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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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jammerte schon wieder etwas von seinem Hund.
    »Das ist Kampfmagie! Und zwar starke!«, schrie Shen zwischen zwei Donnern. »Sehr starke!«
    Es folgte eine Reihe von kaum zu hörenden Knallen, sicher Explosionen. Die Erde bebte zweimal, dann senkte sich lastende Stille herab. Die Shen jedoch sofort zerriss, indem er laut fluchte.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Mein Funke! Ich glaube, mein Funke ist zu mir zurückgekehrt!«
    »Bist du sicher?«
    »Ja! Aber ich verstehe das nicht! Das muss irgendein Fiebertraum sein! Eben war er noch blockiert, und jetzt ist er frei.«
    »Dann freu dich!«, erwiderte ich. »Und leg los!«
    »Was soll das nun schon wieder heißen?«
    »Muss ich dir eigentlich alles vorkauen? Vernichte diese verfluchten Gitter, damit wir hier rauskommen!«
    »Und wie bitte soll ich sie vernichten?«
    »Verbrenn sie! Schmilz sie! Schick sie in die Goldene Mark! Verwandle sie in eine Fliege! Von mir aus auch in Wasser. Aber mach irgendwas, damit sie nicht mehr da sind. Wer von uns beiden ist denn der Schreitende?«
    Ein beklemmendes Schweigen breitete sich aus. Als ich mir den Schweiß von der Stirn wischte, bemerkte ich verblüfft, dass meine Hand zitterte. In meinem Kopf hämmerte ein einziger, aufwühlender Gedanke: Was war mit Lahen? Ich versuchte sie zu rufen, erhielt aber keine Antwort.
    Endlich strömte ein gleißendes Licht in den Gang. Es brannte mir derart in den Augen, dass ich mich rasch zur Wand umdrehte. Dann klirrte und quietschte etwas. Eilige Schritte folgten.
    »Es hat geklappt«, teilte Shen mir mit, der zu meiner Zelle gekommen war. »Dreh dich nicht um. Ich versuche jetzt, dich zu befreien.«
    »Was hast du getan?«
    »Das Gitter verbrannt. Erinnerst du dich noch, wie Lahen mich gezwungen hat, ein Lagerfeuer zu entfachen?«
    »Mhm.«
    »Diesen Zauber habe ich jetzt auch eingesetzt. Allerdings in etwas stärkerer Form, damit das Metall in Flammen aufgeht. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir glückt, vor allem, da es sich überhaupt nicht zu dem fügt, was uns der Turm eintrichtert. Beim Reich der Tiefe, ich brauche noch ein paar Minuten, um frische Kraft zu schöpfen! Sonst gelingt mir gar nichts!«
    »Die Zeit haben wir nicht! Sieh mal neben der Tür am Ausgang nach! Vielleicht hängt da der Schüssel!«
    »Glaubst du, die sind wirklich so dumm?«, fragte er zweifelnd.
    »Sieh einfach nach, ja?«
    »Das hätte ich mir sparen können«, erklärte er, als er zurückkam. »Wir müssen noch warten. Das ist viel Metall, das kostet enorme Kräfte.«
    »Dann vergiss das Gitter!«, rief ich. »Vernichte das Schloss!«
    »Du meinst, ich soll es schmelzen? Mhm, das könnte ein Ausweg sein. Mach die Augen zu.«
    Selbst durch meine geschlossenen Lider nahm ich das grelle Licht wahr.
    »Fertig.«
    Das Eisen kühlte schnell wieder ab, ging von Rubinrot zu Kohlschwarz über. Sobald ich mit dem Fuß gegen das Gitter trat, sprang die Tür auf.
    »Lass uns auch raus, Menschlein«, bat Ghbabakh.
    Als er ans Gitter herantrat, konnte ich ihn zum ersten Mal richtig sehen. Irgendwie erinnerte er mich an meinen alten Freund Khtatakh. Er war massiv und wirkte schwerfällig, hatte lange Arme und einen kräftigen Kopf, der unmittelbar auf dem Körper thronte, ohne jeden Hals. Über seinem Froschmaul saßen große gelbe Glubschaugen. Er überragte mich um einen Kopf und war in den Schultern dreimal so breit wie ich. Kurz und gut, ein wahrer Muskelberg.
    Was ihn jedoch von Yolas Freund und Geschäftspartner unterschied, war die dunklere, blasige Haut, vor allem aber waren es die Streitkämme, ein besonderer Stolz aller Blasgenkrieger. Einer war fahlgelb und stachelig, begann an der Stirn und endete kurz über den Nieren. Das Gift in den Stacheln würde ausreichen, eine halbe Reiterei zu vernichten. Wer den Khagher von hinten angriff, riskierte, in wenigen Sekunden unter Krämpfen und mit blutigem Schaum vorm Mund zu sterben.
    Ich wusste, dass zwei weitere Kämme in den Lederfalten verborgen lagen. Sie zogen sich von den kleinen Fingern über den Unterarm bis zum Ellbogen. Damit verfügten die Khagher bei Gefahr über zwei sichelförmige Klingen von grell himbeerroter Farbe, die überaus scharf waren und gleichsam eine Verlängerung der Arme darstellten. Und die die Sumpfkrieger meisterlich zu führen wussten.
    Shen sah mich fragend an.
    »Lass sie frei«, entschied ich. »Für eine Tür reicht deine Kraft doch noch, oder?«
    »Ich weiß nicht. Dieses Schloss ist viel solider.«
    »Aus, du Hund!«, erklang es aus

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