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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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lagern ließ, um einem überraschenden Angriff vorzubeugen. Dann blieb sein Begleiter stehen, bedeutete ihm zu warten, entfernte sich und kehrte nach kurzer Zeit mit Scheich Abu zurück, dessen große schlanke Gestalt mit dem weißen Bart trotz der Dunkelheit zu erkennen war.
    Raj unterrichtete ihn sogleich von allem, was er und Alec in Erfahrung gebracht hatten. Seine Stimme zitterte vor Erregung. Scheich Abu hörte zu, ohne ihn zu unterbrechen, schwieg auch zunächst, nachdem er geendet hatte. Dann befahl er ihm, mit zu seinen Männern zu kommen. Angelangt, erteilte er den Befehl, Feuer anzuzünden und sich um ihn zu versammeln. Als das geschehen war, erklärte er ihnen mit kurzen Worten, was Raj berichtet hatte. Dann ergriff er sein Gewehr, feuerte drei Schüsse in die Luft, stellte das Gewehr beiseite, entzündete eine Fackel, bestieg seinen grauen Hengst, hieß Raj, ihn zu begleiten und ritt mit ihm gegen die Felsenfestung Abd al Rahmans vor. Auf halber Entfernung hielten sie an und warteten. Ihre Umrisse waren durch das Leuchten der Fackel, die Abu in der erhobenen Hand hielt, genau zu erkennen. Jeder sah, daß sie unbewaffnet waren.
    Minuten vergingen, dann ertönten Hufschläge aus dem Dunkel, die plötzlich anhielten. Raj vermutete, daß die Reiter, eine Falle argwöhnend, stehengeblieben waren, um sich erst zu vergewissern, wen sie vor sich hatten. Alsbald verteilten sich im Schritt gehende Pferde nach rechts und links, ein einzelnes kam auf sie zu. Raj starrte in die Dunkelheit, um den Näherkommenden zu erkennen. Der schmale Kopf Sagrs mit der goldenen Mähne erschien im Licht der flackernden Fackel. Auf seinem Rücken saß Abd al Rahman, gleichfalls ohne Waffe.
    ,Mein Bruder!’ dachte Raj erschüttert. ,Der einzige Mensch auf der Welt, der zu mir gehört.’
    Der junge Scheich hielt einige Meter vor ihnen an. Seine scharfblickenden Augen trafen die des älteren Scheichs. Abu ergriff sogleich das Wort und berichtete, was Raj erlebt hatte. Abd al Rahmans Augen verengten sich beim Zuhören; sein Mund wurde scharf und schmal. Sein Blick fiel auf Raj, als Abu ihm mitteilte, er wäre sein verschollener jüngerer Bruder. Seine Miene offenbarte jedoch keinerlei Gemütserregung.
    Abu hatte seinen Bericht beendet, Sagr schien zu fühlen, in welche Erregung sein Reiter dadurch versetzt worden war, denn er stieg und tanzte wie besessen. Abd al Rahman erklärte, er werde sich sogleich Gewißheit verschaffen, ob Ibn tatsächlich verschwunden sei. Wenn man ihn nicht fände, würde er mit allen seinen Kriegern mit Abu und dessen Kriegern zu der geschilderten Schlucht reiten! Mit diesen Worten riß er seinen Hengst herum und verschwand in der Dunkelheit.
    Abu und Raj kehrten zum Lager zurück, wo bereits emsiges Treiben herrschte, Pferde gesattelt und die Waffen bereitgemacht wurden. Sie brauchten nicht lange zu warten: von der Felsenfestung her näherten sich viele brennende Fackeln, eine nach der anderen. Abds Männer trugen sie, zum gemeinsamen Rachezug mit ihnen bereit. Abu gab den Seinen das Zeichen zum Aufsitzen. Er reichte Raj ein Gewehr und ritt mit ihm neben Abd al Rahman an die Spitze des Zuges. Bald zitterte die Luft von donnernden Hufschlägen, und die Zahl der die Nacht erhellenden Fackeln schien endlos. Endlich ritten, nach so vielen Jahren, die Stämme Abu ben Isaaks und Abd al Rahmans wieder einmal vereint und miteinander verbündet aus... Raj ritt mit, um an der Seite seines Bruders den Tod der Eltern zu rächen. Noch hielt sich der Mond hinter den Bergen versteckt, aber wenn er aufging, würden sie an Ort und Stelle sein, wie er es Alec versprochen hatte.

    *

    Alec war unterdessen langsam durch die sich immer mehr verengende Schlucht weitergeritten. Sollte wirklich nach dieser Seite hin ein Ausgang vorhanden sein, so war er für einen Ortsunkundigen kaum zu finden. Plötzlich scheute Blitz, und Alec fühlte, daß er vor Schreck zitterte. Schauder liefen durch seinen Körper. Alec legte die Hand auf seinen Hals in der Hoffnung, ihn zu beruhigen. Von irgendwo drohte ihnen Gefahr, doch in der Finsternis konnte er nichts erkennen. Er wollte den Hengst veranlassen, still stehenzubleiben. Es gelang ihm jedoch nicht, Blitz widersetzte sich. Logischerweise mußte die Gefahr aus der Richtung der Hütten kommen. Deshalb wendete er Blitz und ritt zur Koppel zurück. Da er weder Zaumzeug noch Sattel hatte, war es für ihn schwer, das Pferd zu ruhigem Schritt zu zwingen. Er versuchte es mit freundlichem Zureden,

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