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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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Hinterkopf gegen die Sprossenwand. Kummer und Angst drangen ihm aus jeder Pore. „Ich kann dir nicht mehr sagen, Chefin. Sonst grabe ich das Grab für meine Familie selbst.“ Seine unkooperative Haltung wurde zum Problem. Blue konnte ihn verstehen, doch half er mit seinem Gejammer weder seiner Familie noch ihr. Es war an der Zeit seine Zunge zu lockern. Nun war endgültig Schluss mit Mitleid.
    „Wo hat Igor sich verkrochen?“, fragte sie mit einem Knurren in ihrer Stimme. Es war vö llig klar, dass David den Mund nicht aufmachen würde. Obwohl er förmlich nach Angst stank. Deshalb stellte sie ihren Absatz auf seine zertrümmerte Kniescheibe und gab ein wenig Druck darauf. David schrie auf.
    „Bitte, Blue! Ich kann nicht.“ Sie erhöhte den Druck. „Na gut“, keuchte er, „ich sage dir , wo er ist. Aber bitte hör auf!“ Blue hob den Fuß und ließ ihm Zeit zu Atem zu kommen.
    „Ich höre“, blaffte sie ihn an, am Ende ihrer Geduld. Keuchend nannte er ihr die Adresse und ließ sie damit erstarren. Igor hatte sich Davids Angaben zufolge in Franz Horaths Haus verschanzt. Was für ein Bastard ! Demnach wusste er wahrscheinlich auch über den Verbleib des Ehepaars Horath und ihrer Mutter Bescheid. Noch am selben Morgen hatte sie vor diesem Haus gestanden. Igor und die Antworten auf viele Fragen in greifbarer Nähe.
    „Wer ist DD?“, fragte Blue weiter und erntet e einen verwirrten Blick von David . „In diversen Unterlagen sind wir immer wieder über die Initialen DD gestoßen. Und zwar immer in Bezug auf Igor.“
    Er schien krampfhaft nachzudenken, seine Augen zuckten hektisch in i h ren Höhlen hin und her. „Ich weiß nichts über jemanden, der so heißt“, sagte er plötzlich panisch.
    „De nk ein bisschen besser nach . Oder muss ich deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen? “ Drohend hob sie den Fuß. David wimmerte und versuchte sein Bein wegzuziehen, doch er konnte das verletzte Knie nicht beugen.
    „Nein, Blue, bitte! Ich versuche ja mich zu erinnern.“ Sein Schluchzen ließ sie innehalten.
    Plötzlich ertönte ein markerschütterndes Brüllen. David zuckte zusammen , und noch bevor Blue überhaupt reagieren konnte , stand Irbis kreidebleich und schwankend in der Tür.
    „Tom“, sagte der Schattenlord und hielt ihr die Hand hin. Während sie nach dieser griff und aus dem Raum eilte, rief sie David über die Schulter zu: „Du hast etwas Zeit dir Gedanken zu machen. Nutze sie gut.“
    Tom bot ein fürchterliches Bild. Das Gesicht zu einer Fratze verzerrt, die Augen weiß leuchtend, warf er sich gegen Gabriel und Shadow, die ihn mit aller Macht im Bett festhielten. Ohne nachzudenken , sprang Blue auf das Bett und setzte sich auf ihn, um ihn ruhigzustellen. Wenn er so weitertobte , bestand die Gefahr, dass die Wunde wieder aufriss. Beherzt nahm sie sein Gesicht in die Hände und versuchte seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Alles , was sie darin erkennen konnte, war das Raubtier, das ihn in eisernem Griff hatte.
    „Beruhige dich, Tom“, sagte sie um Beherrschung bemüht. Er entspannte sich etwas und Gabriel und Shadow lockerten ihren Griff. Diesen Moment nutzte Tom. Er riss sich los, packte Blue und schlug ihr brutal die Reißzähne ins Fleisch. Sie konnte spüren wie er Haut, Muskeln und Blutgefäße einfach zerriss. Der Schmerz kam erst viel später. Irbis rief ihren Namen und Gabriel versuchte Tom von ihr herunterzuziehen. Das hatte allerdings zur Folge, dass die Bisswunde am Hals noch mehr aufriss.
    „Lass los, Gabriel “, keuchte Blue, „holt lieber Blutkonserven. Möglichst viele davon.“
     
    Sie konnte sich nicht erinnern, wann Gabriel und die anderen zurückg e kommen waren und wie sie sie von Tom losbekommen hatten. Bereits nach kurzer Zeit war ihr aufgrund des Blutverlusts schwarz vor Augen geworden. Das Nächste , was sie wieder wusste, war , wie ihr jemand eine Tasse mit Konservenblut an die Lippen gehalten hatte. Der Geruch hatte sie wieder in die Welt zurückgeholt. Ausnahmsweise nahm sie es gern an, denn ihr Körper war buchstäblich ausgetrocknet. Sie würde sich später an einem Vampir nä h ren müssen. Leider kam Tom wegen seines Zustands dafür nicht in f rage.
    Irbis stand vor ihr, einen leichten Grünstich um seine Nase. Er schien eh r lich besorgt. Blue drehte sich auf dem Bett um und sah wie Tom neben ihr friedlich schlief.
    „Was ist passiert?“, fragte sie heiser und zuckte zusammen. Während des Sprechens hatte sich ein brennender Schmerz in ihrem Hals

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