Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO
Tagesanbruch nicht in einen Cheerleader zurückverwandelt hat? Was, wenn er hinter Cait her ist? Was, wenn er sie bereits gefunden und es geschafft hat, sie in Stücke zu reißen? Könnte das Blut, das ich rieche, tatsächlich von Caits verstümmeltem, totem Körper kommen?
In Panik reiße ich Duschvorhänge zurück, laufe durch die Reihen von Schließfächern und ziehe Toilettentüren auf. Sie muss irgendwo hier drin sein. Der einzige Ausgang - durch das Fenster, das die Wölfe in der vergangenen Nacht zerbrochen haben - ist mit Brettern zugenagelt worden.
Ich erreiche die Behindertentoilette und reiße die Tür.
Oh. Mein. Gott.
Meine Augen treten vor Schreck und Entsetzen aus den Höhlen. Cait sitzt voll bekleidet auf der Toilette, den Arm von sich gestreckt. Und er ist bedeckt mit winzigen, blutigen Schnitten. Zuerst denke ich, die Sache müsse irgendwie mit den Werwölfen zusammenhängen, aber dann fällt mein Blick auf die Rasierklinge, die sie hinter dem Rücken zu verbergen versucht.
»Was machst du da?«, rufe ich. »Versuchst du, dich umzubringen? Ich rufe den Krankenwagen.«
»Nein!«, sagt sie und springt auf. Blutstropfen klatschen überall hin und einige landen auf meinem Cheerleader-Pullover, als sie mich am Arm festhält.
Arrgh. Ich habe das Gefühl, ohnmächtig zu werden von der Unwiderstehlichkeit des Anblicks und des Geruchs von frischem Blut - der Drang, meine kleinen Reißzähne in ihre Wunde zu bohren und draufloszusaugen, ist fast überwältigend.
Manchmal ist es wirklich krank, ein Vampir zu sein.
»Rayne, nicht!«, fleht Cait und ihre Augen sind genauso groß und angstvoll wie meine »Ich versuche nicht, mich umzubringen! Ich schwöre es.«
Ich starre sie argwöhnisch an, während ich weiter um die Beherrschung meines Blutdurstes kämpfe. »Cait, du sitzt mit einer Rasierklinge auf der Toilette. Du blutest. Was könntest du sonst tun?«
Sie wird dunkelrot, lehnt sich an die Wand und lässt sich zu Boden sinken. Ich gehe auf die Knie und greife nach ihrem arm, um mir die Sache besser ansehen zu können. In diesem Moment bemerke ich die Narben. Es müssen Hunderte sein. Sie laufen kreuz und quer über ihren Arm - winzige Silberfäden, dauerhafte Erinnerungen an frühere Schnitte aus vergangenen Tagen. Entweder hat sie schon viele, viele Male erfolglos versucht, Selbstmord zu begehen, oder...
»Du ritzt!«, flüstere ich, entsetzt und fasziniert gleichzeitig.
Ich habe über Mädchen wie sie gelesen. Mädchen, die Trost aus Selbstverstümmelung ziehen. Wenn sie sich gestresst fühlen oder aufgeregt oder verängstigt oder hilflos, greifen sie nach einer Rasierklinge. Der körperliche Schmerz soll sie emotional besänftigen. Eine Menge Gothics und Emos tun es, um Aufmerksamkeit zu erringen - aus irgendeinem jämmerlichen Grund halten sie es für cool -, aber richtige Ritzer können einfach nicht dagegen an.
Cait bricht in Tränen aus, entreißt mir ihren Arm und zieht den Ärmel herunter, um die Schnitte und Narben zu bedecken. »Bitte erzähl es niemanden!«, ruft sie. Tränen strömen ihr über die Wangen und verschmieren ihr Make-up. »Es ist so peinlich.« »Peinlich?« Ich starre sie an. »Cait, es ist gefährlich! Du könntest dir ernsthaften Schaden zufügen. Selbst wenn du es nicht beabsichtigst. Du musst aufhören.«
»Ich... ich kann nicht aufhören.« Ihre Röte vertieft sich und sie blickt auf ihren Schoß hinab. »Ich habe... ich habe es versucht. Ich kann einfach nicht.«
Wow. Das ist ernster, als ich dachte. Arme Cait. Gott weiß wie lange im Geheimen zu leiden. Ich ziehe sie an mich und versuche, das Blut zu ignorieren, das aus ihrem Arm pulst und über alle Genusssensoren in meinem Gehirn Begehren verströmt.
»Trink!« , bettelt der Vampir in mir. Aber ich ignoriere es. Ich muss.
»Du kannst aufhören. Aber vielleicht brauchst du Hilfe. Die können wir dir verschaffen. Vielleicht könnte deine Mutter einen Termin für dich machen...«
»Nein!«, sagt Cait und löst sich aus meiner Umarmung. Ihre Augen sind so groß wie Untertassen. »Nicht meine Mutter. Sie würde mich umbringen!«
»Wenn du keine Hilfe bekommst, wirst du dich am Ende selbst umbringen.«
Cait lässt den Kopf hängen. »Ich weiß«, sagt sie. »Aber bitte, erzähl es nicht meiner Mutter. Sie war so glücklich, als ich es in die Cheerleader-Truppe geschafft habe. Zum ersten Mal in meinem Leben ist sie wirklich stolz auf mich. Ich will sie nicht noch einmal enttäuschen.«
Ich balle die Hände zu
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