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Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Titel: Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.R. Terrie
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lebendigen Poltergeist zu Hause. Wenn ich ihr so zumindest etwas helfen konnte, dass sie ihren Schlaf bekam, beklagte ich mich nicht.
    Ich hörte Schritte. Langsame, schwere Schritte. Nick! Na großartig … Die äußere Tür klickte, ein paar Schritte später öffnete sich die Tür zum Zugabteil.
    „So, so“, hörte ich seine amüsierte Stimme. „Da steht man extra früher auf, um nach euch zu sehen, und dann so was.“
    „Ich kann sie ja schlecht aufwecken, Mann.“
    Er stellte sich neben das Bett, sodass ich ihn sehen konnte. „Und, hat’s wenigstens Spaß gemacht?“
    „Dein süffisantes Grinsen kannst du dir sonst wo hinstecken!“
    Nick hatte seine Hände in den Taschen seiner Cordjacke vergraben und zuckte mit den Schultern, als Lora sich plötzlich rührte.
    Sie war dabei, aufzuwachen, ich hörte (oder spürte) es an ihrem Atem. Zuerst zog sie ihren Arm zu sich, machte aber keine Anstalten, sich von mir zu lösen.
    Ihre Wimpern strichen über meine Haut, als sie blinzelte, dann stockte ihr Atem. Und ich denke, dass ich auch die Luft anhielt.
    Sie fuhr in einer schnellen Bewegung hoch, sah mich erschrocken an.
    „Ich … Was …“, stammelte sie. Ihre Stimme klang verschlafen und rau.
    Langsam rutschte sie von mir weg, aber zu weit. Ich wollte sie noch an der Hand abfangen, aber ich erwischte sie nicht mehr, sodass sie rückwärts vom Bett fiel.
    Nick lachte verkniffen, ging dann aber zu Lora und half ihr auf.
    „Immerhin bist du weich gelandet“, meinte Nick, der immer noch dieses amüsierte Grinsen im Gesicht hatte. „Aber warum liegen die Polster hier am Boden? Habt ihr in der Nacht so gewütet? Ein Wunder, dass das Bett noch steht!“
    „Nick … Muss das sein?“, fragte ich seufzend.
    Das schüttete genügend Feuer ins Öl. „Was fällt dir ein?“, fuhr Lora mich an und versuchte dabei, zwischen ihren wirren Locken hervorzublinzeln. Ihre Wangen bekamen rötliche Flecken. „Wolltest du mich verführen? Was hattest du mit mir vor?“
    „Warst du nicht diejenige, die auf mir gelegen ist?“
    Lora wollte noch etwas an den Start werfen, doch Nick ging dazwischen. „Beruhigt euch doch mal!“ Für einen Moment sah es so aus, als würde sie nun auf ihn losgehen, doch Nick deutete mit dem Kopf zur Tür. „Dein Handy arbeitet schon in Überstunden.“
    In einer kaum merklichen Regung rümpfte sie die Nase in meine Richtung. Dann, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen, ging sie nach vorne.
    „Solltet ihr euch nich’ besser vertragen? Ich dachte, ihr sitzt im selben Boot?“, wandte sich Nick an mich.
    „Sag ihr das mal!“
    Ich hörte, wie Lora aufgeregt draußen herumkramte. Vielleicht in ihren Sachen? Ich setzte mich auf, horchte, um herauszufinden, warum sie so aufgebracht war.
    „Was is’?“, wollte Nick wissen.
    „Keine Ahnung!“
    Dann knallte die Tür zu.
    „Is’ sie abgehauen?“
    Ich schloss die Augen, konzentrierte mich auf die Geräusche um mich. Lora rannte draußen, entfernte sich von dem Waggon. Doch ich hörte nicht nur ihre Schritte, da war noch jemand.
    „Da ist jemand“, sagte ich und stand auf, ging nach vorne.
    Nick folgte mir.
    Bereits durch das breite Fenster sah ich, dass Lora auf jemanden zurannte. Nick öffnete die Tür, stellte sich mit verschränkten Armen auf die erste Stufe draußen. Ich legte meinen Arm an den Türrahmen und spähte ebenfalls nach draußen.
    Ein Junge, wahrscheinlich im selben Alter wie Lora, hielt sie in seinen Armen. Er trug ein Cap, was sein Gesicht verdeckte. An seiner Hüfte sah ich einen breiten Gürtel, an dem zwei Spraydosen befestigt waren.
    Ich lehnte mich stärker an den eisernen Türrahmen, steckte meine freie Hand in die Hosentasche und tat so, als würde mich das alles überhaupt nicht berühren.
    Und obwohl ich den Jungen nicht kannte, stand bereits jetzt schon eines fest: Ich mochte ihn nicht!
    Lorianna Ambers:
    „Typisch Simon!“
    Mein ganzer Körper pochte und fühlte sich an, als würden jeden Moment brennend heiße Blitze durch meine Haut brechen. Ich konnte doch schlecht zugeben, dass sich ein Teil von mir in Matts Nähe wahnsinnig wohlfühlte und jedes Mal zu jubeln begann, wenn wir uns berührten. Ich mochte sogar seinen Geruch. Das war krank! Wo zur Hölle war mein einigermaßen geregeltes Leben geblieben?
    Das Handy war sozusagen meine Rettung gewesen. Denn hätte das Gespräch mit Matt noch länger gedauert, hätte ich sicher verloren …
    Zuerst hatte ich gedacht, dass es schon wieder Margret war, die mich

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