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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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gleichen Moment an seine Assistentin. „Er hat recht , S o raya. Ich brauche hier Ihre Hilfe.“ Die Krankenschwester erhob sich und warf einen letzten, warnenden Blick auf Irbis.
    Da entdeckte der Schattenlord Blue. Der gequälte Ausdruck in seinem G e sicht trieb ihr die Tränen in die Augen.
    „Ich muss Sie bitten zu gehen“, sagte die Schwester streng zu Blue. Der Arzt pfiff sie aber zurück.
    „Lassen Sie sie. Sie kann sich um Irbis kümmern, während Sie mir hier a s sistieren. Die Kugel hat die Leber durchschlagen und eine Arterie zerfetzt. Wenn wir die nicht sofort nähen, verblutet er.“
    Die Schwester war bereits an der Seite des Arztes. „Wo wollen Sie mich haben, Doc?“ Das war also der berühmte Doc. Doch bevor sich Blue weiter mit diesem Gedanken befassen konnte, ergriff sie Panik. Mit einem Schlag war ihr bewusst , was Doc gerade gesagt hatte. Tom hatte einen Bauchschuss erlitten und die Leber war getroffen. Das war schlecht.
    „Was ist denn passiert, um Himmels willen“, rief Blue schockiert . Irbis ve r suchte sich aufzurichten, ließ es aber gleich wieder bleiben. Er keuchte vor Schmerzen und sank zu Boden. Wie ferngesteuert ging Blue zu ihm und kniete s ich hin. Ein dünnes Rinnsal aus Blut lief unter der Kompresse am Hals heraus. „Du blutest wieder“, stellte sie entsetzt fest und drückte ihre zitternde Hand auf den Verband.
    „Er braucht Blut“, rief ihr Doc über die Schulter hinweg zu, „sonst schließt sich die Wunde nie. Also, lass ihn an deine Vene.“
    Blue erschrak und sah verunsichert zwischen Irbis und Tom, der noch i m mer bewusstlos auf dem Bett lag, hin und her. Der Gedanke einen anderen Mann an ihre Vene zu lassen , verstörte sie. Sie hatte das Gefühl Tom damit zu betrügen. Irbis schien ihr Dilemma zu spüren und legte seine Hand auf ihre inzwischen klammen Finger auf der Kompresse.
    „Du brauchst das nicht zu tun. Besorg mir einfach eine Konserve. Das wird reichen.“
    Blue nickte dankbar, konnte aber hören, wie Doc ‚wird es nicht’ flüsterte. Sie musste sich eingestehen, dass er recht hatte. Irbis’ Leben war wichtiger als ihre falsche Scham . Mit einem harten Knoten im Magen biss sie sich ins linke Handgelenk und hielt es Irbis hin. Ihre Verzweiflung spiegelte sich in seinem Gesicht wider, doch seine Instinkte übernahmen schnell die Kontro l le und er riss an ihrem Arm , bis er das blutende Handgelenk an die Lippen führen konnte.
    Dann begann er sanft an de r Bisswunde zu saugen, die Blue sich zugefügt hatte. Seine Vorsicht erstaunte sie. Wenn Boss oder auch Tom sich an ihr genährt hatten, waren sie grober zu Werke gegangen. Irbis ’ freie Hand legte sich auf ihre Wange und sein Daumen fuhr langsam über die darunterliege n de Haut. Diese Geste hatte so etwas Beruhigendes, dass Blue die Augen entspannt schloss. Eine angenehme Wärme erfüllte sie. Es war nicht der Ekel, den sie immer bei Boss empfunden hatte und auch nicht mit der wi l den Leidenschaft bei Tom zu vergleichen. Es fühlte sich mehr wie nach Hause kommen an. Nach dem ersten warmen Sonnenstrahl auf dem Gesicht nach einem langen Winter. Wie eine warme Dusche nach intensivem Sport. Viel zu schnell löste sich Irbis von ihr und sank seufzend zu Boden. „Danke, aber das hättest du vielleicht nicht tun sollen.“
    Blue schüttelte den Kopf. Über die Konsequenzen konnten sie sich später noch Gedanken machen. „Lass es stecken, Schattenlord. Erzähl mir lieber , wie es überhaupt zu dieser Katastrophe gekommen ist.“
    Er sagte lange nichts und sie begann zu knurren. „Ich habe ein Recht d a rauf , es zu erfahren!“ Irbis sah sie gequält an, nahm ihre Hand und seufzte.
    „Du warst über unsere Pläne informiert. Shadow und Nero waren auf Beauxmont angesetzt. Tom und Umbro sollten sich um DD kümmern, Dark und ich waren für D’Ambrosio zuständig und Gabriel sollte zusammen mit David zu diesem Militärtypen gehen. Leider wurden wir an allen Standorten von Outlaws erwartet. Jemand hat uns eine Falle gestellt. Alle bis auf eines unserer Ziele sind entkommen. Einzig Beauxmont wurde eliminiert. Leider hat Nero dabei ...“ Er kam ins Stocken und schloss die Augen. Doch bevor sich seine Lider ganz gesenkt hatten, hatte Blue Tränen unter ihnen hervo r blitzen gesehen.
    „Aber wie ist das überhaupt möglich? Die Outlaws konnten unmöglich wissen , was wir vorhatten“, überlegte sie laut. Irbis setzte sich ruckartig auf. Ihr Blut zeigte bereits Wirkung, denn er hatte wieder etwas Farbe

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