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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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seinetwegen, Faye. Kain ist nicht mehr deine Aufgabe. Das übernehmen andere. Du wirst vor ihm in Sicherheit sein, denn du stehst unter besonderem Schutz.“
    Ich blieb skeptisch, obwohl ich seinen Worten trauen wollte. Immerhin sollte er als Engel einen weitaus besseren Überblick über sämtliche Geschehnisse in der Zukunft haben, als es mir jemals möglich gewesen wäre. Er sollte es wissen.
    „Cherubim, Liebste“, vernahm ich die geflüsterte Korrektur bezüglich seines Standes innerhalb der himmlischen Heerscharen. Zudem spürte ich den Hauch einer Berührung. Ich fühlte ein leichtes Flirren, das sich einer Gänsehaut gleich über mein gesamtes Gesicht ausbreitete, um sich anschließend in Windeseile über meinen ganzen Körper zu erstrecken. Einen kurzen Moment lang machten sich meine Verletzungen unangenehm bemerkbar. Dann kribbelte es leicht und als ich meinen Arm betrachtete, sah ich, wie sich die Wunde verschloss. Selbst die Verletzung meines Beines war binnen weniger Sekunden verheilt. Nicht mal eine Narbe blieb zurück.
    Verblüfft bewegte ich meinen Arm. Dann wackelte ich mit dem Bein, trat kraftvoll auf und hüpfte schließlich prüfend auf und ab. Alle Achtung. Ich fühlte mich wie neu geboren. Das war der helle Wahnsinn.
    „Das ist meine Kleine. Sie traut selbst dem sinnvollsten Wunder nicht“, hörte ich Darians belustigte Worte und hielt sogleich im Hüpfen inne.
    Ein vielfaches, glockenhell und überirdisch klingendes Lachen jagte mir flammende Röte auf die Wangen. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich weitere Herrschaften aus der geflügelten Gilde zu uns gesellt hatten. Meine Verlegenheit wuchs ins Gigantische.
    Ich räusperte mich und wies ablenkend auf meinen verheilten Arm. „Ich glaube, Jason, mein Bruder und Kahina wären überein solches Wunder ebenfalls sehr erfreut.“
    „Es ist bereits geschehen.“
    Oh! Freudig betrachtete ich die Genannten, deren Mienen nun pure Verblüffung widerspiegelten. Kahinas Gesicht war wieder makellos. Mein Bruder hatte ebenfalls keinerlei Verletzungen mehr aufzuweisen und selbst seine Tätowierungen hoben sich von seinem sonnengebräunten Körper dermaßen deutlich ab, als seien sie eben erst gestochen worden. Auch Jason war wieder gesundet. Sein Humpeln war fort, desgleichen die Wunden auf seinem Leib. Ferner wirkte er frischer, erholt und irgendwie ...jünger?
    Ich blinzelte, fokussierte und traute meinen Augen kaum. Jasons einst so graue Haarpracht hatte nun einen weitaus dunkleren Ton angenommen. Es wirkte fast schwarz und war nur von wenigen grauen Strähnen durchzogen. Überdies schien sein Gesicht jetzt glatter als zuvor, beinahe faltenfrei, wie frisch gebügelt, oder verjüngt. War es das, was Darian ihm gegeben hatte? Jugend?
    „Ich gab ihm einige Jahre, Faye. So viele, wie er benötigt, um an meiner Statt an deiner Seite zu sein. Er wird dich und Lilianna bis zu dem Tag beschützen, ab dem sein Schutz unnötig werden wird.“ Selbstredend hatte er meinen Gedanken gelauscht. Es wäre ja auch zu schön, wenn das mal nicht der Fall gewesen wäre. Wieder hörte ich ihn leise lachen und knirschte lautlos mit den Zähnen. Dennoch kam ich nicht umhin zu fragen: „Wie lange wird das sein?“
    „So lange, bis er entschließt, dass es genug ist. Die Entscheidung liegt allein bei ihm.“
    „Hm.“ Ich zeigte mich einverstanden. Allerdings gab es etwas, was mir an diesem Arrangement missfiel. „Was ist mit dir? Wenn er deine Stelle einnimmt, wohin gehst du? Oder kann ich darauf hoffen, dass du mitkommst?“ Mir huschte ein Grinsen um die Mundwinkel. „Das würde uns freilich in leichte Erklärungsnöte bringen, wenn du so als Strahlemann durch die Gegend leuchtest. Etwas weniger Auffälliges wäre vielleicht zweckmäßiger.“
    „Ich kann nicht.“ Zum ersten Mal während dieses Gespräches hörte ich einen bedauernden Unterton in seiner Stimme. Gleichzeitig spürte ich einen unangenehmen Stich im Herzen, den ich schwerlich genau zuordnen konnte. Stammte er von ihm, oder war es meiner?
    Ich brachte trotz meiner zerschlagenen Hoffnung Verständnis auf. „Ich denke, ich verstehe dich. Es ist dir in dieser Gestalt nicht erlaubt.“
    „Mein Platz ist hier, Faye, an der Seite meiner Brüder.“
    „Der erwähnte Außendienst“, warf ich begreifend ein und sah sein Lächeln. „Ja, der Außendienst, Faye. Hier habe ich gewirkt und hier werde ich wieder wirken. Deine Liebe und dein Vertrauen haben mich den Weg zurückfinden lassen. Du hast mich aus der

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