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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Micah gingen. Ich warf einen Blick zu Trey hinüber und stellte überrascht fest, dass er ihr aufmerksam nachsah. Ich stieß ihn an.
    »He! Vergiss nicht, deinen Namen auf das Protokoll zu setzen, oder alles war umsonst.«
    Er brauchte immer noch ein paar Sekunden, um seinen Blick von Jill loszureißen. »Das ist deine Schwester, nicht wahr?« Die Worte klangen düsterer, daher hörte es sich mehr wie eine Feststellung als eine Frage an, so als offenbare er irgendeine unglückliche Tatsache.
    »Ähm, ja. Du hast sie, hm, hundertmal gesehen. Sie geht seit einem Monat auf diese Schule.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich habe einfach nicht viel darüber nachgedacht … sie mir nie richtig angesehen. Ich hab keine Kurse mit ihr gemeinsam.«
    »Sie war Dreh- und Angelpunkt dieser Modenschau.«
    »Sie hatte aber eine Maske auf.« Er musterte mich mit seinen dunklen Augen. »Ihr zwei seht euch überhaupt nicht ähnlich.«
    »Das hören wir oft.«
    Trey wirkte immer noch bekümmert. Ich hatte aber keine Ahnung, warum. »Du bist klug, dass du sie nicht als Model arbeiten lässt«, sagte er schließlich. »Sie ist zu jung.«
    »Es ist eine religiöse Sache«, erwiderte ich, wohl wissend, dass Trey mich nicht viel nach Einzelheiten unseres Glaubens fragen würde.
    »Was es auch sein mag, halt sie von der öffentlichen Aufmerksamkeit fern.« Er kritzelte seinen Namen auf das Protokoll und klappte sein Lehrbuch zu. »Sie soll nicht überall in Zeitschriften zu sehen sein oder so. Gibt alle möglichen unheimlichen Leute da draußen.«
    Jetzt war ich an der Reihe, die Augen aufzureißen. Ich stimmte ihm zu. Zu viel Öffentlichkeit bedeutete, dass die Moroi-Dissidenten Jill finden konnten. Aber warum sollte Trey das genauso sehen? Seine Behauptung, dass sie zu jung sei, zeugte zwar von Vernunft, aber unser Wortwechsel hatte etwas vage Beunruhigendes. Die Art, wie er ihr nachgeschaut hatte, machte einen allzu merkwürdigen Eindruck. Andererseits, welchen Grund konnte er sonst zur Sorge haben?
    Die Normalität der nächsten Tage war mir willkommen – wobei Normalität natürlich relativ war. Adrian bombardierte mich weiterhin mit E-Mails und Bitten, ihn zu retten (während er gleichzeitig unerwünschte Ratschläge hinsichtlich des Dates erteilte). Ms Terwilliger setzte passiv-aggressiv ihre Versuche fort, mich Magie zu lehren. Eddie verspürte immer noch eine grimmige Hingabe an Jill. Und Angeline setzte ihre nicht allzu subtilen Annäherungsversuche in Bezug auf Eddie fort.
    Nachdem ich eines Tages mitbekommen hatte, wie sie bei einer Übung versehentlich ihre ganze Wasserflasche über ihr weißes T-Shirt verschüttet hatte, wusste ich, dass etwas passieren musste, ganz gleich, was Eddie über sein Privatleben gesagt hatte. Wie bei so vielen peinlichen und unangenehmen Aufgaben in unserer Schar hatte ich das Gefühl, ich sei diejenige, die es tun müsste. Es würde ein strenges Gespräch unter vier Augen über die rechte Art und Weise werden, wie man jemandes Aufmerksamkeit erregte. Aber am Abend meines Dates mit Brayden wurde mir bald klargemacht, dass ich selbst anscheinend die letzte Person war, die Ratschläge hinsichtlich Dates erteilen sollte.
    »Du ziehst das an?«, fragte Kristin und zeigte anklagend mit einem Finger auf das Outfit, das ich akkurat auf meinem Bett ausgelegt hatte. Sie und Julia hatten es übernommen, mich zu inspizieren, bevor ich ausging. Jill und Angeline waren ohne Einladung hinterhergezockelt, und ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass sie alle wegen dieses Dates erheblich aufgeregter waren als ich. Ich war im Wesentlichen ein Nervenbündel und hatte Angst. So musste es sich anfühlen, in eine Prüfung zu gehen, ohne gelernt zu haben. Für mich eine neue Erfahrung.
    »Es ist keine Schuluniform«, verteidigte ich mich. Ich hatte genug Verstand, um zu wissen, dass ich unmöglich eine Uniform tragen könnte. »Und es hat eine Farbe. Irgendwie.«
    Julia hielt das Top hoch, das ich ausgewählt hatte, eine frische Baumwollbluse mit kurzen Ärmeln und einem hohen Kragen. Das ganze Ding hatte eine leicht zitronengelbe Schattierung. Ich hätte gedacht, dass sie mir mehr Punkte bei dieser Gruppe eintragen würde, da mir ständig alle vorwarfen, keine Farben zu tragen. Ich hatte die Bluse sogar mit einer Jeans kombiniert. Sie schüttelte den Kopf. »Es ist die Art von Bluse, die sagt: ›Du wirst hier nie reinkommen.‹«
    »Na gut, aber warum sollte er auch?«, gab ich zurück.
    Kristin, die mit untergeschlagenen

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