Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO
Das andere Links. Und nimm die Hände hoch. So.« Sie packt meinen Arm und reißt ihn über meinen Kopf. »Und das Bein zur Seite.« Sie tritt mir gegen die Innenseite der Wade, damit ich die Füße auseinandernehme. Bloß bringt mich das total aus dem Gleichgewicht, ich stolpere vorwärts und klammere mich instinktiv an sie, damit ich nicht falle. Einen Augenblick später wälzen wir uns beide am Boden.
»Verdammt, Rayne!«
Ich rolle mich mit rotem Gesicht von ihr herunter. »Tut mir leid«, murmle ich.
Das nervt. Das nervt total. Ich kann nicht fassen, das Teifert mich dazu zwingt, das hier zu tun. Es muss doch irgendeine Regel bei Slayer Inc. geben, die es ihnen verbietet, ihre Angestellten solchen Demütigungen auszusetzen, oder? Wenn nicht, sollte es eine geben. Wenn es je eine grausame und ungewöhnliche Strafe gegeben hat, dann diese.
Die anderen Cheerleader tuscheln miteinander, offenkundig verärgert darüber, dass ich wertvolle Trainingszeit vergeude.
Ich habe Teifert gesagt , dass dies eine schlechte Idee sei. Ich meine klar die Erpressung hat wie ein Zauber gewirkt und mich in die Truppe gebracht, aber ich werde sie nie dazu kriegen, mich so zu mögen, dass sie ihre knurrigen kleinen Geheimnisse in der Umkleide ausspucken solange ich da bin.
Ich raffe mich vom Boden hoch und versuche, das bisschen Stolz, was mir noch geblieben ist, zu retten. Ich kann nichts tun, außer mich mehr anzustrengen. Ihnen zeigen, dass sie sich in mir getäuscht haben. Herrgott noch mal, wenn hirnlose Barbies diese Cheerleadersache auf die Reihe kriegen, dann kann Rayne McDonald es ebenfalls. Stimmt's?
»Nancy, geh mit Rayne ans andere Ende der Halle und zeig ihr einige Schritte«, befiehlt Mandy, steht auf und klopft sich unsichtbaren Dreck von ihrem perfekten Jogginganzug. Sie ist wahrscheinlich fuchsteufelswild, dass sie mich für die Saison am Hals hat, und sauer, weil sie ihrer Truppe nicht erklären kann, warum.
»Wozu soll das gut sein?«, jammert Nancy, die zierliche Blondine in der hinteren Reihe. »Es ist doch ganz klar, was los ist. Sie schnallt es nicht. Ich kapier gar nicht, warum du sie überhaupt dabeihaben wolltest, Mandy. Da waren bestimmt fünfzehn andere Mädchen besser als sie.«
Zustimmendes Raunen geht durch die Truppe. Mandy sieht aus, als hätte man sie gezwungen, eine Küchenschabe herunterzuschlucken. Sie öffnet den Mund, um zu sprechen. Wird sie ihnen tatsächlich sagen, was ich getan habe?
»Nancy, sei nicht so hart mit ihr!« Ich wirble erschrocken herum. Heilige Scheiße. Es ist Shantel. Shantel verteidigt mich! »Heute ist ihr erster Tag.«
»Das ist mir scheißegal, und wenn es ihre erste Minute ist«, sagt Nancy. »Sie nervt. Sie taugt einfach nicht zum Cheerleader.«
»Du erinnerst dich offensichtlich nicht mehr an deinen ersten Tag.« Shantel rümpft die Nase. »Du hast so viel Zeit auf deinem Hintern verbracht, dass wir alle dachten, du hättest Leim an der Hose.«
Ich unterdrücke ein Kichern. Na los, Shantel! Gib's ihr.
Nancy ballt ihre wohlmanikürten Hände zu Fäusten und ihr Gesicht läuft hellrot an, aber sie erwidert nichts. Wahrscheinlich versucht sie, ihrem Gehirn eine richtig schlagfertige Antwort abzuringen. Was eine Weile dauern könnte.
»Hör mal«, fährt Shantel fort und wirft sich das lange schwarze Haar über die Schulter, während sie in den Teil der Turnhalle hinübergeht, in dem ich noch immer der Länge nach auf dem Boden liege. »Wir sind ein Team. Und Teamkameraden halten zusammen.« Sie streckt mir die Hand hin. Ich ergreife sie und sie zieht mich auf die Füße. »Komm, Rayne. Lass uns rübergehen und ich werde mit dir an den Cheers arbeiten.«
»Wie auch immer«, knurrt Nancy. »Ich will dich nicht daran hindern, deine Zeit zu verschwenden.«
Shantel ignoriert sie und sieht mich an. »Bist du so weit?«, fragt sie.
Geschockt und dankbar nicke ich und folge ihr dann zum anderen Ende der Halle, weg von den anderen Cheerleadern. Ich kann nicht glauben, dass sie so nett zu mir ist. Hat sie irgendwelche Hintergedanken? Aber nein, was könnte sie dadurch gewinnen, dass sie mir hilft?
»Danke«, sage ich als wir außer Hörweite sind. »Das war wirklich große klasse.«
»Kümmere dich nicht um Nancy«, sagt Shantel und verdreht die Augen. »Sie kann ein richtiges Miststück sein. Sie bringt uns alle in Verruf.« Sie schüttelt den Kopf. »Aber der größte Teil der Truppe ist nicht so wie sie, das verspreche ich dir. Und wir alle mussten wie verrückt
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