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Blitz der schwarze Hengst

Blitz der schwarze Hengst

Titel: Blitz der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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wo er geweidet hatte. Der Weg zum
Quellteich war frei.
    Alec zwang seine Beine zur Tätigkeit. Als er bei
der Quelle anlangte, warf er sich zu Boden. Er ließ das Gesicht in das kühle,
klare Wasser sinken und trank. Es dünkte ihn, als könnte er nie genug bekommen;
er tauchte mit dem ganzen Kopf und betropfte sich von oben bis unten. Er riß
ein Stück von seinem Hemd ab und kühlte seine zerschundenen Glieder. Erfrischt
kroch er in den Schatten der struppigen Sträucher, die am Rande des kleinen
Teiches wuchsen. Er streckte sich aus, machte die Augen zu und fiel erschöpft
in Schlaf.
    Mitten in der Nacht regte er sich und öffnete
verschlafen die Augen. Durch die Büsche sah er hoch oben am bestirnten Himmel
den Mond. Eine große, schwarze Gestalt stand an der Quelle — der Rappe, nur ein
paar Meter von ihm entfernt! Das Pferd trank gierig und hob dann mit gespitzten
Ohren den schönen Kopf. Es wandte sich ab und trabte davon.
    Am folgenden Morgen erwachte Alec sehr hungrig.
Anderthalb Tage hatte er nichts zu sich genommen! Er erhob sich und trank von
der Quelle. Als nächstes mußte er Nahrung finden. Er legte ein ganzes Stück
zurück, ehe er etwas Eßbares fand. Es war ein Strauch, dessen Beeren recht gut
schmeckten, allerdings anders als alle Früchte, die er jemals gekostet hatte.
Doch da es nicht sicher war, ob er andere Nahrung finden würde, aß er von den
Beeren, bis er satt war.
    Hierauf machte er sich an die Erforschung der
Insel. Er stellte fest, daß sie zwischen dem Hügel, den er tags zuvor
erklettert hatte, und den Klippen auf der anderen Seite flach war. Er unternahm
keinen Versuch, über die Klippen zum Strand hinabzusteigen, da ihn das nutzlos
dünkte. Auf dem flachen Teil wuchsen nur wenige Bäume, dazu ein paar
Beerensträucher und hie und da spärliches Gras, so daß Alec erkannte, daß es
für ihn und den Schwarzen nur wenig zu essen gab. Die Insel schien ganz
unbewohnt zu sein. Bisher hatte er keinen Vogel und auch kein anderes Getier zu
Gesicht bekommen.
    Langsam ging er nach der Quelle zurück. Vom
Gipfel des Sandhügels aus schaute er aufs offene Meer hinaus, inbrünstig
hoffend, er werde ein Schiff sichten. Doch ringsum breitete sich das Wasser in
leerer Bläue aus. Unten sah er den Rappen am Strand entlang galoppieren. Alec
vergaß seine Sorgen angesichts der Schönheit des Hengstes, der in gestrecktem
Galopp anmutig mit flatternder Mähne dahinflog. Als das Pferd um eine Biegung
verschwand, ging Alec zum Strand hinunter.
    Er mußte sich unbedingt eine Art Hütte
errichten, die ihm vor Wind und Wetter Schutz bot, denn schließlich konnte
jederzeit wieder ein Sturm losbrechen. Darum galt es, als erstes Holz
zusammenzusuchen. Seine Augen glitten über das Ufer. Er sah ein Stück
Treibholz, dann noch eins.
    In den nächsten Stunden mühte er sich damit ab,
die Holzstücke, die das Meer an den Strand geschwemmt hatte, zu dem Quellteich
zu schaffen. Dort häufte er sie auf und war dann selbst überrascht, wieviel er
zusammengetragen hatte, darunter ein langes, schweres Brett, das er als
Giebelbalken zu verwenden gedachte, denn ihm schwebte, da er kein Werkzeug
hatte, eine langgestreckte zeltartige Behausung mit schrägen Holzwänden vor. Er
schleifte das Brett zu zwei Bäumen, die ziemlich nahe beieinander standen, und
hißte es auf die untersten Astgabeln. Plötzlich zitterten seine Arme, und er
hielt inne. Auf der grauen Planke war der Name DRAKE aufgemalt — das Brett
stammte von einem der Rettungsboote! Eine Weile stand er still; dann brachte er
das Brett mit grimmiger Entschlossenheit sicher an seinem Platz an.
    Die übrigen Bretter, die alle kleiner waren,
stellte er auf beiden Seiten der Planke so auf, daß sie einen Schutzraum in
Form eines V bildeten. Aufgeschichtete Holzstücke sorgten dafür, daß die
Bretter nicht rutschten. Die oberen Lücken stopfte er mit Tang und Rinde aus.
    Als er schließlich sein Machwerk begutachtete,
beschlich ihn die bange Vermutung, daß ein Sturm das wackelige Gebilde
wahrscheinlich einstürzen lassen würde. Aber vor der Sonne würde es ihn
schützen. Er schaute zu der flammenden Sonne auf und schätzte, daß es auf
Mittag zuging. Der Schweiß stand ihm auf der Stirne, und seine Kleider waren
feucht. Er suchte an den Bäumen nach einem langen, schlanken Ast und schnitt
sich daraus einen kräftigen Stecken zurecht. Am Ende des Steckens band er sein
Messer mit Rindenfasern fest.
    Kurz darauf stand er am Strand neben einer kleinen,
mit Wasser

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