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Blitz wird herausgefordert

Blitz wird herausgefordert

Titel: Blitz wird herausgefordert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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beiwohnten. Es gibt nicht den geringsten Zweifel daran, daß das Widener Handicap ein dramatisches Rennen werden wird — ein Kampf zwischen einem großen Champion mit einem seiner würdigen Herausforderer. Sonnabend ist der große Tag!«
    Am nächsten Nachmittag erschien Feuerstrahl in der für das Training freigegebenen Zeit zwischen den Rennen; er führte seinen letzten Arbeitsgalopp über 1 800 m mit dem Gewicht von 130 Pfund auf dem Rücken aus, derselben Bürde, die er am Sonnabend tragen würde. Er wurde mit 1: 50 gestoppt, und das auf einem zähen, tiefen Geläuf, ohne daß er von seinem Reiter gefordert worden war.
    Am Freitagabend sagte Count Cornwell seinen Zuschauern am Fernsehapparat: »Das Widener Handicap am morgigen Sonnabend wird eine Sensation unter unsern hochdotierten Winterrennen sein! Das wurde noch deutlicher durch Feuerstrahls öffentlichen Arbeitsgalopp unter den gleichen 130 Pfund, die er im Widener schleppen muß. Trotz der unbestrittenen Starqualität unseres Blitz gab es heute viele auf den Tribünen, die meinten, Feuerstrahl könne und werde Blitz morgen schlagen. Jedes Jahr offerieren die Rennbahnen in unserm ganzen weiten Land riesige Summen in dem Bemühen, ein derartiges Zusammentreffen zweier ungewöhnlicher Pferde zu arrangieren. Meistens sind alle diese Bemühungen vergeblich; aber am morgigen Sonnabend werden wir im Widener Handicap in Hialeah ein solches Ausnahmerennen erleben!«

    Im Laufe der Woche waren, wie allgemein erwartet, die meisten Nennungen für das Widener Handicap zurückgezogen worden. Am Freitag — dem Schlußtag für die Definitivmeldung — blieben nur 6 Pferde von den ursprünglich gemeldeten 53 im Spiel, nämlich Blitz und Feuerstrahl, der nur mit 108 Pfund bedachte Mad Wizzard, Apache und Sail Away, die beide 110 Pfund trugen, schließlich Bronze Prince mit 112 Pfund. Mad Wizzard wurde von Willy Walsh geritten, Apache von Jay Pratt, Sail Away von dem Jockey-Veteran Nick Marchione, Bronze Prince von Pete Edge.
    »Wir starten — nicht weil wir besonders mutig sind«, sagte der Trainer Apaches zu den Presseleuten, »sondern weil wir auf den dritten oder vierten Preis hoffen. Keiner von uns vieren rechnet mit einem größeren Erfolg.«
    »Immerhin darf man die Leichtgewichte nicht unterschätzen«, meinte einer der Reporter. »Apache hat genügend natürlichen Speed, um beim Start die Spitze zu nehmen, und da er nur 110 Pfund trägt — 26 Pfund weniger als Blitz —, ist es nicht ausgeschlossen, daß er in Führung bleibt.«
    »Daran glaube ich nicht«, antwortete der Trainer. »Die beiden Favoriten sind so überlegen, daß sie uns ruhig noch zwanzig Pfund mehr schenken könnten; sie würden uns trotzdem schlagen.«

    ELFTES KAPITEL

Das Widener Handicap

    Eine Stunde vor Beginn des Rennens wärmte Alec sein Pferd auf. Als er fertig war, wußte er, daß Blitz für die vor ihm liegende Aufgabe bereit war.
    Flenry hielt die Zügel des Hengstes, während Alec aus dem Sattel glitt. »Ich möchte, daß du ihn auch vor den Tribünen galoppieren läßt. Brich bei der Startparade aus, sobald sich eine Gelegenheit bietet, und laß ihn die ganze hintere Gerade entlanggaloppieren, ehe du ihn wendest und zur Startmaschine bringst. Er soll warm und im Schwung sein, wenn die Türen aufgehen, nicht erst ein paar hundert Meter später.«
    »Wird gemacht, Henry«, sagte Alec, dem die Instruktionen des alten Trainers nicht neu waren, denn er hatte sie an jedem Renntag zu hören bekommen. Aber wenn es Henry richtig fand, sie jedesmal zu wiederholen, wollte er gern geduldig zuhören.
    »Zieh dich jetzt um«, fuhr Henry fort. »Wir erwarten dich auf dem Sattelplatz.«
    Im Umkleideraum für die Jockeys herrschten Lärm und Bewegung. Alec ging zu seinem Schrank, holte seine Sachen heraus und setzte sich auf die Bank.
    Willy Walsh — schon fertig — kaute an einem Käsebrot und sprach mit einem Reporter über die Chancen Mad Wizzards. »Er hat nicht Klasse genug, um zu siegen«, erklärte er freimütig, »aber wir schneiden vielleicht doch noch gut ab, weil er so wenig Gewicht trägt; er ist ein ehrliches Pferd, er gibt immer sein Bestes.« Dicht daneben streifte Jay Pratt seinen Straßenanzug ab und schlüpfte in die hautengen weißen Nylonhosen. Er sah aus dem Fenster und beobachtete die wogende Menschenmenge auf dem Sattelplatz. Je mehr Zuschauer da waren, um so mehr behagte es ihm und um so besser ritt er. Als er sich umdrehte, merkte er, daß Alec ihn ansah. Er lachte

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