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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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nahmen, klopfte mich die Frau auf mögliche Verkabelung ab. Sie hatte schlecht gefärbte Haare und fletschte beständig die Zähne, wirkte jedoch zumindest professionell und effektiv.
    »Was ist das?« Blondie aus dem Café hielt eine kleine Plastiktüte voller getrockneter Kräuter und Blumen hoch. »Sie sehen mir nicht nach einer Abhängigen aus.«
    »Es ist Potpourri«, sagte ich prompt.
    »Sie bewahren Potpourri in Ihrer Handtasche auf?«, fragte er ungläubig.
    Ich zuckte die Achseln. »Wir haben alle möglichen Dinge bei uns. Ich habe jedoch sämtliche Säuren und Chemikalien rausgenommen, bevor ich hergekommen bin.«
    Er tat das Potpourri als harmlos ab und warf es auf einen Stapel mit anderen akzeptablen Dingen wie meiner Brieftasche, dem Desinfektionsmittel und einem schlichten hölzernen Armband. Dann bemerkte ich, dass der Stapel außerdem ein paar Ohrringe umfasste. Es waren runde Goldscheiben, bedeckt mit komplizierten Wirbeln und winzigen Edelsteinen. Sie waren wunderschön – aber ich hatte sie noch nie zuvor gesehen.
    Ich würde sie jedoch gewiss nicht auf irgendetwas aufmerksam machen, vor allem, als die Frau nach meinem Handy griff. »Wir sollten es zerstören.«
    »Ich habe es ausgeschaltet«, sagte Trey.
    »Sie könnte es wieder einschalten. Man kann es verfolgen.«
    »Das würde sie nicht tun«, argumentierte Trey. »Außerdem ist das doch ein bisschen paranoid, oder? Niemand im wirklichen Leben besitzt so eine Technologie.«
    »Da wärst du aber überrascht«, gab sie zurück.
    Er streckte die Hand aus. »Gib es mir. Ich passe darauf auf. Sie ist auf Treu und Glauben hier.«
    Die Frau zögerte, bis Jeff nickte. Trey steckte das Telefon in seine Tasche, und ich war dankbar darum. Ich hatte jede Menge Nummern in dem Apparat gespeichert, die wiederzubeschaffen ungemein lästig wäre. Sobald meine Handtasche als sicher eingeschätzt worden war, durfte ich wieder alles einpacken und sie an mich nehmen.
    »Okay«, sagte Blondie. »Gehen wir in die Arena.«
    Arena? Ich hatte alle Mühe, mir vorzustellen, was das an einem Ort wie diesem zu bedeuten hätte. Meine Vision in dem Silberteller hatte mir nicht viel von dem Gebäude gezeigt, außer dass es einstöckig war und einen zerfallenen, schäbigen Eindruck machte. Dieser Raum passte genau dazu. Wenn die antiquierten Prospekte ein weiterer Beweis für das Stilgefühl der Krieger waren, dann läge diese »Arena« wohl in irgendjemandes Garage.
    Ich irrte mich.
    Woran es den Kriegern des Lichtes in anderen Bereichen ihrer Operation vielleicht gemangelt haben mochte, sie hatten es in die Arena fließen lassen – oder wie ihr offizieller Name lautete: ›Arena vom göttlichen Strahlen des heiligen Goldes‹. Errichtet worden war sie auf einer Lichtung, umgeben von mehreren Gebäuden. Ich würde nicht so weit gehen, sie einen Innenhof zu nennen. Sie war größer, und der Boden bestand aus der gleichen sandigen, festgestampften Erde, über die wir auf das Gelände gefahren waren. Diese Anlage war alles andere als auf Hochglanz poliert oder Hightech, doch während ich alles erfasste, musste ich einfach an Treys Worte denken, dass die Krieger diese Woche in die Stadt gekommen waren.
    Dass sie das hier so schnell aufgebaut hatten … also, schon irgendwie beeindruckend. Und beängstigend. Zwei Reihen wackeliger Tribünen standen einander gegenüber. Eine davon war mit ungefähr fünfzig Zuschauern besetzt, zumeist Männern verschiedenen Alters. Die Augen, argwöhnisch und sogar feindselig, hielten sie auf mich gerichtet, als man mich hereinführte. Ich konnte praktisch spüren, wie sich ihre Blicke in meine Tätowierung bohrten. Wussten sie von den Alchemisten und unserer Geschichte? Alle waren ganz gewöhnlich gekleidet, aber hier und da bemerkte ich ein Schimmern von Gold. Viele von ihnen trugen eine Art Schmuck – eine Anstecknadel, einen Ohrring etc. – , entweder mit einem alten oder einem modernen Sonnensymbol.
    Die andere Tribüne war fast leer. Drei Männer – älter, eher so alt wie mein Dad – saßen Seite an Seite. Sie trugen gelbe Roben mit Goldstickerei, die in dem orangefarbenen Licht der untergehenden Sonne glitzerte. Goldene Helme bedeckten ihre Köpfe, und eingraviert in die Helme war das alte Sonnenzeichen, der Kreis mit dem Punkt. Sie beobachteten mich ebenfalls, und ich hielt den Kopf hoch erhoben und hoffte, dadurch das Zittern meiner Hände zu verbergen. Ich konnte Sonya nicht überzeugend vertreten, wenn ich eingeschüchtert

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