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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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bist.«
    »Welchen Grund zur Freude sollte ich auch haben?«
    »Du lebst. Das zählt eine Mengwe. Oder etwa nicht?«
    »Stimmt«, bestätigte ich, »stimmt wirklich, Blasge.«
    »Dann gwuck auch etwas lustigwer drein. Die Dingwe stehen gwar nicht so schlecht.«
    Allem Anschein nach war Ghbabakh ein ausgemachter Optimist.
    »Noch ist nicht aller Tagwe Abend, so heißt es doch bei euch, oder?«
    »Was meinst du damit? Hast du etwa die Absicht auszubrechen?«
    »Demnächst schon.«
    »Und wie, wenn ich fragen darf?«
    »Yumi gwaräbt einen Tunnel.«
    »Oho«, stieß ich aus. »Und wie kommt er voran?«
    »Yumi sagwat, er hat schon mehr als neun Yard gwegwaraben.«
    Das ließ mich aufmerken, denn darauf konnte ich mir keinen Reim machen. »Aber das sind Steinwände.«
    »Ja und? Auch Stein kwann man durchnagwen. Danach kwommt Erde. Allerdingwas ist der Tunnel nicht sehr gwaroß. Für Yumi reicht er. Aber für mich nicht. Ich kwann da nie im Leben durchkwariechen.«
    »Aus, du Hund!«, fiepte der Waiya traurig.
    »Das tut mir leid.«
    Aber wie sollte jemand auch einen Tunnel nagen, durch den ein ausgewachsener Blasge passte?
    »He! Ness!«, rief mich Shen von seiner Zelle aus, die sich unmittelbar hinter der Tür befand.
    »Ja?«
    »Wir müssten eigentlich miteinander reden«, sagte er.
    »Nur zu.«
    »Ich weiß nicht, ob das klug wäre, wenn fremde Ohren …«
    »Hör mal, Menschlein, deine Gweheimnisse interessieren mich überhaupt nicht«, fiel ihm Ghbabakh ins Wort. »Yumi sagwat, ihn auch nicht.«
    »Aus, du Hund!«
    Ich häufte etwas Stroh vorm Gitter auf, setzte mich drauf und lehnte mich mit dem Rücken gegen die kalten Stäbe. »Also, Shen, was ist? Schüttest du jetzt dein Herz aus, oder kann ich mich aufs Ohr hauen?«
    Natürlich kaufte er mir nicht ab, dass ich wirklich schlafen wollte. Dazu waren wir beide zu aufgewühlt.
    »Was hältst du von Lepras Vorschlag?«
    »Mhm …« Ich kramte in meinen Taschen, auf der Suche nach einer Münze. »Wir könnten einen Sol werfen. Imperator – und wir gehen darauf ein. Krone – und wir schicken sie ins Reich der Tiefe.«
    »Spar dir deine dummen Witze!«
    »Was willst du denn hören?«
    »Das, was du wirklich davon hältst.«
    »Ganz einfach: Lahen und ich, wir haben keinen Grund mehr, uns ins Regenbogental zu begeben, weil der Zauber der Mutter für Lahen keine Gefahr mehr darstellt. Wir müssen also nicht länger nach der Pfeife des Turms tanzen. Hab ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Ja«, brachte er widerwillig heraus. »Durchaus. Glaubst du tatsächlich, ihr seid hier sicherer? Mit dieser …«
    »Am sichersten wären wir in der Goldenen Mark. Oder an einem anderen Ort, der möglichst weit weg von diesem ist.«
    »Aber warum …?!«
    »Du bist wirklich seltsam.« Ich hatte den Eindruck, mir wäre ein ganzer Eimer Sand in die Augen geschüttet worden, so sehr brannte es in ihnen. Gepeinigt schloss ich sie. »Hast du vor Kurzem nicht selbst noch gesagt, ich sei bloß ein dreckiger, käuflicher Gijan? Seit unserem letzten Gespräch habe ich mich nicht geändert. Ich mache mir nach wie vor ausschließlich Sorgen um meine eigene Haut. Ich möchte überleben. Genauer gesagt, es zumindest versuchen. Und wenn mir hier die Möglichkeit angeboten wird … Na, wie gefällt dir diese Erklärung? Keine Romantik, keine hehren Ziele, kein Pomp, keine Flaggen, die im Wind flattern, kein sonstiger Mist. Nur der erbärmliche Wunsch, auch in Zukunft unter den Lebenden zu weilen.«
    »Ich weiß, dass du lügst. Du versuchst, Lahens Leben zu retten, nicht deins. Darin sehe ich nichts Verwerfliches.«
    »Nicht?«, fragte ich in einem möglichst spöttischen Ton. Ich hatte keineswegs die Absicht, ihn wissen zu lassen, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. »Du drehst dein Fähnchen wirklich nach dem Wind. Also, was ist mit dir? Schickst
du
Lepra ins Reich der Tiefe?«
    »Sie ist unsere Feindin.«
    »Dinge, die sich von selbst verstehen, brauchst du mir nicht unter die Nase zu reiben. Selbst mein Freund Yumi weiß, dass Lepra ein gefährliches Miststück ist.«
    »Aus, du Hund!«, bestätigte der Waiya.
    »Wenn ich bei ihr bleibe, übe ich Verrat.«
    »Ich weiß schon, ein Mann von Ehre und der ganze Kram … Aber gestatte mir eine Frage: Du übst Verrat an wem? Am Turm? In dem Fall möchte ich dir sagen, dass es selbstverständlich dein gutes Recht ist, für ihn und deine herzallerliebste Mutter zu sterben. Ich werde dich auch bestimmt nicht daran hindern. Aber

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