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NOVA Science Fiction Magazin 20

NOVA Science Fiction Magazin 20

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf G. Hilscher
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    Liebe Leser,
    als
Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit und Helmuth W. Mommers im Sommer 2002 bei
einem Science-Fiction-Meeting in Köln zusammentrafen, um ihre Ideen für ein
neues SF-Magazin zu diskutieren, war die Situation für die deutschsprachige
Science Fiction alles andere als rosig. Die meisten Taschenbuchverlage hatten
ihre SF-Reihen eingestellt, und mit dem Ende von Wolfgang Jeschkes großen
SF-Anthologien bei Heyne ging den Autoren eine der letzten professionellen
Veröffentlichungsmöglichkeiten für SF-Stories verloren.
    Jahrzehntelang,
darf man sagen, wurde in der deutschen SF-Szene das Fehlen eines eigenen
SF-Storymagazins bemängelt, das sich auf einheimische Autoren konzentriert, und
zahlreiche Versuche, eine solche regelmäßige Veröffentlichungsplattform auf die
Beine zu stellen, sind mehr oder weniger kläglich gescheitert.
    Mit
dieser Ausgabe hat NOVA das – inzwischen eingestellte – Berliner Magazin Alien
Contact als langlebigstes deutsches SF-Magazin eingeholt. Dass es NOVA
gelungen ist, sich über inzwischen ein Jahrzehnt in der Szene zu etablieren und
in dieser Zeit nicht nur kontinuierlich sein Publikum zu vergrößern, sondern
auch seine Qualität zu steigern, überrascht niemanden so sehr wie uns.
    NOVA
1 erschien Ende 2002, damals noch im Book-on-Demand-Verfahren, und damals hätte
wohl niemand erwartet, was daraus werden sollte: ein dauerhaftes Forum für
deutschsprachige SF, das einiges zur Belebung der Szene beigetragen hat. Viele
Autoren, die in den letzten Jahren neu hervorgetreten sind, haben ihre ersten
Stories hier in NOVA veröffentlicht.
    Mit
dieser runden Ausgabe feiert NOVA, das Magazin für zeitgenössische
deutschsprachige Science Fiction, sein zehnjähriges Bestehen. Wir hoffen, mit
der Jubiläumsausgabe viele neue Leser begrüßen zu dürfen, denn erstmals ist
NOVA nicht nur wie bisher über den Direktvertrieb, sondern auch im Bahnhofs-
und Flughafenbuchhandel erhältlich.
    Wenn
NOVA ins zweite Jahrzehnt seines Bestehens geht, wollen wir uns auf dem
Erreichten aber nicht ausruhen. Im Gegenteil: NOVA soll noch besser werden.
Neue Vertriebswege, eine neue, lesefreundlichere Gestaltung und vor allem:
neue, außergewöhnliche Autoren und Geschichten, illustriert von den besten
deutschen Künstlern des Genres. 
    Zum
feierlichen Anlass haben wir einige der besten deutschen
Science-Fiction-Autoren zusammengetrommelt, die eine abwechslungsreiche
Mischung aktueller, ebenso unterhaltsamer wie literarisch anspruchsvoller
Erzählungen präsentieren – was auch in Zukunft unser Anspruch sein wird.
    NOVA
will die deutschsprachige Science Fiction von ihrer besten Seite zeigen. Wenn
der eine oder andere Leser staunt, welche Entdeckungen er auf den Seiten
unseres Magazins macht, haben wir unser Ziel erreicht.
     
    Olaf G. Hilscher und Michael K.
Iwoleit
    September 2012
     

 

W ir
sind aufgeflogen!“ Strolch schlug die Wohnungstür hinter sich zu. Staub
wirbelte hoch.
    Geist
schreckte zusammen. Er saß gerade bei seiner ersten Tasse Tee. Versuchte sich
damit aufzuwärmen, nachdem die Dusche kalt geblieben war und er keine Lust
gehabt hatte, Holz für den Ofen das Treppenhaus hinauf zu schleppen.
    „Schnell,
wir müssen sie fortbringen! Jemand hat uns bei der Stapo verpfiffen!“
    Während
Strolch redete, tippte er immer wieder auf den Touchscreen an seinem
Handgelenk. „Die gefälschten IDs – sie sind erkannt worden. Schätze, es ist
schon ein Trupp hierher unterwegs.“
    Geist
schluckte trocken, als er begriff, was sein Freund da sagte. Er hatte gewusst,
dass es ein Fehler gewesen war, diese Familie hier aufzunehmen. Im halben
Zimmer, versteckt hinter Raufasertapete und einem schweren Bücherregal.
    Wie
lange hätte das gut gehen sollen?
    Aber
was nutzte das Lamentieren – hatten sie denn eine Wahl gehabt? Die armen
Schweine waren verfolgt worden. Durch die Straßen gejagt von der Stapo. Strolch
hatte ein seltsames Talent dafür, hilfsbedürftigen Menschen über den Weg zu
laufen. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass es so viele Leute gab, die
verfolgt, beschuldigt oder sonst irgendwie drangsaliert wurden. Jedenfalls
brachte Strolch oft solche Leute hierher, oder er kam, um irgendwelche
Unterlagen für sie herstellen zu lassen. Was wiederum Geists Aufgabe war.
Dieser Familie hier drohte die Abschiebung oder ein Arbeitslager. Keine
Papiere. Irgendein ungeschickter kleiner Diebstahl aus Hunger. Man wollte sie
mit Sicherheit nach Barmbek bringen. In den

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