchtisch vor einem Hussensofa. Eines davon trug Lippenstiftspuren.
    Das Sofa stand vor einem gemauerten Kamin mit einem Farn darin – offenbar war er während der heißen Sommermonate ins Haus geholt worden. Daneben ein Schaukelstuhl mit einer geflochtenen Sitzfläche. Auf der Armlehne des üppig gepolsterten Lehnsessels lag ein zusammengelegter Patchworkquilt. Bücher und Zeitschriften stapelten sich auf Tischen und in den Regalen.
    Der Raum verströmte Behaglichkeit und Wärme.
    Er brauchte nur wenige Sekunden, um die Einzelheiten zu registrieren. Hinter dem Wohnzimmer befand sich vor einem großen Panoramafenster der Essbereich, doch er betrat ihn nicht, da in diesem Moment Stimmen aus dem oberen Stockwerk drangen. Sein Blick richtete sich auf die über die gesamte Breite des Hauses verlaufende Galerie. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, lief er die Treppe hinauf und umrundete den Absatz, sorgsam darauf bedacht, den Geländerpfosten nicht zu berühren.
    Er betrat die Galerie, ging einen kurzen Flur entlang und blieb vor einer geöffneten Zimmertür stehen. Auch hier genügte ein kurzer Blick: zueinanderpassende Nachttischlampen zu beiden Seiten eines ungemachten schmalen Doppelbetts, deren Lichtkegel die pfirsichfarben gestrichene Wand erhellten. Drei große Fenster. Durch die Schlitze in den Fensterläden war das Rotieren der Lichter des Krankenwagens zu erkennen.
    Die Rettungssanitäter knieten neben einer Gestalt, den behaarten Beinen und den nackten Füßen nach ein Mann. Mehr konnte Nyland nicht erkennen, abgesehen von dem blutgetränkten Teppich unter ihm.
    Einer der Sanitäter warf einen Blick über die Schulter und nickte knapp. »Hey, Ski. Wir haben schon auf Sie gewartet.«
    Ski betrat den Raum. »Wie sieht’s aus?«
    »Ziemlich üble Schussverletzung im linken Unterbauch.«
    »Kommt er durch?«
    »Wissen wir noch nicht.«
    Erst jetzt bemerkte Ski, dass es sich bei dem zweiten Sanitäter um eine Frau handelte.
    »Aber er war die ganze Zeit bei Bewusstsein, bis wir gekommen sind, hat die Frau gesagt. Das ist schon mal ein gutes Zeichen«, fügte sie hinzu.
    »Die Frau?«
    Der erste Sanitäter nickte in Richtung des Raums hinter der Tür, die sie im Moment blockierten. »Sie hat uns gerufen.«
    »Name?«
    »Ihrer? Hm …« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Infusionsbehälter und korrigierte seinen Sitz. Offenbar konnte er sich nicht daran erinnern.
    »King«, sagte die Sanitäterin.
    »Caroline King? Die Immobilienmaklerin?«, fragte Ski verblüfft. »Das ist ihr Haus?«
    Die Sanitäterin zuckte mit den Schultern. »So steht’s zumindest in der Datenbank.«
    »Und wer ist der Mann, der angeschossen wurde?«
    »Die Frau meinte, er heißt Ben Lofland.«
    »Ist außer den beiden noch jemand im Haus?«
    »Sieht nicht so aus. Die Haustür stand offen, als wir kamen. Wir haben sie schreien gehört und sind gleich nach oben gelaufen. Er lag hier, und sie kniete neben ihm, hielt seinen Kopf fest und weinte. Sonst haben wir niemanden gesehen. Die Frau ist ganz schön fertig. Das Ganze ist ihr ziemlich an die Nieren gegangen.«
    »Hat sie auf ihn geschossen?«
    »Das werden Sie schon selber herausfinden müssen. Ist doch Ihr Job, oder?«, gab die Sanitäterin zurück.
    Allem Anschein nach war das Opfer inzwischen stabil genug, um auf die Rolltrage verfrachtet zu werden, die sie mit nach oben gebracht hatten. Was Ski Gelegenheit gab, einen Blick auf den Mann zu werfen. Er war Mitte dreißig, hatte ein ebenmäßiges Gesicht und wirkte ziemlich durchtrainiert; Läufer oder Tennisspieler, vermutete Ski. Kein Bart und weder erkennbare Tattoos noch sonstige besondere Merkmale.
    Er trug lediglich graue Jerseyunterhosen, die auf der linken Seite zerschnitten worden waren. Ein Verband bedeckte die Schusswunde. Die Sanitäterin breitete eine Decke über ihn. Der Mann war noch immer bewusstlos, stöhnte jedoch, als sie

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