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Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Titel: Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.R. Terrie
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ich Dads Anweisungen für den Fall, dass ich mal überfallen werden würde. Und schreien , hatte er gesagt. Aber das würde mir wohl hier kaum weiterhelfen, eher den Teufel an den Hals hetzen.
    Mein Herz begann gegen meine Rippen zu donnern, als wäre es ein gefangenes Tier auf Speed. Vielleicht sehen sie mich ja nicht, wenn ich mich nicht rühre?
    Was sich als völliger Schwachsinn herausstellte, denn im nächsten Moment hörte ich das Rauschen eines Funkgeräts. Zu oft hatte ich dieses Geräusch schon in unzähligen Filmen gehört. Ich zuckte unkontrolliert zusammen, weshalb ich mit meiner Jacke einen Teil der Rinde ächzend abriss. Zusätzlich gab ich einen wimmernden Laut von mir, so wie die jämmerlichen Nebendarstellerinnen in alten Kettensägen-Mörder-Movies, die nach den ersten vier Minuten bereits abkratzen.
    Ein metallenes Klicken. Das Geräusch sickerte nur langsam in meinen Verstand, bis ich es verarbeiten konnte. Und eines konnte ich dadurch mit Bestimmtheit sagen: Es ist nie schön oder berauschend, wenn einem eine Waffe vors Gesicht gehalten wird.
    „Ein Mädchen?“, hörte ich eine Stimme irgendwo hinter der Waffe. „Wo hast du das her?“ Nur zu gern hätte ich meinen Blick von dem kurzen Lauf genommen, der in einer knappen Bewegung auf das Gewehr in meinen Händen deutete, doch ich tat es nicht. Stattdessen fror mein Körper zu einer verängstigten Skulptur.
    Meine Finger zitterten an dem kühlen Metall, das ich fest an meine Brust drückte. Ich versuche dein verdammtes Leben zu retten , hallten Matts Worte in meinem Kopf. Versteck dich!
    „Mädchen, antworte mir!“, verlangte die Stimme schroff. Ich zuckte erneut zusammen.
    Matt ist hier irgendwo und versucht wieder einmal dich zu retten. Mach gefälligst auch mal was, Lora!
    Auf einmal machte es irgendwo in meinem Kopf klick .
    Endlich konnte mein Verstand auch das gesamte Bild vor mir verarbeiten. Ein hochgewachsener Mann mit einer Armyjacke, deren Taschen bis zum Platzen vollgepackt waren, zielte mit leicht geneigtem Kopf auf mich. An seiner Hüfte waren zwei Halfter, eins für ein Jagdmesser und eins für eine Pistole, die ich nicht genauer erkennen konnte. Sein Blick verriet jedoch, dass er nicht so ganz wusste, was er mit mir anfangen sollte.
    Diese Zeit des Überlegens nutzte ich aus, indem ich mein Gesicht zu einer Trauergrimasse verzog. „B-bitte“, flehte ich, versuchte dabei so jämmerlich wie nur irgend möglich zu klingen. „Nicht schießen! Das Motorrad … Mein Freund!“ Ich schluchzte wie damals bei Dad, als ich nach einem langen Abend mit Liz und Simon zu spät nach Hause gekommen war und er mir eine Strafpredigt halten wollte.
    „Motorrad?“, brummte der Mann mit rauchiger Stimme. Er wandte den Kopf und sah zu der Feuersäule. „Das hat also die Explosion vorhin ausgelöst.“ Er sah ein paar Sekunden zu lange zur Seite, was meine Chance war. Sofort riss ich das Gewehr hoch, ergriff das vordere Ende des Laufes. „Dein Freund? Heißt das, er ist … Ufh! “
    Ich rammte ihm das andere Ende des Gewehrs mit aller Kraft in die Weichteile.
    Der Mann kniff stöhnend die Augen zusammen und ging fluchend auf die Knie. „Verdammtes Gör!“
    Ich sollte eine Auszeichnung für meine Schauspielkünste bekommen!
    Als ich die Waffe zurückziehen wollte, traf ich auf Widerstand, da der Mann sie mit einer Hand fest umklammert hatte.
    Ohne lange darüber nachzudenken, was ich jetzt tun sollte, ließ ich einfach los und tat das Einzige, das mir in dem Moment noch einfiel: Rennen!
    Ich hetzte zwischen den Bäumen hindurch. Versuchte von dem Mann und auch von den weiteren Schritten, die in seiner Nähe gewesen waren, wegzukommen. Äste peitschten gegen mein Gesicht, meine Arme und meine Beine, bremsten mich in meinem Lauf ab. Der unebene, wurzelübersäte Boden trug noch zusätzlich das Seine dazu bei.
    Wälder waren wohl am klischeehaftesten, wenn es um solche Szenen ging. Ich kam mir vor wie in einem sehr einfallslosen Roman … Aber Wälder boten einen guten Sichtschutz vor Angreifern. Und anders rum … Großartig, Lora!
    Als ein lautes Knacken irgendwo neben mir ertönte, blieb ich abrupt stehen und wäre dabei fast über meine eigenen Füße gestolpert. Versteck dich! hatte Matt gesagt. Aber wo genau sollte ich mich hier verstecken?
    Ich drehte mich etwas zur Seite und blieb reglos stehen.
    Mein Atem rasselte in meinem Hals, während eine schmale Gestalt in einem langen, hellen Mantel zwischen den Bäumen erschien und über den

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