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Blitz wird herausgefordert

Blitz wird herausgefordert

Titel: Blitz wird herausgefordert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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sogar Leute, die glaubten, Feuerstrahl wäre imstande, den Champion der Staaten so bequem hinter sich zu lassen wie das Feld ausgezeichneter Pferde im Pokalrennen.
    Presse- und Fernsehkommentatoren rührten die Trommeln zur Steigerung der Erwartungen auf ein baldiges Treffen von Blitz und Feuerstrahl. Alle hofften, daß Blitz seinen Huf inzwischen auskuriert haben würde, so daß er am nächsten Sonnabend im Widener Handicap an den Start gehen konnte. Zweifellos würde man Feuerstrahl — als Sieger im Pokalrennen — ohne weiteres zum Widener zulassen. Dann würde es das großartigste Rennen der Saison für Hialeah werden. Die Leute würden aus allen Himmelsrichtungen herbeiströmen, um dem Wettstreit zwischen dem Champion der Vereinigten Staaten und dem Herausforderer von den Inseln beizuwohnen.
    Alec wollte am nächsten Morgen erkunden, ob Steve den Hengst im Widener Handicap melden würde. Er hatte ja nun genügend Geld gewonnen, um seine Insel kaufen zu können, aber ein mit 100 000 Dollar für den Sieger dotiertes Rennen verlockte natürlich jeden, der eine Chance hatte, das Geld nach Hause zu bringen. Feuerstrahl hatte sehr eindrucksvoll bewiesen, daß der bis zum Rand gefüllte Widener Pokal in Steves Reichweite lag, und einzig Blitz war vielleicht imstande, zu verhindern, daß er ihn sich holte...
    Als Alec den hinteren Stalltrakt erreicht hatte, merkte er, daß auch dieser Tag noch Feuerstrahl gehörte. Man hatte eine Party für die Photoreporter arrangiert, und der Hengst war der Ehrengast. Er steckte seinen Kopf über die zur Hälfte geschlossene Stalltür hinaus, und Steve stand neben seinem Pferd. Der Presseagent der Rennbahn war da und machte die Honneurs. Steves Freund Pitch war nicht zu sehen.
    Alec blieb im Hintergrund, setzte sich auf eine Bank und beobachtete Steve. Er schien entspannt und war eifrig dabei, den Zeitungsleuten den Triumph seines Pferdes zu schildern. Man merkte, die Tage der großen Spannung gehörten für ihn der Vergangenheit an. Er und sein Pferd hatten sich großartig bewährt.
    Schließlich verschwanden die Photographen, und auch der Presseagent verabschiedete sich. Bald darauf ging Alec zu Steve hinüber, der jetzt allein auf einem Geschirrkoffer saß, seine Beine auf einen Stuhl gelegt hatte und sehr nachdenklich aussah.
    »Eine schöne Party hast du gehabt!« sagte Alec.
    Steve nickte und nahm seine Beine von dem Stuhl, damit Alec sich setzen konnte. »Von der Rennbahnleitung zur Förderung der Publizität arrangiert«, sagte er. »Sie machen alle mächtig viel Aufhebens von meinem Sieg.«
    »Das versteht sich!« Alec lachte. »Du hast Erfolg gehabt. Deshalb ist Feuerstrahl für die Presse ein Geschenk Gottes, eine Sensation, die man nach allen Regeln der Kunst ausschlachten muß. Was willst du nun machen? Willst du ihn im Widener Handicap starten? Oder nach Hause fahren?«
    Steve lehnte sich mit dem Rücken an die Mauer. »Ich habe noch keinen Entschluß gefaßt. Das hat ja noch Zeit.«
    »Du bist ebenso schlimm wie Henry«, sagte Alec scherzend. »Wenn weder Blitz noch Feuerstrahl im Widener laufen, kann die Presseagentur >das große Nichts< ankündigen!«
    Steve erwiderte Alecs Lächeln nicht. »Du bist der Meinung, ich sollte heimfahren, wie ich es vorhatte, nicht wahr?«
    »Das ist ganz und gar deine Sache«, antwortete Alec. »Alles, was ich weiß, ist, daß du das Geld gewonnen hast, das du brauchst, und zwar mit dem ersten Anlauf, was immerhin erstaunlich ist, um es milde auszudrücken.«
    »Aber ich könnte noch mehr gebrauchen.«
    »Ich verstehe, was du damit sagen willst«, erwiderte Alec ruhig. »Wenn man die Chance hat, eventuell ein 100 000-Dollar-Rennen zu gewinnen, wird man sie wahrnehmen, das ist nur natürlich!«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich starten werde; ich habe mich noch nicht entschlossen.«
    »Du wirst dich dazu entschließen«, sagte Alec, der es in Steves Augen las. »Aber denke auch an dein Pferd; es wird vielleicht mit der Sandbahn nicht so gut fertig wie mit der Grasbahn.«
    »Mein Hengst wird mit allem fertig!« erklärte Steve schroff, »mit jeder Art von Geläuf. Und mit jedem anderen Pferd!«
    »Ich würde mich nicht in allzu großer Sicherheit wiegen!«
    Steve zuckte die Schultern. »Wenn wir wirklich nicht den ersten Preis gewinnen sollten, so doch den zweiten. Und 25 000 Dollar sind auch nicht zu verachten!« sagte er vorsichtiger, überlegte eine Weile und fuhr dann fort: »Aber die große Verlockung ist natürlich der erste Preis,

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