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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Jonathan hier war.«
    Justine winkte ab. »Nicht nötig, denn früher oder später kriege ich alles mit, was ich wissen sollte.«
    »Um auf deine Frage zurückzukommen: Nein, mich lockt eine Rückkehr nach Washington nicht im Geringsten. Ich fühle mich hier inzwischen so zu Hause, dass ich mir etwas anderes überhaupt nicht mehr vorstellen kann. Jonathan hält sich, sein Hotel und Washington für den Nabel der Welt, doch da irrt er gewaltig. Ich war seit Langem nicht mehr so mit mir im Reinen wie jetzt.«
    »Das freut mich zu hören. Und natürlich auch, dass du alle seine Angebote ausgeschlagen hast.«
    »Du scheinst gut informiert zu sein. Über die zweite Offerte möchte ich gar nicht reden.«
    Justine lachte laut auf. »Genau deswegen bin ich eigentlich hier, um exakt darüber zu reden. Weißt du, Männer erzählen dir meist nur die Hälfte – und sosehr ich meine Söhne schätze, in dieser Hinsicht mag ich mich nicht auf sie verlassen.«
    »Inzwischen frage ich mich, was ich jemals an ihm gefunden habe.« Hope stand auf und holte sich ein Mineralwasser. »Mir waren seine Fehler durchaus bewusst. Nur hielt ich sie wohl zum einen für nicht ganz so gravierend und dachte zum anderen, ich könnte sie ihm austreiben oder sie zumindest mildern. Völlig idiotisch, aber damals glaubte ich daran. Schließlich hat jeder irgendwelche Schwächen.«
    »Vermutlich mochtest du ihn wirklich«, unterbrach Justine sie.
    »Natürlich. Obwohl ich rückblickend gestehen muss, dass es vermutlich vor allem an dem Gesamtpaket lag. Der Job war großartig, seine Familie nett – die Schwester hielt ich sogar für eine meiner besten Freundinnen. Dann die Exklusivität des Lebens in Georgetown … Ich dachte, das sei mein Ding, dort würde ich hingehören. Dass es nicht stimmte, merkte ich erst später. Auch wie oberflächlich das Leben dort letztlich ist.«
    »So was sieht man eben nur aus der Distanz.«
    »Oder wenn man richtig hinschaut«, ergänzte Hope seufzend. »Und das hab ich zu lange nicht wirklich getan. Zum Glück wurden mir noch einigermaßen rechtzeitig die Augen geöffnet. Und deshalb hat es mich total schockiert, als der Kerl mir jetzt ein derart dreistes Angebot unterbreitete. Denn letztlich bedeutet das nichts anderes, als dass er mich für käuflich hält.«
    »Offenbar ein Typ mit wenig Charakter und viel Selbstüberschätzung.«
    »Das kannst du laut sagen. Nachdem ich mich beruhigt hatte, habe ich meine Mutter angerufen und fast eine Stunde lang über den Kerl geschimpft. Er war meiner Familie gegenüber immer unglaublich charmant, und obwohl sie sein Verhalten schäbig fand, bewahrte sie sich immer eine kleine Schwäche für ihn. Bis ich ihr erzählte, was er mir gestern vorgeschlagen hat.«
    »Lad deine Mutter mal ein – ich würde sie wirklich gerne kennenlernen.«
    »Ich denke, ihr würdet euch verstehen. Zurück zu Jonathan. Da kreuzt dieser Schuft so mir nichts, dir nichts großkotzig hier auf und sagt, ich sei fehl am Platz in diesem Haus, an diesem Ort und solle doch möglichst umgehend nach Washington zurückkehren. Toller Job, toller Verdienst, toller Lover. So ein Arschloch.«
    »Am besten du hakst das einfach ab.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass Sheridan mir mal leidtun würde. Aber das tut sie inzwischen.«
    »Einen Augenblick. Sie war, wenn ich mich recht erinnere, ebenfalls nicht nett zu dir. Ist sie nicht arrogant in dein Büro gekommen und hat von dir verlangt, ihre Hochzeit zu planen? Wenn du mich fragst, zeugt das nicht gerade von großem Taktgefühl.«
    »Ja, du hast recht.« Hope trank einen Schluck und kniff die Augen zusammen. »Ich sollte sie eigentlich nicht bedauern, denn im Grunde haben die beiden einander verdient. Ich sollte die Geschichte wirklich abhaken.«
    »Zumindest hattest du deine kleine Rache, soweit ich gehört habe.«
    Hope errötete leicht. Jetzt waren sie beim eigentlichen Thema angelangt, und Justines amüsierter Blick bestätigte ihr diese Vermutung. »Ich hätte eher nicht gedacht, dass Ryder dir davon erzählt. Meiner Meinung nach spricht er nicht gerne über solche Dinge.«
    »Hat er auch nicht getan, bloß bleibt in einer Kleinstadt wie Boonsboro kaum etwas verborgen. Die Leute interessieren sich eben für alles, was die Nachbarn so treiben. So habe ich von diversen Begegnungen auf dem Parkplatz erfahren.«
    »Das weißt du also ebenfalls?«
    »Wie gesagt, wenn du einen Mann in aller Öffentlichkeit küsst, macht das mindestens im halben Ort die Runde. So ist das nun

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