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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Gottesdienste ab und glaubten an einen Gott, der eine große Macht der Güte und des Lichtes war und damit jeden Teil des Universums durchwirkte. Angesichts dieser ganzen Verantwortung scherte es ihn wahrscheinlich nicht, dass ein einzelnes Mädchen zu einem Date ging, aber vielleicht konnte er wenigstens eine Sekunde opfern und dafür sorgen, dass es nicht zu quälend wurde.
    Als es Zeit wurde, dass Brayden mich abholte, bummelten sie alle mit mir die Treppe hinunter. (Tatsächlich war es kurz vor der verabredeten Zeit, aber ich hasste es, zu spät zu kommen.) Alle Mädchen hatten Gründe erfunden, warum sie ihn kennenlernen mussten, angefangen von Jills »Es ist eine Familiensache« bis hin zu Kristins »Ich kann ein Arschloch in fünf Sekunden durchschauen«. Ich hatte nicht das geringste Vertrauen in diese letzte Bemerkung, da sie früher einmal darüber spekuliert hatte, dass Keith ein guter Fang sein könnte.
    Alle waren voller unerbetener Ratschläge.
    »Du kannst die Kosten für das Abendessen oder die Aufführung mit ihm teilen«, erklärte Julia. »Aber nicht beides. Er muss bei einem von beiden Sachen die ganze Rechnung übernehmen.«
    »Aber noch besser ist, wenn er für alles bezahlt«, sagte Kristin.
    »Bestell trotzdem etwas, selbst wenn du es nicht essen willst«, fügte Jill hinzu. »Wenn er das Essen ausgibt, soll er doch nicht billig davonkommen. Er muss sich für dich ins Zeug legen.«
    »Woher habt ihr das alles?«, fragte ich. »Was bedeutet es, wenn ich – oh, nein! «
    Wir hatten die Eingangshalle erreicht und entdeckten Micah und Eddie, die zusammen auf einer Bank saßen. Sie zumindest hatten den Anstand, verlegen zu wirken.
    »Nicht ihr auch noch«, sagte ich.
    »Ich war nur hier, um Jill zu sehen«, meinte Micah wenig überzeugend.
    »Und ich war hier, um, ähm … « Eddie geriet ins Stocken, und ich hob eine Hand, um ihn zu bremsen.
    »Spar dir die Mühe. Ehrlich. Es überrascht mich, dass Trey nicht mit einem Fotoapparat oder irgend so was hier ist. Ich hätte gedacht, er wollte jeden Augenblick dieses Debakels von einem Date unsterblich machen – oh. He, hier drüben.« Ich setzte ein Lächeln auf, als Brayden die Eingangshalle betrat. Offenbar war ich nicht die Einzige, die gern frühzeitig erschien.
    Brayden wirkte ein wenig überrascht, dass ich ein Gefolge hatte. Ich konnte ihm da keinen Vorwurf machen. Schließlich war ich aus demselben Grund ebenfalls irgendwie überrascht.
    »Es ist schön, euch alle kennenzulernen«, sagte Brayden freundlich, wenn auch leicht verwirrt.
    Obwohl er sich bei Angelines Annäherungsversuchen unwohl fühlte, konnte Eddie in weniger bizarren gesellschaftlichen Situationen sehr zugänglich sein. Er spielte die Rolle des Bruders und schüttelte Brayden die Hand. »Wie ich höre, seht ihr beide euch heute Abend ein Stück an.«
    »Ja«, antwortete Brayden. »Obwohl ich den Ausdruck Drama bevorzuge. Tatsächlich habe ich diese Produktion schon gesehen, aber ich würde sie mir gern noch einmal anschauen und dabei ein Auge auf alternative Formen der dramatischen Analyse werfen. Die übliche Form nach Freytag kann nach einer Weile etwas klischeehaft werden.«
    Diese Bemerkung machte alle sprachlos. Vielleicht versuchten sie aber auch nur dahinterzukommen, was er gemeint haben könnte. Eddie sah mich an, dann wieder Brayden. »Na ja. Irgendetwas sagt mir, dass ihr beide euch bestens amüsieren werdet.«
    Sobald wir uns von meinen Gratulanten befreien konnten, bemerkte Brayden: »Du hast sehr … engagierte Verwandte und Freunde.«
    »Oh«, sagte ich. »Das. Sie, ähm, sind nur zufällig alle zur gleichen Zeit unterwegs gewesen wie wir. Zum Lernen.«
    Brayden schaute auf seine Armbanduhr. »Nicht zu spät dafür, nehm ich an. Wenn ich kann, mach ich meine Hausaufgaben immer direkt nach der Schule, weil … «
    »Wenn du es aufschiebst, weißt du nie, ob nicht was Unerwartetes passieren könnte.«
    »Genau«, sagte er.
    Er lächelte mich an. Ich lächelte zurück.
    Ich folgte ihm zum Besucherparkplatz, und dann zu einem silbern glänzenden Ford Mustang. Ich geriet ins Schwärmen. Sofort streckte ich die Hand aus und strich über die glatte Oberfläche des Wagens. »Hübsch«, bemerkte ich. »Brandneu, nächstes Modelljahr. Diese Neuen werden niemals ganz den Charakter der Klassiker haben, aber sie machen das gewiss hinsichtlich Sparsamkeit und Sicherheit wieder wett.«
    Brayden wirkte angenehm überrascht. »Du verstehst was von Autos.«
    »Es ist ein Hobby«,

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