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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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würde. Ich hätte gedacht, Ihre Ansichten dazu wären unverrückbar.«
    »Wovon reden Sie?« Ich wollte nicht aus der Bahn geworfen werden, aber diese Bemerkungen waren allzu verwirrend.
    »Marcus Finch hat die Alchemisten verraten«, erklärte Master Angeletti. »Das haben Sie nicht gewusst? Ich habe angenommen, ein entarteter Alchemist wäre die letzte Person, die Sie für Ihre Sache ins Spiel bringen würden.«
    Einen Moment lang war ich sprachlos. Sagte er … wollte er damit behaupten, dass Marcus Finch früher ein Alchemist gewesen war? Nein. Das konnte nicht sein. In diesem Fall hätte Donna Stanton gewusst, wer er war. Es sei denn, sie hat gelogen, als sie behauptete, keine Unterlagen über ihn zu haben, warnte mich eine Stimme im Kopf.
    Master Jameson hatte anscheinend genug von mir gehört. »Wir wissen es zu schätzen, dass Sie hierhergekommen sind, und respektieren Ihren Versuch, für das einzutreten, was Sie für die Wahrheit halten. Wir sind außerdem froh, dass Sie sehen konnten, wie stark wir geworden sind. Ich hoffe, Sie werden Ihrem Orden diese Neuigkeit überbringen. Wenn irgendetwas dabei herausgekommen ist, haben Ihre Versuche gezeigt, was wir schon seit langem wussten: Unsere Gruppen brauchen einander. Offensichtlich haben die Alchemisten im Laufe der Jahre großes Wissen gesammelt, das sehr nützlich für uns sein könnte – genauso wie unsere Stärke nützlich für sie sein dürfte. Dennoch«, er sah zu Sonya hinüber und runzelte die Stirn, »der Punkt bleibt, dass Sie trotz Ihrer Absichten wahrlich getäuscht wurden. Selbst wenn eine winzige, unmögliche Chance besteht, dass Sie recht haben, dass sie wirklich eine Moroi ist … wir können das Risiko nicht eingehen, dass sie immer noch verderbt sein könnte. Selbst wenn sie glaubt, sie sei wieder zur Moroi geworden, wäre es möglich, dass sie immer noch unbewusst beeinflusst ist.«
    Wiederum war ich sprachlos – aber nicht, weil ich meinen Fall anscheinend verloren hatte. Master Jamesons Worte waren fast identisch mit dem, was Keith’ Vater gesagt hatte, als er mir berichtet hatte, dass man Keith in die Umerziehung zurückbringen werde. Mr Darnell hatte die gleiche Einschätzung wiederholt, dass sie das Risiko nicht eingehen würden, Keith könne auch nur ein wenig beeinflusst sein. Extreme Eingriffe waren erforderlich gewesen. Wir sind uns gleich, dachte ich. Die Alchemisten und die Krieger. Die Jahre haben uns voneinander getrennt, aber wir haben denselben Ausgangspunkt – sowohl hinsichtlich unserer Ziele als auch unserer Blindheit.
    Und dann sagte Master Jameson das Schockierendste überhaupt: »Selbst wenn sie nur eine Moroi ist, ist es kein großer Verlust. Wir werden sie uns irgendwann ohnehin vornehmen, sobald wir die Strigoi erledigt haben.«
    Bei diesen Worten erstarrte ich. Das blonde Mädchen trat heran und zwang mich, mich erneut in die erste Reihe der Tribünen zu setzen. Ich leistete keinen Widerstand, denn ich war zu schockiert über das, was ich gerade gehört hatte. Was meinten sie damit, dass sie sich die Moroi vornehmen würden? Sonya konnte einfach nur der Anfang sein, dann würden meine übrigen Freunde an die Reihe kommen – und dann auch Adrian.
    Master Angeletti riss mich in die Gegenwart zurück. Er vollführte eine großartige Geste zu Chris hinüber und sagte: »Durch die göttliche Macht, die uns gewährt wurde, um Licht und Reinheit in diese Welt zu bringen, bist du berechtigt, diese Kreatur zu vernichten. Beginne.«
    Chris hob nun das Schwert, ein fanatisches Glitzern in den Augen. Ein sogar glückliches Glitzern. Er wollte es tun. Er wollte töten. Dimitri und Rose hatten schon viele, viele Male getötet, aber beide hatten mir gesagt, dass sie keinen Gefallen daran fanden. Sie waren froh, das Rechte zu tun und andere zu verteidigen, aber sie fanden keinen Gefallen daran, den Tod zu bringen. Man hatte mich gelehrt, dass die Existenz von Vampiren falsch und widernatürlich war, aber was ich gleich miterleben würde, das war der wahre Frevel. Dies hier waren die Ungeheuer.
    Ich wollte schreien oder weinen oder mich vor Sonya werfen. Wir waren einen Herzschlag entfernt vom Tod einer heiteren, liebevollen Person. Dann, ohne Vorwarnung, drang durch die Stille in der Arena Pistolenfeuer. Chris hielt inne und hob überrascht den Kopf. Ich zuckte zusammen und blickte sofort zu der bewaffneten Eskorte hinüber; ich fragte mich, ob sie beschlossen hatte, zu einem Exekutionskommando zu werden. Sie wirkten genauso

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