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Blitz schickt seinen Sohn

Blitz schickt seinen Sohn

Titel: Blitz schickt seinen Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Pferdes, das im Herunterkommen mit den Vorderhufen in die Luft schlug und schnaubte. Dann schrie es noch einmal. Sein Reiter gab jetzt mit der Hand ein Zeichen, auf das hin seine Männer ihre Pferde wendeten. Während der Beduinentrupp die Straße zurückritt, die sie wieder in die Wüste führte, hörten die beiden Heizer den Antwortschrei des Fohlens aus seiner Box unten im Laderaum des Schiffes heraufschallen.
    Morgan sagte: »Ich glaube, das war das Ende der Vorstellung. Also los, an die Arbeit. Die andern warten wohl schon auf uns.« Damit wandte er sich der Leiter zu.
    Harrity folgte ihm gedankenverloren.

    ZWEITES KAPITEL

Der langersehnte Brief

    »Wohnt hier ein Alec Ramsay, Madame?« fragte der Mann die untersetzte kleine Frau, die gerade die Stufen der ihrem Haus in Flushing vorgebauten Veranda herunterkam.
    »Ja, er wohnt hier. Aber er ist im Moment nicht daheim!« antwortete sie, während sie ihre Einkaufstasche an den Arm hängte.
    »Ich bringe einen eingeschriebenen Brief für ihn«, erklärte der Mann und wies einen großen Umschlag vor.
    »So werde ich an seiner Stelle unterschreiben!« erbot sich die Frau.
    »Sind Sie seine Gattin?«
    »Nein«, sagte sie lachend, »seine Mutter!«
    »Entschuldigen Sie bitte! Ich bin neu hier.« Der Bote grinste und reichte ihr sein Quittungsbuch. »Sicher ein sehr wichtiger Brief, der eine weite Reise hinter sich hat.« Er betrachtete den Umschlag und fuhr fort: »Er kommt aus Arabien! Von jemand, der Abu Jakub Ben Isaak heißt! Welch ein Ungetüm von einem Namen.«
    Bei den Worten des Boten verlor sich das Lächeln um den Mund der Frau, so daß der Bote, als er ihr den Brief reichte, unwillkürlich fragte, ob sie denn etwa eine schlechte Nachricht von diesem Absender erwarte? »Schlecht? Nein, das nicht, ganz und gar nicht«, antwortete sie zögernd, bedankte sich dann bei dem Boten und ging die Stufen wieder hinauf, um den Brief, ohne noch einen Blick darauf zu werfen, auf einen kleinen Tisch in der Veranda zu legen.
    Einige Augenblicke blieb sie, in Nachdenken versunken, davor stehen, bevor sie das Haus wieder verließ. An der Tür sprang ihr ein kleiner Hund mit langem, zottigem braunem Haar bellend entgegen und gab ihr zu verstehen, daß er gleichfalls hinauswollte. Sie lächelte, machte die Tür auf und sagte: »Lauf, Sebastian, such Alec! Bestelle ihm, daß die Nachricht gekommen ist, auf die er schon so lange sehnlichst wartet!«
    Als ob der kleine Kerl sie verstanden hätte, rannte er mit fliegenden Ohren in der Richtung davon, in der er seinen jungen Herrn zu finden hoffte. Die Frau blickte dem Hund nach und entfernte sich dann nach der anderen Seite, um ihre Einkäufe zu erledigen.
    Sebastian rannte, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen, über die Straße bis zu dem hohen Eisenzaun, der ein ausgedehntes Gelände mit einem Stallgebäude umgab. Dort schnüffelte er, fand eine Spur und folgte ihr bis zu einem Tor, das zwar geschlossen war, unten aber einen schmalen Zwischenraum ließ. Sebastian wußte, daß er sich im Notfall dank seiner Kleinheit dort durchzwängen konnte. Leicht ging es nicht, aber nach einer Weile hatte er es geschafft und rannte mit kurzem freudigem Aufbellen den kiesbestreuten Anfahrtsweg entlang, der zum Stall führte, und in diesen hinein. Drinnen verhielt er, lauschend und mit witternder Nase. Das sanfte Wiehern eines Pferdes aus einer der Boxen begrüßte ihn; das war sein Freund, der alte graue Wallach Napoleon, und rasch schlüpfte er durch die nur angelehnte Tür der Box, um guten Tag zu sagen. Das Pferd beugte den Kopf hinunter, und Sebastian leckte sein weiches Maul. Dann wandte Napoleon sich wieder dem Hafer in seiner Krippe zu, während Sebastian die Box verließ, um durch das große leere Stallgebäude bis zur Geschirrkammer zu rennen, wo er seinen jungen Herrn vermutete. Er fand jedoch nur den Besitzer Napoleons vor, den alten italienischen Straßenhändler Tony, der das Geschirr des Wallachs putzte. »Komm her, Sebby«, sagte Tony freundlich und streichelte den zutraulich auf seine Knie steigenden Hund am Kopf. »Wo hast du bloß so riesengroße Ohren her? Hast wohl ein wenig von einem Bluthund mitbekommen, wie?« murmelte er liebevoll. Der Hund bellte, als ob er etwas fragen wollte, und seine muntren Augen suchten derweil den ganzen Raum ab. »Der, den du suchst, ist nicht hier!« sagte Tony lachend. Daraufhin flitzte der Hund so schnell wieder davon, wie er hereingekommen war. Draußen im hellen Sonnenlicht hielt er

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