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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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jetzt noch nicht. Hier ging es um etwas anderes. Mein früherer Argwohn war also zutreffend. Irgendeine Mission oder ein Auftrag stand an, und irgendjemand wollte Zoe dafür haben, weil sie im Gegensatz zu anderen Mitgliedern ihrer Familie keine Vorgeschichte hatte, die mit einem Verrat an den Alchemisten im Zusammenhang stand. Mein Vater hatte recht damit, dass sie erst am Anfang ihrer Ausbildung stand. Unsere Jobs waren erblich, und ich war schon vor Jahren als die nächste Alchemistin der Familie Sage ausgewählt worden. Carly, meine ältere Schwester, war übergangen worden, besuchte jetzt das College und war außerdem zu alt. Stattdessen hatte er Zoe unterrichtet, als Sicherheit für den Fall, dass mir etwas zustieß, ein Autounfall oder ein Vampirbiss zum Beispiel.
    Ich trat vor, obwohl ich nicht wusste, was ich gleich sagen würde – bis ich dann doch das Wort ergriff. Mit Bestimmtheit wusste ich nur, dass ich nicht zulassen konnte, dass Zoe in die Intrigen der Alchemisten hineingezogen würde. Ich fürchtete um ihre Sicherheit mehr, als ich mich davor fürchtete, in ein Umerziehungslager zu gehen – und davor hatte ich große Angst. »Nach dem, was ich getan habe, habe ich vor einem Ausschuss darüber ausgesagt«, begann ich, »und hatte den Eindruck, dass man begriff, warum ich getan habe, was ich getan habe. Ich bin vollauf qualifiziert, auf jede erforderliche Art und Weise zu dienen – viel besser als meine Schwester. Ich habe Erfahrungen in der wirklichen Welt gesammelt. Ich kenne diesen Job in- und auswendig.«
    »Ein wenig zu viele Erfahrungen mit der wirklichen Welt, wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt«, bemerkte Donna Stanton trocken.
    »Und ich meinerseits würde Ihre Gründe gern noch einmal hören«, bemerkte Barnes und zeichnete mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft. »Ich bin zwar nicht sonderlich begeistert, ein halb ausgebildetes Mädchen auszuschicken, aber es fällt mir auch schwer zu glauben, dass jemand, der einem kriminellen Vampir geholfen hat, vollauf qualifiziert sein soll.« Weitere in die Luft gezeichnete Anführungszeichen.
    Ich verbarg meinen Ärger hinter einem freundlichen Lächeln. Wenn ich meine wahren Gefühle zeigte, würde mir das kaum weiterhelfen. »Ich verstehe, Sir. Aber am Ende wurde doch bewiesen, dass Rose Hathaway die ihr zur Last gelegten Verbrechen überhaupt nicht begangen hatte. Also habe ich genau genommen gar keiner Kriminellen geholfen. Meine Taten haben zu guter Letzt sogar dazu beigetragen, die wahre Mörderin zu finden.«
    »Sei das, wie es sei, wir – und Sie – wussten damals jedenfalls nicht, dass sie die ›Verbrechen überhaupt nicht begangen hatte‹«, erwiderte er.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber ich habe an ihre Unschuld geglaubt.«
    Barnes schnaubte. »Und da liegt das Problem. Sie hätten glauben sollen, was die Alchemisten Ihnen gesagt haben, statt sich Ihren weit hergeholten Theorien zu überlassen. Zumindest aber hätten Sie mit den Beweisen, die Sie gesammelt hatten, zu Ihren Vorgesetzten gehen sollen.«
    Beweisen? Wie konnte ich erklären, dass es kein Beweis war, der mich dazu getrieben hatte, Rose zu helfen, sondern eher ein Bauchgefühl, dass sie die Wahrheit sagte? Aber das würden sie niemals verstehen, wie ich genau wusste. Wir alle waren dazu ausgebildet worden, das Schlimmste von ihrer Art anzunehmen. Wenn ich ihnen erklärte, ich hätte ihr die Wahrheit und Aufrichtigkeit einfach angesehen , würde das meiner Sache hier keineswegs dienen. Eine noch schlechtere Erklärung wäre allerdings gewesen, ihnen zu sagen, dass mich ein anderer Vampir dazu erpresst hatte, ihr zu helfen. Letztlich gab es nur ein einziges Argument, das Alchemisten möglicherweise begreifen würden.
    »Ich … ich habe es niemandem gesagt, weil ich alle Anerkennung für mich haben wollte. Ich hatte gehofft, wenn ich das Verbrechen aufkläre, könnte ich eine Beförderung und einen besseren Auftrag bekommen.«
    Es kostete mich jede Unze Selbstbeherrschung, die ich hatte, diese Lüge mit unbewegtem Gesicht vorzutragen. Ich fühlte mich gedemütigt, ein solches Eingeständnis machen zu müssen. Als wäre es tatsächlich Ehrgeiz gewesen, der mich zu einem derart extremen Verhalten getrieben hätte! Ich kam mir selbst widerlich und seicht vor. Aber wie erwartet war dies etwas, das die anderen Alchemisten verstanden.
    Michaelson schnaubte. »Irregeleitet, aber nicht gänzlich unerwartet in ihrem Alter.«
    Die anderen Männer wechselten

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