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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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lauerte der Feind.
    Luk ließ sich aufs rechte Knie fallen und zog den Abzug, noch ehe er die Armbrust vollständig hochgehoben hatte. Der Bolzen traf seinen Gegner in den Unterleib. Sofort tauchte der nächste Nabatorer auf. Luk schaffte es kaum, den Schild aufzuheben, als dieser auch schon angriff.
    In dem dichten Gebüsch fiel ihnen das Kämpfen nicht leicht. Die Zweige behinderten den Nabatorer beim Ausholen mit dem Langschwert. Luk wehrte einen recht leichten Schlag mit dem Schild ab, den er dem Feind dann in einer fließenden Bewegung vor den Körper rammte. Beinahe hätte er ihm sogar das Gesicht zerschmettert, doch der Kerl duckte sich in letzter Sekunde weg, um seinerseits mit dem Schwert auf Luks Rippen einzuschlagen. Dabei öffnete er die Deckung, sodass Luk zu einem Schlag mit dem Dolch aufs Ohr seines Gegners ausholen konnte, der diesen ausschaltete.
    Daraufhin knöpfte Luk den Streitflegel vom Gürtel, sprang auf den Weg und ließ die Kugel über seinem Kopf kreisen. Am Waldrand lag ein Pferd mit gebrochenem Vorderbein, daneben sein enthaupteter Reiter. Ga-nor stand den beiden letzten noch lebenden Reitern gegenüber, einem erfahrenen Mann und einem, der bereits am Schenkel verwundet war.
    Jener Kerl, den das von Luk getroffene Pferd halb unter sich begraben hatte, griff gerade nach seiner Armbrust. Das entging Luk nicht. Er ließ die schwere, dornenbesetzte Kugel auf den ungeschützten Kopf des Nabatorers niedergehen. Es knirschte schmatzend und widerlich. Gegen einen Würgereiz ankämpfend, riss Luk den Griff des Flegels hoch, um die Kugel aus dem Matsch, in den sie den Schädel verwandelt hatte, zu befreien. Obwohl er wusste, dass es richtig gewesen war, diesen Verletzten zu erschlagen, fühlte er sich wie ein ausgemachter Schuft.
    Nun stürzte sich der verletzte Gegner Ga-nors auf Luk, der ihn jedoch mit dem Streitflegel wegstieß. Da Ga-nor seinen Gegner inzwischen erledigt hatte, tat der Nabatorer das einzig Sinnvolle: Er preschte auf seinem Pferd davon.
    »Der ist uns entwischt!«, knurrte Ga-nor.
    »Ins Reich der Tiefe mit ihm!«
    »Der hetzt uns ganz Nabator auf den Hals!«
    »Vergiss ihn! Außerdem bist du verletzt!«
    An der linken Seite Ga-nors breitete sich ein Blutfleck aus.
    »Das ist nichts, nur ein Kratzer. Der ist nicht gefährlich. Ich näh ihn gleich. Sieh du derweil zu, ob du die Pferde dieser Nabatorer einfangen kannst. Aber nimm dich in Acht, das sind Tiere mit Charakter. Und sammle die Armbrüste ein. Mach schon, was stehst du hier wie angewurzelt rum? Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Luk schaffte es, insgesamt drei Pferde einzufangen. Anschließend las er im Gebüsch die Armbrüste auf.
    Ga-nor durchsuchte inzwischen die Taschen der Nabatorer, zerriss ein sauberes Hemd, um sich daraus einen Verband zu machen, und vernähte seine Wunde: »Nimm alles Essen mit, was du finden kannst.«
    »Soll ich dir vielleicht helfen?«
    »Nein, das schaff ich selbst.«
    »Wohin wollen wir jetzt?«
    »Nach Norden. Wenn alles gut geht, umrunden wir Altz und kommen zu den Westflanken der Blinden Berge. Dort können wir uns bestens verstecken. Dann schlagen wir uns zu Burg Adlernest durch, von da aus ist es nur noch ein Katzensprung zu den Katuger Bergen.«
    »Nur dass es zwischen den Blinden und den Katuger Bergen von feindlichen Truppen wimmelt.«
    »Das ist eine Gegend, wie geschaffen, um sich klammheimlich durchzuschlagen«, beruhigte ihn Ga-nor. »Und ich kenne da jeden Pfad.«
    »Trotzdem kommen wir nicht bis zur Treppe des Gehenkten durch.«
    »Darüber zerbrechen wir uns den Kopf, wenn es so weit ist. Jetzt sollten wir erst mal weg von hier.«
    »Aber was, wenn die Treppe genommen ist? Was machen wir dann?«, gab Luk keine Ruhe. »Kannst du mir das verraten?«
    Doch Ga-nor hielt es nicht für nötig, ihm darauf zu antworten. Vielleicht, weil er es nicht wusste, vielleicht aber auch, weil er nicht vor der Zeit Panik säen wollte …
    »Ich hätte nie gwedacht, dass wir uns noch mal wiedersehen, Menschlein«, begrüßte mich Ghbabakh, sobald die Wachen gegangen waren.
    Auch ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet. Shen und ich waren jedoch zusammen in den Kerker gebracht, aber nicht gemeinsam in einer Zelle eingeschlossen worden. Lahen war von Kira fortgeführt worden, und wo mein Augenstern jetzt festgehalten wurde, entzog sich meiner Kenntnis. Wir hatten kaum ein paar Worte miteinander wechseln können, bevor wir getrennt wurden.
    »Yumi sagwat, dass du traurigwa

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